In der ersten Woche meines Praktikums, an einem eisigen Morgen, wagten sich die Schüler*innen an ihre ersten Frost Paintings. Der Prozess begann damit, dass das Papier für etwa 10 Minuten in Wasser eingeweicht wurde. Sobald es sich vollgesogen hatte, verteilten wir die Blätter auf dünnen Holzbrettern und reichten sie an die Kinder weiter.

Diese durften ausschließlich mit den drei Grundfarben arbeiten, die sie nach Belieben mischen konnten. Für ihre ersten Frostpaintings entschieden sie sich für Aquarellfarben mit warmen Untertönen. (unten jeweils immer die linke Malfarbe). In diesen kleinen Behältern teilen sich die Kinder pro Tisch, also zu zweit, eine Palette.

Die Kreativität der Kinder entfaltete sich auf dem Papier, und es entstanden eine Vielzahl von Farben und Mustern. Nachdem die Bilder großzügig mit Farbe bedeckt waren, begaben sich die Kinder gemeinsam nach draußen und platzierten ihre Kunstwerke auf frostigen Oberflächen im angrenzenden Wald neben der Schule. Die Bilder blieben während des Schultags im Freien und wurden am Ende des Tages hereingebracht, damit sie bis zum nächsten Morgen trocknen konnten, ohne dass die Muster verloren gingen.

An einem anderen Tag nutzten die Kinder Aquarellfarben mit kalten Untertönen für ihre Frostpaintings. Das Gestalten dieser Bilder bereitete ihnen sichtlich Freude. Das Überraschungsmoment, wie das Bild letztendlich aussehen würde, und die Freiheit, sich in Bezug auf Form und Farbe auszudrücken, begeisterte die Kinder. Am Ende entstanden wieder 25 einzigartige Bilder.

Durch den Vergleich der Frostpaintings, der verschiedenen Untertöne und Farben, die sie verwendet hatten, lernten die Kinder intuitiv viele Aspekte der Farblehre und wie sie dieses Wissen in der Praxis anwenden können. Sie mussten auch lernen, mit der Unvorhersehbarkeit umzugehen, da das Endergebnis stark von der Wetterlage und der Menge an Farbe beeinflusst wurde und sich somit erheblich vom vorherigen Bild unterscheiden konnte.