Besonders gut in Erinnerung bleiben uns zuallererst die vielen herzlichen Gespräche mit den Schüler:innen, ihre große Lernbereitschaft, ihre Offenheit und Neugier. Auch, wie sie mit leuchtenden Augen von ihren großen Träumen, etwa einmal in Deutschland eine Ausbildung oder ein Studium absolvieren zu können, erzählten, beeindruckte uns sehr. Gemeinsam lachten und lernten wir, weinten und trösteten, tauschten Vokabeln, Lieblingslieder, Lebensweisen und Geschichten aus.

Wir sind überzeugt davon, dass das Praktikum uns nicht nur fachlich, sondern ebenfalls persönlich sehr geprägt hat.

Fachlich durften wir, in einem umfangreichen Maße, DaF-Unterricht auf den Niveaus A.1.1 bis A.2.1. planen, durchführen und reflektieren. Viele Schüler:innen erzählten zum Abschied, dass sie den Deutschunterricht sehr genossen hatten.

Persönlich lernten wir, neuen Herausforderungen mit Offenheit und Neugier entgegenzutreten, kreative Lösungswege zu suchen und Perspektivwechsel wahrzunehmen. Selbstverständlich reflektierten wir auch unsere besonderen Privilegien, die unser Aufwachsen und Bildungsweg in Deutschland mit sich gebracht hatten.

Wir lernten außerdem viele wunderbare Kolleg:innen kennen, waren Teil eines herzlichen und humorvollen Teams und durften mit aufgeweckten Schüler:innen arbeiten. Zwar gab es auch immer wieder herausfordernde Momente oder Frustration über fehlendes Material, jedoch half hier der Meinungsaustausch im Kollegium.

Rückblickend würden wir uns wünschen, dass vor dem Praktikum ein besserer Informationsfluss stattfindet, sodass sich Praktikant:innen zielgenauer vorbereiten können. In diesem Sinne schließen wir eine Liste an, mit Punkten, die wir gerne vor unserer Ankunft gewusst hätten.

Wir sind sehr dankbar für die ereignisreiche Zeit an der One World Secondary School in Kisangara und sind uns sicher, dass wir dieses beeindruckende Land nicht das letzte Mal besucht haben.

In diesem Sinne, „kwaheri“ (bis bald),

Anna und Nasha

Praktische Hinweise für ein Schulpraktikum an der One World Secondary School:

• Sinnvolle Souvenirs mitbringen (Gummibärchen – ohne Schweinegelantine, da einige Schüler:innen muslimisch sind, Schokolade, Milchbrötchen oder ggf. sogar Käse und Brot)
• Authentisches Unterrichtsmaterial mitbringen, wie Zeitschriften, Prospekte zum Einkaufen, Fotos, ggf. wichtige Arbeitsblätter schon ausdrucken (ist nur in einem recht begrenzten Rahmen an der Schule möglich, ca. 1 Blatt pro Schüler:in pro Woche)
• Freizeitgegenstände mitbringen (und gerne dort lassen), wie Bälle, Seilchen, Kartenspiele (Uno, Skipbo, Skat, etc.) (ein Wikingerschach wäre auch fantastisch für die Schule!)
• Sehr gerne auch viele Stifte, Blöcke, Hefte, Malstifte, Bastelpapier, Würfel, etc. (wird immer gebraucht!).
• Musikbox und Picknickdecke (kann nie schaden!)
• Große Powerbank, um Geräte bei Stromausfall zu versorgen
• Im Idealfall wiederverwendbare Periodenprodukte mitnehmen, da bisher noch keine Möglichkeiten zum Recycling bestehen und sämtlicher Müll verbrannt oder in eine Grube gegeben wird (generell gilt es: am besten so wenig Müll wie möglich produzieren, etwa durch Seifenstücke statt Shampooflaschen, etc.)
• Für das persönliche Wohlbefinden Fotos von den Liebsten oder eine Lichterkette einpacken, ggf. einen kleinen Handspiegel
• Und natürlich: genug Sonnencreme, Hut/Cap, Mückenschutz und Mückennetz, ggf. Malariaprophylaxe
• Lange leichte Stoffhosen (z.B. aus Leinen) und Oberteile ohne tiefen Ausschnitt (generell sind die Lehrkräfte immer relativ schick gekleidet – sicherlich schadet es nicht, ein schickeres Outfit für besondere Anlässe dabei zu haben; die roten Erdflecken gehen allerdings unter Umständen aus weißer Kleidung nicht gut heraus)
• Flipflops für das gemeinsame Badezimmer (man betritt es üblicherweise nicht mit Straßenschuhen)
• Ganz viel Freude, Offenheit, Neugierde und ein Vokabelbuch für eine bereichernde und spannende Zeit!