Einblicke in die Arbeit eines Designers

Mein Praktikum bei TD Tom Davies

Nach jahrelangem Bücher wälzen und pauken, Klausuren und Hausarbeiten schreiben war mir sehr schnell klar, dass ich aus dem manchmal doch sehr tristen Universitätsalltag raus muss. Ich wollte mich nicht mehr nur in meinem Zimmer oder der Bibliothek einschliessen, um auf die nächste Prüfung hinzuarbeiten.

Ich wollte endlich mal raus in die Arbeitswelt, das Wissen, was man jahrelang in sich hineingepaukt hat endlich mal anwenden. Dazu noch ein Tapetenwechsel, das wäre doch perfekt, dachte ich mir. Die Kombination aus Praxisluft schnuppern und Auslandserfahrungen sammeln erschien mir daher als die optimale Lösung für mich. Mit dieser Einstellung begab ich mich an die Praktikumssuche.

Zunächst war ich mir noch nicht ganz darüber im Klaren, wo ich genau hinmöchte und wie wahrscheinlich es sein würde einen adäquaten Praktikumsplatz, der meinen Vorstellungen entspricht, ausgerechnet im Ausland zu finden. Auch machte ich mir groβen Sorgen, dass meine Sprachkenntnisse eventuell nicht gut genug oder meine bisherigen Qualifikationen für die internationale Arbeitswelt nicht ausreichend sind. Doch auch diese Zweifel haben mich nicht dazu veranlasst, das Thema Auslandspraktikum fallen zu lassen. Nach stundenlanger Internetrecherche stieβ ich auf die Homepage von studentsgoabroad  und und sah mich dort ein wenig um. Das Angebot war riesig und die Verlockung groβ, das Thema Auslandsaufenthalt einfach in das Thema Weltreise umzudefinieren, doch wäre das natürlich letzendlich an seiner Realisierbarkeit gescheitert. Deswegen besann ich mich auf das, was ich ursprünglich wollte: Ich wollte arbeiten und das am besten im Ausland. Die Weltmetropole London hatte schon immer ihren Reiz für mich. Mal für ein paar Monate in einer Groβstadt leben, in der es so viel zu erleben gibt, in der man so viele unterschiedliche Sachen ausprobieren kann, an diesen Gedanken konnte ich mich recht schnell gewöhnen. Entschlossen begab ich mich nun auf die Praktikumssuche in London und entscheid mich dafür die Hilfe der Agentur in Anspruch zu nehmen, denn bei seinem allerersten längeren Auslandsaufenthalt fühlt man sich schnell mit der Planung überfordert. So war ich sehr froh, jemanden zu haben, an den ich mich bei Problemen wenden konnte. Studentsgoabroad  vermittelte mich, nachdem ich die Anmeldegebühr überwiesen hatte, direkt an eine Praktikumsvermittlung vor Ort weiter. Praktikum in London unterstützte mich also von nun an nicht nur bei meiner Praktikumssuche und bei der Unterkunftssuche,  sondern auch bei allen weiteren Fragen und Problemen, die sich während der Planung ergaben.

Nachdem ich die zahlreichen Praktikumsangebote in ihrer Datenbank durchgeschaut hatte, schickte ich eine Auswahl derer, bei denen ich mich gerne bewerben würde, zusammen mit meinem Lebenslauf und einem generalisierten Anschreiben zu meiner Ansprechpartnerin. Diese stellte mich in den darauffolgenden Wochen bei den entsprechenden Arbeitgebern vor. Ich konnte also nur warten. Schon nach kurzer Zeit bekam ich dann die freudige Nachricht, dass einige der Unternehmen Interesse gezeigt hätten und gerne ein Telefoninterview mit mir führen wollten und sogar mein Favorit hatte sich zurück gemeldet. Ich war trotz meiner unbeschreiblichen Nervosität vor den Interviews mehr als begeistert. Nach einem nicht besonders erfolgreichen Interview wuchs meine Unsicherheit – bin ich wirklich dazu in der Lage im englischsprachigen Ausland auch zu arbeiten? Die Antwort ist ja, denn bereits das zweite Interview war jenes, was mich zu meinem derzeitigen Praktikum brachte. Ein Marketingpraktikum bei einem britischen Brillendesigner. Nachdem ich bereits nach einigen Minuten des Gesprächs mitgeteilt bekam, dass diese sich freuen würden, mit mir zu arbeiten, willigte ich ein –  vollkommen perplex, dass das Ganze doch plötzlich so einfach gewesen war. Ich war auβer mir vor Freude und das Abenteuer Auslandspraktikum nahm von nun an seinen Lauf.

Nachdem ich mich einen Monat in London eingelebt hatte und nebenher einen Sprachkurs absolvierte, hatte sich mein Englisch stark verbessert und ich fühlte mich gewappnet für das Praktikum, welches mich erwartete. Ich wusste bereits von meinem Telefoninterview einiges über das Unternehmen und den Aufgaben, die mir zuteil werden würden. An dem Freitag bevor mein Praktikum startete, wurde ich überraschend dazu eingeladen mir das Office doch schon mal im Voraus anzuschauen und bei der Verabschiedung des ehemaligen Praktikanten dabei zu sein. Das brachte die groβartige Möglichkeit mit sich, meine neuen Arbeitskollegen schon mal in einem ganz ungezwungenen Kontext kennenzulernen und so konnte ich ganz beruhigt am Montag Morgen in mein neues Praktikum starten. Nach einem tollen Empfang bei Kaffee und Croissants  wurde mir das Unternehmen in allen möglichen Facetten vorgestellt. Ich war beeindruckt, das hörte sich auf einmal alles noch viel besser an als erwartet.

Tom Davies ist ein britischer Brillendesigner, der sein Unternehmen vor gut zehn Jahren gründete und schon heute sehr erfolgreich ist. Das Konzept ist so einfach wie genial: Brillen, maβgeschneidert, passend für jede Gesichtsform und an die Wünsche jedes einzelnen Kunden angepasst. Was mit privaten Beratungen von Tom selbst begann, weitete sich innerhalb kürzester Zeit zu einer Zusammenarbeit mit einem ganzen globalen Netzwerk an Optikern aus, die nun selber die TD Tom Davies Brillen für ihre Kunden designen. Der Kunde braucht also einfach nur zu einem der kooperierenden Optiker zu gehen und kann aus einem ganzen Sortiment Ready-to-Wear sowie Limited Edition Brillen seinen Favoriten auswählen und ihn in jeder erdenklichen Weise an sein Gesicht und seine Vorstellungen anpassen lassen. Sowas hatte ich bisher noch nie gehört und es erschien mir zweifelsohne als brilliant. Ich freute mich also sehr darauf, dem Unternehmen marketingtechnisch zur Hand gehen zu können. Und auch in dieser Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht. Neben praktikantentypischen und diversen marketingtypischen Aufgaben, durfte ich auch an vielen Designprozessen teilhaben und den Profis über die Schulter schauen. Das war und ist auch noch heute unheimlich beeindruckend. Ich bekomme die Möglichkeit viele neue Bereiche kennen zulernen und mich in ihnen auszuprobieren. Das bereitet mir nach wie vor sehr viel Spaβ und lässt mich neue Stärken an mir erkennen, die mich in meiner späteren Berufswahl mit Sicherheit beeinflussen werden.

Insofern kann ich bereits jetzt nach gut drei Monaten Praktikum sagen, dass die Wahl, die ich vor einiger Zeit getroffen habe, absolut die richtige war. Denn ich arbeite in einem Arbeitsumfeld, das sowohl entspannt als auch interessant ist, zusammen mit Menschen, die auf meine Interessen eingehen und mir somit die Möglichkeit geben über mich hinauszuwachsen. Darüber hinaus sind auch die Cake Fridays und After Work Drinks nicht zu verachten, die nicht nur gut schmecken, sondern auch unweigerlich dazu beitragen, dass eine entspannte Atmosphähre im ganzen Office herrscht.

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