Nizza: Eine gute Wahl

Nun verbringe ich schon meine zwölfte Woche in Nizza an der Côte d’Azur und (man lese und staune) es gefällt mir immer noch sehr gut! Für mich ist Nizza eine der schönsten Städte, die ich je besucht habe. Am Hotspot zwischen zwischen französischer und italienischer Küche, in der Stadt zwischen Meer und Bergen lässt es sich durchaus ganz gut leben, aber es ist hier halt auch nicht Münster.

Mir fehlt ein bisschen das Kleinstädtische, das Studentische und vor allem mein Fahrrad, im Auslandssemester darf es jedoch gerne auch einmal anders sein als zu Hause. Anstatt Fahrrad zu fahren, was angesichts des Verkehrs und der schlecht ausgebauten Wege auch nur schwer möglich wäre, versuche ich im Moment wenigstens einmal in der Woche joggen zu gehen. Es gibt zwar nicht den Aasee, aber an der Strandpromenade ist es fast genauso schön, mit dem kleinen Vorteil, dass man sich auf dem Rückweg noch kurz im Meer erfrischen kann.

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Langsam wird es touristisch hier. Vergangenen Mittwochabend war die große Eröffnung der Filmfestspiele in Cannes, ein tolles Event, das nicht nur ich zum Anlass genommen habe, um der Stadt mal wieder einen Besuch abzustatten: Justin Timberlake, Kristen Stewart, Naomi Watts und Victoria Beckham habe ich aber leider nicht gesehen. Andere hatten ihre Leitern mitgebracht, um einen besseren Blick auf den roten Teppich zu haben, also weiß ich schon mal, wie ich mich für meinen nächsten Besuch ausstatten muss 😉 Lohnenswert ist auf jeden Fall die Stimmung auf der Croisette, zwischen Festivalpalast und Sandstrand (denn in Nizza gibt es nur Steine), wo man bis auf Französisch fast alle Sprachen der Welt hört. Gespannt bin ich daher auch auf den Formel 1-Grand Prix, der in zwei Wochen in Monaco stattfindet und nochmals die Hotelpreise in die Höhe treibt, bevor die Fußball-Europameisterschaft dann wieder zwei Wochen später startet. Also mit der Ruhe ist es jetzt, Mitte Mai, wahrscheinlich tatsächlich endgültig vorbei…

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Natürlich ist es schön da zu wohnen, wo andere Urlaub machen, aber dies schlägt sich auch in den Lebenshaltungskosten nieder. Billig gibt es hier nicht, und wenn dann nur falsch geschrieben. Für meine Einkäufe zahle ich hier ungefähr das Doppelte wie in Münster – mein Mitbewohner, ein Engländer, wirkt dem Ganzen entgegen, indem er sich fast ausschließlich von Baguette mit Käse und Schinken, Couscous und Obstsalat ernährt. Nach sechs Wochen mit ihm in einem Zimmer und elf Wochen bei der Arbeit ist es schwierig, ob französisch-sprechende Engländer oder englisch-sprechende Franzosen lustiger sind. Ich werde weiter berichten 😀

 

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