Kein „Tschüss“, sondern ein „Bis bald“

Nach ganzen acht Monaten ist nun meine Zeit an der Escola Oficial de Lugo vorbei. Ich kann sagen, dass sie aus vielen Gründen eine einmalige Erfahrung war, die ich nicht mehr missen will.


Erstens lernt man in der Zeit, die man hier lebt, einiges über Spanien und die Spanier, aber auch über die eigene Heimat und die Deutschen und über Europa insgesamt, denn die Diskussion über „die Krise“ und die EU ist überall sehr präsent.
Sprachlich habe ich zweitens nicht nur mein Spanisch noch einmal deutlich verbessert, sondern auch ein wenig Galicisch dazugelernt. Viel wichtiger ist aber für mich, dass man durch die Arbeit als DaF-Lehrerin noch einmal eine Menge über die eigene Sprache und ihre Beziehung zum Spanischen lernt, was mir sicher sowohl für den muttersprachlichen Deutschunterricht als auch für den Spanischunterricht, auf die mein Studium ausgelegt ist, sehr viele Erkenntnisse gebracht hat.
Was drittens den Unterricht betrifft, habe ich dank der Lehrer und auch der Schüler an der EOI extrem viel gelernt, was mir in Hinblick auf ein späteres Lehramt sehr helfen wird. Es ist eine einmalige Gelegenheit, hier auf eine ganz andere Art als im Studium, Praktikum oder Referendariat so vieles aus dem pädagogischen und didaktischen Bereich zu lernen. Die Schüler und Lehrer an der EOI sind außerdem in der Hinsicht speziell und für jemanden wie mich ohne Vorerfahrung und im Lernprozess sehr dankbar, als dass die Lernatmosphäre sehr angenehm entspannt und in manchen Kursen fast familiär ist, sodass es leicht fällt, sich auf das Lernen und Lehren zu konzentrieren. Ich war am Anfang skeptisch, an eine Sprachschule zu gehen und nicht auf eine ESO oder ähnliches, bin im Nachhinein aber sehr zufrieden mit der EOI und natürlich der EOI Lugo im Besonderen. Auch dass wir hier alle Niveaus gleichzeitig unterrichten, finde ich toll. So lernt man gleich alles zusammen kennen und kann auch gleich die konkreten sprachlichen Schwerpunkte und Themen kennenlernen und die unterschiedlichen Kenntnisse beobachten.
Gerade für die Vorbereitung musste ich hier besonders am Anfang sehr viel Zeit einplanen, damit alles funktioniert hat (es geht wohl auch mal etwas schief, aber aus Fehlern habe ich hier sehr viel gelernt). Pro Stunde waren es bei mir anfangs bestimmt 1,5 – 2 Stunden Vorbereitung, jetzt ist es wohl immer noch eine Stunde (Material suchen, absprechen, Kopien machen, …). Ich habe wirklich sehr viel gelernt, wie die Stunde ablaufen wird, was klappt und was eher nicht, sodass ich mich hier in Bezug auf eine spätere Lehrtätigkeit schon recht gut vorbereitet fühle.
Dass man am Anfang auch ein bisschen ins kalte Wasser geworfen wird, war vielleicht im ersten Moment eine schwierige Situation für mich und übrigens auch für Lehrer und Schüler. Umso schöner ist es nun am Ende zu sehen, diese Situation gut gemeistert zu haben und wie viel wir alle von- und miteinander gelernt haben.
Nach vielen Abschieden geht es nun erst einmal zurück nach Deutschland – aber ich freue mich schon darauf, hierher zurückzukehren, entweder als Besucherin oder vielleicht ein weiteres Jahr an der Sprachschule.

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