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Münster (upm/nor)
Prof. Dr. Georg Peters<address>© WWU</address>
Prof. Dr. Georg Peters
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WWU trauert um Prof. Dr. Georg Peters

Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie starb bei Unfall / Großes Engagement in zahlreichen Gremien

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) trauert um einen ihrer profiliertesten Hochschullehrer: Der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und frühere Vorsitzende des Senats, Prof. Dr. Georg Peters, ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. „Wir alle sind bestürzt und traurig“, betont Rektor Prof. Dr. Johannes Wessels. „Mit Georg Peters haben wir nicht nur einen herausragenden Wissenschaftler, sondern auch einen überaus engagierten Kollegen und liebenswerten Menschen verloren. Unsere Gedanken sind jetzt vor allem bei der Familie und allen Angehörigen.“

Der Arzt und Forscher Georg Peters, der am 11. März 1951 im niederrheinischen Asperden geboren wurde, legte 1975 an der Universität Köln sein Staatsexamen ab - zwei Jahre später folgte die Promotion. Nach einer Tätigkeit als Assistenzarzt folgten 1982 die Anerkennung als Facharzt für Mikrobiologie und Infektions-Epidemiologie sowie 1985 die Habilitation. 1986 in der rheinischen Domstadt zum Professor auf Zeit berufen, folgte er 1992 einem Ruf an die Universität Münster und leitete seitdem das Institut für Medizinische Mikrobiologie.

Georg Peters engagierte sich von Beginn an auf vielfältige Weise an der WWU. Er gehörte rund 15 Jahre lang dem Senat an, der ihn 2014 zum Vorsitzenden wählte. Nicht zuletzt dieses Gremium und diese Funktion nutzte er immer wieder, um sich mit Blick auf die Politik für die Interessen der Universität insgesamt, vor allem aber für die Forschung einzusetzen. Seine letzte Senatssitzung leitete er vor wenigen Wochen, bei der ihn die Mitglieder mit großem Applaus verabschiedeten. Er engagierte sich zudem in verschiedenen Lenkungsgremien am Universitätsklinikum und der Medizinischen Fakultät der WWU.

Forschungsschwerpunkte von Georg Peters waren die Staphylokokken und die durch sie verursachten Erkrankungen. Bei der Erforschung dieser medizinisch wichtigen Bakteriengruppe hat er nach Meinung aller Experten bahnbrechende Erkenntnisse geliefert - beispielsweise war er führend an der Entdeckung und Charakterisierung von Fremdkörper-assoziierten Infektionen durch Staphylokokken beteiligt. Ganz besonders widmete er sich der Bekämpfung von Infektionen durch multiresistente Erreger, wie den Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen, bekannt als MRSA.

Georg Peters gehörte zu den führenden Wissenschaftlern im Exzellenzcluster "Cells in Motion". Er prägte die wissenschaftliche und strukturelle Ausrichtung dieses Forschungsverbunds entscheidend mit – für die strategische Neuausrichtung des Clusters im Zuge der Exzellenzstrategie war sein Rat richtungsweisend.

Georg Peters war schließlich in zahlreichen Fachgesellschaften aktiv. So stand er beispielsweise der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie sowie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie als Präsident vor und führte seit 2009 den Vorsitz beim Wissenschaftlichen Beirat des Robert-Koch-Instituts. Bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) engagierte er sich über viele Jahre hinweg im Senat, in der Arbeitsgemeinschaft „Forschungs- und gesundheitspolitische Rahmenbedingungen der klinischen Forschung“ und in der „Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen in der klinischen Forschung“.