Tuamgraney, ausgesprochen Tume-gray-ney, mag für viele ein unbekannter Ort sein. Trotz vorheriger Beiträge hatte ich persönlich kein klares Bild davon. Dieses kleine Dorf in der Grafschaft Clare, gemeinsam mit dem etwas größeren Dorf Scarriff, beherbergt etwa 850 Einwohner. Die Landschaft ist geprägt von Hügeln, einem ruhigen Fluss und einem unglaublichen Binnensee namens Lough Derg. Doch diese Fakten allein geben nur eine grobe Vorstellung von dem, was Tuamgraney wirklich ausmacht.
Das Leben in Dörfern ist mir nicht fremd, doch Tuamgraney gibt dem Begriff eine ganz neue Definition. Obwohl es Schulen, Pubs und kleine Supermärkte in Scarriff gibt, ist der nächste große Supermarkt in Killaloe (Ki-la-lu) zu finden – 20 Minuten mit dem Auto, 30 Minuten mit dem Bus oder 3 Stunden zu Fuß entfernt. Inmitten von Bäumen, Feldern und Bergen bietet Tuamgraney reichlich Raum für Spaziergänge und Entdeckungen. Die frische Landluft und die außergewöhnlich freundlichen Bewohner schaffen eine entspannte Atmosphäre.
Von den Iren werden einem aufgeschlossene Anekdoten, Empfehlungen für Bars, Restaurants und Cafés oder einfach nur entspannter Small-Talk entgegengebracht. “Hi, how are you?” ist der gängige Begrüßungssatz, der zunächst ungewohnt erscheinen mag. Allgemein zeichnet sich das Leben hier durch eine entspannte Haltung aus: Es gibt keinen Zeitdruck, keine Hektik.
Unsere Unterkunft haben wir durch den Kontakt zu einer vorherigen Praktikantin gefunden. Die Gastmutter besitzt ein Haus direkt gegenüber der Praktikumsschule – ein Luxus in irischen Verhältnissen. Die meisten Lehrer kommen aus der Umgebung und müssen mindestens 10 Minuten mit dem Auto fahren.
Ehrlich gesagt hatte ich keine konkreten Erwartungen, wurde jedoch mit vielen Aspekten konfrontiert, die mich überraschten oder die ich nicht gewohnt war. Ich bin gespannt darauf, was sich in den nächsten Wochen ereignen wird und auf welche neuen Entdeckungen ich stoßen werde.
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