La Réunion – Kulinarisches Erleben

Wer sich bei La Réunion auf die französische Genusskultur freut, wird nicht enttäuscht. Die zahlreichen Bäckereien und Patisserien bieten neben bekannten Macarons, Éclairs, Tartelettes, Croques und dem allgegenwärtigen Baguette jedoch auch viele lokale Spezialitäten an wie Paté oder Macatia.

In der Nähe von Saint Pierre bei der Domaine Café Grillé kann man nicht nur einen botanischen Garten bestaunen, sondern auch den zweitteuersten Kaffee der Welt (dank dazugehöriger Plantage dort allerdings nur für 3,50€ pro Tasse) kosten. Ein Highlight sind auch die Wochenmärkte vor allem in Saint Pierre (samstags) und in Saint Paul (freitags). Die Stände laden hier zum probieren vieler exotischer Früchte ein, daneben werden auch frische Säfte, handgemachtes Eis, Bananenbrot und andere Leckereien sowie etwas Kleidung, Deko und Krimskrams geboten. Ein weiteres Phänomen sind die Snackbars. Beinahe überall zu finden bieten sie Getränke und verschiedene Arten von Sandwiches an: Gratiné mit Käse überbacken, Crudités mit Rohkost und Salat, Panini oder Américain mit Käse und Fritten gefüllt. Zu diesen der Basis-Sandwiches sucht man sich dann noch den gewünschten Belag wie Schinken, Thunfisch und Mais, Poulet, etc aus. Weitere beliebte Snacks sind Samoussas, Bonbon piment, Beignets und Nem (alles im Prinzip frittierte Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen, nur Bonbon piment ähnelt scharfen Falafeln). Wer es weiter mit lokalen Spezialitäten versuchen möchte, kommt an Carry/Cari nicht vorbei. Hierbei handelt es sich um Eintöpfe auf Fleisch- oder Fischbasis. Dazu gibt es immer Reis und grains (Bohnen oder Linsen in Sauce). Ein weiteres kreolisches Gericht ist rougail saucisse, ein Würstcheneintopf. Kreolisches Essen gibt es immer auf den Gite (Wanderhütten), à emporter in speziellen Snack-bars, die meist bis 15h geöffnet sind oder natürlich auch in kreolischen Restaurants. Ich selbst habe im Krankenhaus mittags gegessen, wo es auch ausschließlich kreolische Gerichte gab. Die Gerichte sind gut gewürzt, Chili kann man selbst nach Lust und Laune dazu tun. Kreolische Desserts sind meist verschiedene Kuchen mit Kokos, Patate oder Bananen. Zu einem vollständigen kreolischen Abendessen gehört auch immer ein Rhum arrangé. Das ist Rhum auf Basis von Zuckerrohrsaft oder der Maische in den verschiedene Zutaten eingelegt werden, sodass sich verschiedene Geschmacksrichtungen ergeben. Der Phantasie sind dabei wenig Grenzen gesetzt. Neben den selbst kreierten Sorten der Gite oder Restaurants, gibt es auch ein Rhum Museum mit eigener Herstellung und Vertrieb in der Nähe von Saint Pierre. Eine Führung mit anschließender Rhumverkostung ist sehr zu empfehlen. Der Rhum von dort ist jedoch auch in allen Supermärkten für den selben Preis zu kaufen. Neben Rhum sind zwei lokale Biersorten (Fischer und Dodo) sowie ihre Panaché-Varianten (quasi ein Radler) sehr beliebt. Das Dodo-Bier ist auch mit verantwortlich für den Kultstatus, den dieser ausgestorbene Vogel mittlerweile auf der Insel hat. Die Réunionesen haben das Picknicken perfektioniert und kommen mit vollgepackten Autos samt Grill und Musikanlagen mit Fernseher selbst zu den entlegensten Picknick-Pavillons angerollt, die es quasi überall zu finden gibt und oft auch eine sehr schöne Aussicht bieten. Wer sich also sein Baguette und Käse selbst mitbringen und die Natur oder den Strand genießen möchte, praktiziert gleichzeitig auch eine typisch réunionesische Freizeitativität.

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