Neuberufene im Jahr 2022

Prof. Dr. Svenja Ahlhaus
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Prof. Dr. Svenja Ahlhaus
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaft)

Svenja Ahlhaus ist seit August 2022 Professorin für politische Theorie am Institut für Politikwissenschaft. Sie hat an der FU Berlin, der Goethe-Universität Frankfurt und der TU Darmstadt sowie am University College London Politikwissenschaft und politische Theorie studiert.

Sie promovierte  an der Universität Hamburg in Politikwissenschaft und arbeitete dort anschließend als Postdoc. Forschungsaufenthalte führten sie an das Europäische Hochschulinstitut in Florenz und an das Political Science Department der Yale University.

Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Demokratietheorie. Sie arbeitet zu Migration und Staatsbürgerschaft, politischer Repräsentation und legitimem Institutionenwandel. Svenja Ahlhaus untersucht beispielsweise, wie Entscheidungen über Einbürgerungstests demokratische Legitimität beanspruchen können, ob Tiere politisch repräsentiert werden sollten und wie strategische Klagetätigkeit demokratietheoretisch zu beurteilen ist. An der WWU wird sie unter anderem am Exzellenzcluster "Religion und Politik" mitarbeiten und zu demokratischen Herausforderungen religiöser Pluralität forschen.

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Prof. Dr. Noelia Alonso Gonzalez
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Prof. Dr. Noelia Alonso Gonzalez
(Medizinische Fakultät)

Seit Oktober 2021 ist Noelia Alonso Gonzalez Professorin am Institut für Immunologie. Nach ihrem Studium an der Universidad Autonoma in Madrid promovierte sie an der Universidad de Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC). Anschließend arbeitete sie als Postdoktorandin am Department of Immunobiology der US-amerikanischen Yale University sowie im Spanish National Center for Cardiovascular Research in Madrid. 2017 wechselte sie dank eines Fellowships der Humboldt-Stiftung nach Münster, wo sie ein Jahr später 2018 Junior-Gruppenleiterin am Exzellenzcluster „Cells in Motion“ wurde.

Ihre Forschung konzentriert sich auf Makrophagenbiologie und die Auflösung von Entzündungen. Die Wissenschaftlerin möchte verstehen, wie Makrophagen auf akute Entzündungsreize durch verschiedene Mechanismen reagieren, die von diskreten Gewebemikroumgebungen bestimmt werden. Dabei geht es um organspezifische Entzündungsreaktionen, die es ermöglichen, potenzielle therapeutische Ziele in Gewebemakrophagen zu identifizieren.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Julia Backmann
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Prof. Dr. Julia Backmann
(Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät)

Seit August 2022 verstärkt Julia Backmann die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der WWU als Professorin für Transformation der Arbeitswelt und Co-Direktorin des "Forschungszentrums für Business Transformation in Times of Radical Change". Bevor Julia Backmann nach Münster wechselte, war sie als Assistenzprofessorin für Management am University College Dublin in Irland tätig. Nach ihrem Masterstudium an der London School of Economics (LSE) und einiger Zeit in der Beratung begann sie ihre Promotion an der WHU – Otto Beisheim School of Management und schloss diese 2014 ab. Sie habilitierte 2021 an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Julia Backmann konzentriert sich in Forschung und Lehre darauf, wie sich der technologische und gesellschaftliche Wandel auf Organisationen im Allgemeinen und auf die Zusammenarbeit und Führung im Besonderen auswirkt. Ziel ist es zu verstehen, wie aktuelle Herausforderungen die Zukunft der Arbeit gestalten und verändern.

Zur Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät

Prof. Dr. Philip Bockholt
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Prof. Dr. Philip Bockholt
(Fachbereich Philologie)

Philip Bockholt ist seit Oktober 2022 Professor für Geschichte des turko-persischen Raums am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft. Er studierte Islamwissenschaft, Geschichte und katholische Theologie in Bochum, Münster, Berlin, Jerusalem, Istanbul, Kairo sowie Teheran und promovierte 2018 an der Freien Universität Berlin zu persischer Weltgeschichtsschreibung um 1500. Für seine Dissertation wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt er den Forschungspreis der Annemarie-Schimmel-Stiftung für Islamkunde von der Sektion Islamwissenschaft der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft. Von 2018 bis 2022 war er am Orientalischen Institut der Universität Leipzig tätig und als Gastwissenschaftler zeitweise in Sankt Petersburg, Jerusalem, Madrid, Paris und Istanbul.

In seiner Habilitationsschrift beschäftigt er sich anhand von arabisch-persisch-türkischen Übersetzungsprozessen mit dem innerislamischen Wissenstransfer im östlichen Mittelmeerraum der erweiterten Frühen Neuzeit (etwa 1400 bis 1750). Hiermit verbunden ist seine von 2022 bis 2028 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe, bei der mehrere Teilprojekte unterschiedliche Texte und Genres, die Teil von Übersetzungsprozessen im östlichen Mittelmeerraum waren, untersuchen werden. Im Rahmen seiner Professur vertritt er den Bereich der Geschichte der östlichen islamischen Welt, wozu das Osmanische Reich, der Iran, Zentralasien und Indien gehören. Hierbei interessieren ihn vor allem konfessionelle Gruppen und Minderheiten, Herrschaftslegitimation und Geschichtsschreibung sowie islamische Handschriftenkunde und Buchkultur.

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Prof. Dr. Maria Bohnert
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Prof. Dr. Maria Bohnert
(Medizinische Fakultät)

Maria Bohnert ist seit Dezember 2022 Professorin am Institut für Zelldynamik und Bildgebung. Sie studierte Molekulare Medizin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und promovierte dort am Institut für Biochemie und Molekularbiologie. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt als Postdoktorandin am Department of Molecular Genetics des Weizmann Institute of Science in Israel kehrte sie 2018 nach Deutschland zurück und wurde an der Universität Münster Junior-Gruppenleiterin am Forschungsverbund „Cells in Motion“.
Aktuell verfolgt sie die Frage, wie der Körper Fette speichert und wie ihr Stoffwechsel abläuft. Mithilfe Mikroskopie-basierter genetischer Screens identifiziert sie unbekannte molekulare Faktoren, die diese Vorgänge vermitteln. Ein langfristiges Ziel ihrer Forschung ist es, zu verstehen, wie Stoffwechselprozesse in der Zelle räumlich organisiert sind und wie Anpassungen dieser Organisationsprinzipien dem Organismus erlauben, effizient auf metabolische Stressbedingungen zu reagieren.

 

Prof. Dr. Tanya Braun
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Prof. Dr. Tanya Braun
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Tanya Braun ist seit November 2022 Juniorprofessorin für Data Science am Institut für Informatik. Sie schloss ein Bachelorstudium in Betriebswirtschaftslehre ab, bevor sie an der Technischen Universität Hamburg Computational Informatics studierte. Im Anschluss promovierte sie an der Universität zu Lübeck im Bereich Informatik, wo sie auch als PostDoc tätig war, unter anderem im Bereich Forschungsdatenmanagement.

Ihre Forschung liegt an der Schnittstelle zwischen den Gebieten Künstliche Intelligenz (KI) und Data Science. Besonders interessiert sie dabei statische relationale KI (Statistical Relational AI, StaRAI), also relationale Daten, deren Modellierung und effiziente Anfragebeantwortung. Die Modelle können von probabilistischer bis hin zu entscheidungstheoretischer Natur sein, sowohl für Einzelagenten als auch für riesige Multi-Agenten-Systeme. Um menschorientierte KI-Systeme zu bauen, werden auch Kriterien wie Interpretierbarkeit, Vorhersagbarkeit oder Lesbarkeit wichtig. Ein typischer Anwendungsbereich liegt in der medizinischen Entscheidungsunterstützung oder der Modellierung medizinischer Nanoagenten-Systeme. Weitere Anwendungen ergeben sich beispielsweise in der Logistik oder der Textverarbeitung.

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Prof. Dr. Christina Clasmeier
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Prof. Dr. Christina Clasmeier
(Fachbereich Philologie)

Christina Clasmeier ist seit November 2022 Juniorprofessorin für slavistische Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Translationswissenschaft. Nach ihrem Studium der Ost- und Westslavistik sowie Psychologie an der Universität Hamburg promovierte sie an der Ruhr-Universität Bochum in slavistischer Sprachwissenschaft.

Im Fokus ihrer Forschung steht die Verarbeitung grammatischer Kategorien durch die Sprecherinnen und Sprecher slavischer Sprachen. Dabei beschäftigt sie sich, je nach Studie, mit mono- oder bilingualen Personen oder Personen, die Fremdsprachen lernen. In einem aktuellen Projekt erforscht Christina Clasmeier den Verbalaspekt in den slavischen Sprachen aus funktionaler sowie kognitiver Perspektive. Dabei geht es insbesondere um den Zusammenhang von sprachlichen Strukturen und kognitiven Kompetenzen wie der Wahrnehmung von Ereignissen. Einen Schwerpunkt bildet die vergleichende Perspektive auf diese Frage innerhalb der slavischen Sprachen und darüber hinaus.

 

Prof. Dr. Rupert Conrad
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Prof. Dr. Rupert Conrad
(Medizinische Fakultät)

Seit Juli 2022 leitet Rupert Conrad als Professor die Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Er studierte Medizin an der RWTH Aachen und an der TU München sowie Psychologie an der Universität Bonn und an der RWTH Aachen. Anschließend arbeitete er an der Klinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universität Bonn und leitete dort zuletzt Ambulanz und Forschung.

Bevor Rupert Conrad an die Universität Münster wechselte, forschte er zu den Auswirkungen verschiedener Therapieformen auf die Lebensqualität sowie zur Genetik, Psychoendokrinologie und -immunologie von Angststörungen. Ein weiteres Themenfeld war die Differentialdiagnostik von somatoformen Störungen und seltenen Erkrankungen insbesondere im Kontext neuer diagnostischer Möglichkeiten mittels künstlicher Intelligenz. Künftig werden unter anderem die Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung für die Psychotherapie etwa beim Einsatz von Virtual-Reality-Brillen bei Angststörungen, Essstörungen oder Traumafolgestörungen im Blickpunkt seiner Forschung stehen.  

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Kristin Courtney
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Prof. Dr. Kristin Courtney
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Kristin Courtney ist seit April 2022 Professorin am Fachbereich Mathematik und Informatik. Nach ihrem Studium an der US-amerikanischen Auburn University promovierte sie 2018 an der University of Virginia. Anschließend begann sie ihre Arbeit an der Universität Münster, zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin und danach als akademischer Rätin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den sogenannten Operatoralgebren. Insbesondere interessiert sie sich für die endlich dimensionalen Annäherungen und das Zusammenspiel zwischen Algebra und Analysis.

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Prof. Dr. Melanie Dammhahn
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Prof. Dr. Melanie Dammhahn
(Fachbereich Biologie)

Seit Mai 2022 ist Melanie Dammhahn Professorin für das Fach Verhaltensbiologie.

Die Biologin studierte an der Eberhard Karls Universität Tübingen und an der britischen University of Sussex. Promoviert hat sie sich an der Georg-August-Universität Göttingen. Bevor sie den Ruf nach Münster annahm, war sie Professorin für Wildtierkunde und Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie an der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Zuvor war die Wissenschaftlerin bereits in der Tierökologie der Universität Potsdam tätig, wo sie sich habilitierte. Eine Vertretungsprofessur führte sie an die Universität Greifswald. Als Postdoktorandin arbeitete sie am Deutschen Primatenzentrum Göttingen und an der kanadischen Université du Québec à Montréal (UQAM).

Die Forschung von Melanie Dammhahn verknüpft grundlegende Gebiete der organismischen Biologie (Verhaltensbiologie, Ökologie, Evolutionsbiologie). Sie untersucht die Grundlagen von Verhalten, ihre Arbeit ist langfristig angelegt und kombiniert verschiedene biologische Ebenen: Individuen, Populationen und Artengemeinschaften. Sie betrachtet individuelle Variabilität und phänotypische Plastizität in zentralen Komponenten tierischen Verhaltens (Risikobereitschaft, Energiemanagement, Nahrungssuche und Entscheidungsfindungen) und untersucht die Muster, die evolutionären Determinanten und die ökologischen Konsequenzen. Neben empirischer Forschung im Freiland verfolgt Melanie Dammhahn experimentelle Ansätze im Labor und modelltheoretische Modellierungen. Ein zentraler Fokus ihrer aktuellen Forschung liegt auf den Grenzen und Möglichkeiten der Anpassungsfähigkeit von Tieren im globalen Wandel. Ihre Projekte zielen darauf ab zu verstehen, wie das individuelle Verhalten die Reaktionen des Organismus auf schnelle Umweltveränderungen antreiben oder einschränken kann.

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Prof. Dr. David De Vleeschouwer
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Prof. Dr. David De Vleeschouwer
(Fachbereich Geowissenschaften)

Seit Januar 2022 ist David De Vleeschouwer Professor am Institut für Geologie und Paläontologie. David De Vleeschouwer studierte und promovierte an der Universität Brüssel mit einer Arbeit über zyklische Klimaänderungen vor etwa 375 Millionen Jahren, als Deutschland und Belgien noch von einem tropischen Meer bedeckt waren. Nach einer siebenjährigen Postdoc-Zeit am Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen baut er nun eine Arbeitsgruppe an der WWU auf, die sich mit der Modellierung und Rekonstruktion des Klimawandels in der geologischen Vergangenheit unseres Planeten beschäftigt. 

Insbesondere untersuchen David De Vleeschouwer und sein Team äußerst kleine Veränderungen in der astronomischen Ausrichtung der Erde gegenüber der Sonne, die jedoch erhebliche Auswirkungen auf das Klima mit sich brachten. Dabei geht es um eine sogenannte Klimareaktion unter sehr unterschiedlichen geologischen Randbedingungen, zum Beispiel  mit Kontinenten in einer anderen Position als heute. Im Fokus stehen Sedimente und Gesteine aus allen Schichten der Erdevolution, von einigen Tausend bis zu mehreren Millionen Jahren alt. Dieses Material stammt sowohl aus Sedimentbohrungen vor der Küste Australiens als auch aus Steinbrüchen im Sauerland. Diese Forschung schafft eine empirische Datenlage für die Geschwindigkeit des Klimawandels unter natürlichen Bedingungen, die dazu dienen kann, den menschlichen Einfluss auf das heutige Klima zu veranschaulichen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass sich das System Erde in einem Tempo verändert, wie es seit mindestens 66 Millionen Jahren nicht mehr der Fall war.

Zum Fachbereich Geowissenschaften

Prof. Dr. Oliver Dyma
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Prof. Dr. Oliver Dyma
(Katholisch-Theologische Fakultät)

Seit April 2022 ist Oliver Dyma Professor für die Exegese des Alten Testaments. Er studierte und promovierte in Tübingen mit einer Arbeit über alttestamentliche Religionsgeschichte, die mit dem Dr.-Leopold-Lucas-Preis für Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet wurde. In seiner Habilitation untersuchte er das Sacharja-Buch und dessen Rezeptionen. Er war wissenschaftlicher Angestellter an der Universität Tübingen sowie Dozent für Griechisch, Hebräisch und den Basiskurs Bibel am Ambrosianum in Tübingen. Nach verschiedenen Lehraufträgen, einem kurzen Forschungsaufenthalt in den USA und Kanada sowie einer Lehrstuhlvertretung an der TU Dresden war er von 2015 bis 2022 Professor für Biblische Theologie am Campus Benediktbeuern der Katholischen Stiftungshochschule München.

Oliver Dyma beschäftigt sich derzeit vor allem mit dem sogenannten Zweiten Tempel von Jerusalem in religionsgeschichtlicher und theologischer Perspektive sowie weiteren nachexilischen Entwicklungen. Tätigkeitsschwerpunkte sind außerdem das Zwölfpropheten-Buch, die kanonische Exegese und die frühkirchliche Rezeptionsgeschichte. Im Bereich der Digital Humanities wird er als neuen Schwerpunkt eine philologische Datenbank des hebräischen Textes des Alten Testaments weiterentwickeln. Zudem interessieren ihn Kalendersysteme im Hinblick auf den Tempelkult und Zeitvorstellungen in apokalyptischen Texten.

Zur Katholisch-Theologischen Fakultät

Prof. Dr. Asmaa El Maaroufi
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Prof. Dr. Asmaa El Maaroufi
(Fachbereich Philologie)

Seit Juni 2022 forscht und lehrt Asmaa El Maaroufi am Zentrum für Islamische Theologie im Rahmen der Professur für Islamische Philosophie mit dem Schwerpunkt Islamische Ethik. Nach ihrem Lehramtsstudium der Fächer Philosophie/Ethik, Geschichte und Germanistik und ihrem Studium der islamischen Theologie begann sie ihre Promotion in der islamischen Theologie zur Arbeit mit dem Titel "Ethik des Mitseins. Grundzüge einer islamisch-theologischen Tierethik". Während dieser Zeit forschte sie unter anderem in Indien und Marokko. Nach ihrer Promotion war sie als Postdoktorandin in Münster tätig. Asmaa El Maaroufi beschäftigt sich unter anderem mit den Möglichkeiten und Chancen einer islamisch-philosophischen Ethik. Dabei geht es auch um praktische Fragen – beispielsweise in der Medizin-, Umwelt- und Tierethik.

Zum Fachbereich Philologie

Prof. Dr. Dina El Omari
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Prof. Dr. Dina El Omari
(Fachbereich Philologie)

Seit April 2022 ist Dina El Omari Professorin am Zentrum für Islamische Theologie (ZIT). Zuvor hatte sie am ZIT eine Vertretungsprofessur für Interkulturelle Religionspädagogik inne. Nach ihrem Studium und ihrer Promotion an der WWU habilitierte sich die Islamwissenschaftlerin an der Universität zu Köln mit einer Arbeit über „Das koranische Menschenpaar in Schöpfung und Eschatologie unter Berücksichtigung der Geschlechterfrage – der Versuch einer historisch-literaturwissenschaftlichen Korankommentierung“. Am ZIT leitet sie die Arbeitsstelle für islamisch-theologische Genderforschung.

Zu den Forschungsschwerpunkten von Dina El Omari zählen unter anderem der Koran und die Koranexegese, der islamische Feminismus, interreligiöses Lernen und interreligiöser Dialog.

Zum Fachbereich Philologie

Prof. Dr. Mana Gharun
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Prof. Dr. Mana Gharun
(Fachbereich Geowissenschaften)

Mana Gharun promovierte in Ökohydrologie an der Universität Sydney in Australien. Bevor sie im März an die WWU berufen wurde, war sie Dozentin und Senior Scientist am Institut für Umweltsystemwissenschaften der ETH Zürich. In Münster baut sie die Arbeitsgruppe Biosphere-Atmosphere Interaction auf, in der sie die Rückkopplung zwischen terrestrischen Ökosystemen und der Atmosphäre im Zuge des Klimawandels untersucht.

Mana Gharun konzentriert sich auf das Verständnis der Reaktion von Ökosystemen auf Klimaextreme wie Dürre, Hitzewellen und Waldbrände sowie deren Rückkopplung mit der globalen Erwärmung. Sie führt ihre Experimente unter natürlichen Bedingungen durch und verwendet zerstörungsfreie In-situ-Ansätze wie Eddy-Kovarianz-Messungen von Treibhausgasen und die Anwendung von Sensornetzwerken, um über mehrere räumliche und zeitliche Ebenen hinweg zu verstehen, wie Ökosysteme auf den Klimawandel reagieren und zu welchen Reaktionen dies führt. Dafür kombiniert die Wissenschaftlerin Feldbeobachtungen mit Modellierungstechniken. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sollen dazu beitragen, naturbasierte Lösungen für den Klimawandel zu verbessern.

Zum Fachbereich Geowissenschaften

Prof. Dr. Wolfgang Grünstäudl
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Prof. Dr. Wolfgang Grünstäudl
(Katholisch-Theologische Fakultät)

Wolfgang Grünstäudl ist seit Januar 2022 Professor für Theologie des Neuen Testaments und Biblische Didaktik an der Katholisch-Theologischen Fakultät. Bereits seit Oktober 2021 forscht und lehrt er an der WWU. Wolfgang Grünstäudl studierte zunächst in Wien Katholische Theologie. Nach einigen Jahren in der schulischen Praxis promovierte er an der Universität Regensburg im Fach Neues Testament. Für seine Dissertation, die sich der Herkunft und Rezeption des Zweiten Petrusbriefes widmete, erhielt Grünstäudl neben dem Armin-Schmitt-Preis und dem Kardinal-Innitzer-Preis auch den international renommierten Manfred Lautenschlaeger Award for Theological Promise (vormals John Templeton Award for Theological Promise). Seine ebenfalls in Regensburg abgeschlossene Habilitation beschäftigte sich mit Wiederholungsphänomenen im Lukasevangelium und erforschte dabei die Quellenverwendung der ältesten Evangelien.

Vor seiner Berufung an die WWU war Wolfgang Grünstäudl als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Koblenz-Landau und als Akademischer Rat beziehungsweise Oberrat an der Bergischen Universität Wuppertal beschäftigt. Im Mittelpunkt seiner gegenwärtigen Forschung, die betont interdisziplinär ausgerichtet ist, stehen wissenschaftsgeschichtliche Fragestellungen sowie der kritische Umgang mit toxischen Applikationsweisen biblischer Texte und Traditionen.

Zur Katholisch-Theologischen Fakultät

Prof. Dr. Anna Gusakova
© Uni MS - Lukas Walbaum

Prof. Dr. Anna Gusakova
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Seit September 2021 ist Anna Gusakova Juniorprofessorin am Institut für mathematische Stochastik am Fachbereich Mathematik und Informatik. Nachdem sie ihren Bachelor und Master in Weißrussland gemacht hatte, zog sie 2017 nach Deutschland. Anna Gusakova promovierte 2018 in Bielefeld und arbeitete anschließend als Postdoc an der Ruhr-Universität Bochum.

Das Hauptforschungsgebiet der Mathematikerin ist die stochastische Geometrie. Dabei handelt es sich um einen Zweig der modernen Wahrscheinlichkeitstheorie – Inhalt ist die Untersuchung verschiedener zufälliger geometrischer Objekte, angefangen von Linien und Polytopen bis hin zu allgemeinen zufälligen abgeschlossenen Mengen. Anna Gusakova betrachtet zum Beispiel Polytope oder Mosaike. Typischerweise sind diese Objekte deterministisch konstruiert, basierend auf einfacheren zufälligen Strukturen wie Punkten oder Linien. An den Zufallsstrukturen interessieren sie vor allem Beschreibungen von verschiedenen geometrischen Eigenschaften. So untersucht sie beispielsweise ein hochdimensionales zufälliges Polytop auf die Verteilung der Anzahl von Ecken. Dabei geht es um den Erwartungswert und die Varianz der Anzahl von Ecken sowie um die Frage, ob es einen zentralen Grenzwertsatz gibt, wenn die Anzahl der generierenden Punkte gegen unendlich geht.

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Prof. Dr. Tanja Hechler
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Prof. Dr. Tanja Hechler
(Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft)

Seit Oktober 2022 ist Dr. Tanja Hechler Professorin am Institut für Psychologie und baut dort die Arbeitseinheit Klinische Psychologie des Kindes- und Jugendalters und die Psychotherapie-Ambulanz für Kinder und Jugendliche neu auf. Nach ihrem Studium an der Universität Trier promovierte sie an der australischen University of Sydney und der Universität Trier. Sie forschte am Deutschen Kinderschmerzzentrum und habilitierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen über chronische (primäre) Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen. 2015 wurde sie von der Universität Trier als Professorin für klinische Psychologie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters berufen. Hier baute sie die Hochschulambulanz mit einem Schwerpunkt auf chronische (primäre) Schmerzen und emotionale Störungen sowie den universitären Weiterbildungsstudiengang für Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie auf, inklusive einer Ausbildungsambulanz. 

Zentrales Ziel an der WWU ist für Tanja Hechler die Konzeption und Umsetzung von innovativer Präventions- und Psychotherapieforschung im Kindes- und Jugendalter. Ihre Forschung soll in fundierte Präventionsangebote einfließen, auch in den relevanten Institutionen, beispielsweise Kitas. Im Bereich der innovativen Interventionsforschung verfolgt Tanja Hechler eine transdiagnostische und translationale Forschungslinie und konzentriert sich dabei auf störungsübergreifende Mechanismen, wie zum Beispiel eine veränderte Wahrnehmung von körpereigenen Empfindungen oder Misskonzepte zu psychischen Störungen, um darauf aufbauend Kindern und Jugendlichen eine individuelle Hilfe anzubieten.

Zum Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft

Prof. Dr. Benedikt Heuckmann
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Prof. Dr. Benedikt Heuckmann
(Fachbereich Biologie)

Seit Januar 2022 ist Benedikt Heuckmann als Juniorprofessor am Zentrum für Didaktik der Biologie tätig. Nach seinem Lehramtsstudium der Fächer Biologie, Geographie und didaktische Grundlagen der Mathematik an der Universität Münster beendete er das Referendariat für das Lehramt mit dem zweiten Staatsexamen. Für seine fachdidaktische Promotion im Bereich der Lehrerprofessionsforschung erhielt er einen Nachwuchspreis des Verbands für Biologie, Biowissenschaften & Biomedizin in Deutschland. Anschließend forschte Benedikt Heuckmann zwei Jahre lang als Postdoktorand an der Leibniz Universität Hannover. Bevor er nach Münster wechselte, hatte er an der Universität Trier als Vertretungsprofessor für das Fach Biologie und ihre Didaktik gearbeitet.

Die Forschungsinteressen von Benedikt Heuckmann lassen sich in zwei größere Themenfelder gliedern. Das erste Themenfeld betrifft die Auseinandersetzung mit komplexen gesundheits- und nachhaltigkeitsbezogenen Fragen. Beispielsweise untersucht er, wie Lernende und Lehrende im Biologieunterricht Kompetenzen im Umgang mit Komplexität, Unsicherheit und Risiko erwerben können. In seinem zweiten Themenfeld geht es um die Integration digitaler Werkzeuge und digitaler Medien in das Lehren und Lernen biologischer Inhalte. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Computersimulationen und 3-D-Modellierungen in der Humanbiologie und Gesundheitsforschung.

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Prof. Dr. Patrick Hilbert
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Prof. Dr. Patrick Hilbert
(Fachbereich Rechtswissenschaft)

Patrick Hilbert ist seit September 2022 Professor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät und Direktor des Instituts für Umwelt- und Planungsrecht.
2010 schloss er sein Studium der Rechtswissenschaft mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung an der Universität in Bayreuth ab. An der Universität Heidelberg wurde er mit einer Arbeit über Systemdenken in Verwaltungsrecht und Verwaltungsrechtswissenschaft promoviert und habilitierte sich über die Informationsfunktion von Parlamenten. Schwerpunkt seiner Forschung sind derzeit Grundfragen des Allgemeinen Verwaltungsrechts, das Umwelt- und Planungsrecht, insbesondere das Klimaanpassungsrecht, sowie die Intradisziplinarität in der Rechtswissenschaft.
Seit Januar 2024 ist er zudem geschäftsführender Direktor des Zentralinstituts für Raumplanung an der Universität Münster.

 

 

Prof. Dr. Onno Husen
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Prof. Dr. Onno Husen
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaft)

Onno Husen ist seit September Professor am Institut für Erziehungswissenschaft  im Arbeitsbereich Sozialpädagogik. Nach seinem Studium der Erziehungswissenschaft an der Universität Trier und Childhood Studies an der NTNU Trondheim (Norwegen) promovierte er an der Universität Trier. Als Postdoc arbeitete er an der Leuphana Universität Lüneburg, war als Research Associate und Guest Lecturer an der NTNU und der DMMH in Trondheim und verwaltete die Professur für Sozialpädagogik mit dem Schwerpunkt vergleichende Jugendhilfeforschung an der Leuphana Universität Lüneburg.

In Forschung und Lehre setzt er sich unter anderem mit folgenden Fragen auseinander: Welche Bedeutung hat die sozialpädagogische Theoriebildung für die Praxis der Sozialpädagogik und umgekehrt? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede lassen sich in Bezug auf die Theorie sowie die Sozial- und Ideengeschichte der Sozialpädagogik in unterschiedlichen staatlichen und kulturellen Zusammenhängen feststellen? Wie organisieren und steuern sich Kinder- und Jugendhilfesysteme im internationalen Vergleich? Welche Auswirkungen haben Migration und Flucht auf sozialpädagogische Handlungsfelder? In seiner Forschung nutzt er ethnografische, komparative und sogenannte Mixed-Methods-Forschungsdesigns.

Zum Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaft

Prof. Dr. Jakob Jünger
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Prof. Dr. Jakob Jünger
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften)

Jakob Jünger forscht und lehrt seit Oktober 2021 am Institut für Kommunikationswissenschaft mit den Schwerpunkten Digital Media and Computational Methods. Seine wissenschaftlichen Wurzeln hat Jakob Jünger in Greifswald. An der dortigen Universität studierte er Kommunikationswissenschaft und Musik, arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politik- und Kommunikationswissenschaft und promovierte zum Thema Unklare Öffentlichkeit, um den Grenzbereich von öffentlicher und nichtöffentlicher Kommunikation zu erhellen. Aktuell befasst sich Jakob Jünger vorrangig mit der Entwicklung von Forschungssoftware und Methoden für die automatisierte Datenerhebung und -analyse. Ein wichtiges Anwendungsfeld dieses Computational Social Science genannten Bereichs ist die Untersuchung von Kommunikationsstrukturen und sozialen Bewegungen auf Online-Plattformen. Seit 2002 arbeitet er zudem in vielfältigen Digital-Humanities-Projekten, zum Beispiel an der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz.

Zum Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften

Prof. Dr. Sigrid Kannengießer
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Prof. Dr. Sigrid Kannengießer
(Fachbereich Erziehungswissenschaft und Sozialwissenschaften)

Sigrid Kannengießer ist seit Oktober 2022 Professorin für Kommunikationswissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediensoziologie am Institut für Kommunikationswissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich digitale Medien und Nachhaltigkeit, kritische Datenpraktiken, soziale Bewegungen und der kommunikations- und medienwissenschaftlichen Geschlechterforschung. An der Ruhr-Universität Bochum studierte sie Film- und Fernsehwissenschaft und politische Wissenschaft sowie an der Universität Hamburg, an der sie das Magisterstudium abschloss, Medienkultur und politische Wissenschaft. 

Bevor sie nach Münster wechselte, war sie Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft mit dem Schwerpunkt Mediengesellschaft an der Universität Bremen. Rufe an die Universität Paderborn und an die Zeppelin Universität Friedrichshafen lehnte sie ab. Vor ihrer Ernennung zur Professorin war sie wissenschaftliche Geschäftsführerin des artec-Forschungszentrums Nachhaltigkeit der Universität Bremen und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung derselben Universität, am Zentrum für Transnationale Studien der Universitäten Oldenburg und Bremen und am Department für Sprache, Literatur und Medien der Universität Hamburg.

Ihr Habilitationsprojekt "Digitale Medien und Nachhaltigkeit. Medienpraktiken für ein gutes Leben" wurde als "Eigenes Postdoc-Projekt" von der zentralen Forschungsförderung der Universität Bremen gefördert; die Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützte ihre mit dem Bremer Studienpreis ausgezeichnete Promotion zum Thema "Translokale Ermächtigungskommunikation. Medien. Globalisierung. Frauenorganisationen".

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Prof. Dr. Oliver Koch
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Prof. Dr. Oliver Koch
(Fachbereich Chemie und Pharmazie)

Oliver Koch ist seit April 2022 Heisenberg-Professor für computerbasierte Wirkstoffforschung am Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster. Er studierte Pharmazie und Informatik an der Universität Marburg, wo er seine Promotion in pharmazeutischer Chemie abschloss. Nach einem Postdoc-Aufenthalt als wissenschaftlicher Softwareentwickler am Cambridge Crystallographic Data Centre im Jahr 2008 wechselte er zur Schwabenheimer MSD Animal Health Innovation GmbH. 2012 ging er als Nachwuchsgruppenleiter an die TU Dortmund. Seit Januar 2019 ist er Mitglied des Instituts für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster, wo er in pharmazeutischer und medizinischer Chemie habilitierte. Oliver Koch erhielt 2017 den Nachwuchspreis der Horst-Böhme-Stiftung der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft und 2020 den Innovationspreis in Medizinischer Chemie.

Seine Forschungsinteressen liegen in der Entwicklung und Anwendung computergestützter Methoden im rationalen Wirkstoffdesign mit Schwerpunkt auf strukturbasiertem Design und „Big Data“-getriebenen Entscheidungen in Kombination mit Methoden der künstlichen Intelligenz. Er will auf diese Weise bioaktive Moleküle entwickeln und die Selektivität, Promiskuität und Polypharmakologie von Protein-Ligand-Interaktionen verstehen. Dazu kombiniert er die computergestützten Methoden mit biochemischer Evaluierung und der Synthese kleiner organischer Moleküle.

Zum Fachbereich Chemie und Pharmazie

Prof. Dr. Helga Leineweber
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Prof. Dr. Helga Leineweber
(Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft)

Helga Leineweber lehrt und forscht seit September 2022 als Professorin am Institut für Sportwissenschaft, wo sie den Arbeitsbereich Bildung und Kultur im Sport leitet. Nach dem Studium der Fächer Englisch, Sport und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien an der Universität Freiburg arbeitete sie zunächst an den sportwissenschaftlichen Instituten der Universität sowie der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. 2008 wechselte sie an das Institut für Sportdidaktik und Schulsport der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln. Dort schloss Helga Leineweber 2019 ihre Promotion ab, in der sie Professionalisierungsprozesse von Lehrkräften für einen inklusiven Sportunterricht untersuchte. Neben verschiedenen Tätigkeiten in Lehre und Forschung hatte Helga Leineweber von 2017 bis zu ihrem Ausscheiden die Studiengangsleitung für die Sport-Lehramtsstudiengänge an der DSHS Köln inne.

Ihre Forschungsinteressen beziehen sich einerseits auf den Bereich der professionellen Entwicklung von angehenden und ausgebildeten (Sport-)Lehrkräften sowie andererseits auf pädagogische Herausforderungen von Sportunterricht und Schulsport. Hierunter fallen unter anderem Fragestellungen, die sich grundlegend mit Vorstellungen von fachlicher Bildung im und durch Sportunterricht beschäftigen, aber auch um die vielfältigen Anforderungen des Sportunterrichts mit heterogenen Lerngruppen kreisen. Gegenwärtig liegt ein Schwerpunkt ihrer Arbeit auf der Erforschung sprachsensibler Unterrichtsgestaltung. Eine weitere Fragestellung betrifft Auswirkungen der digitalen Transformation auf Sport und Sportunterricht sowie damit in Verbindung stehende professionelle Anforderungen an Lehrkräfte, die nicht nur gefordert sind, digitale Medien in den Unterricht zu integrieren, sondern auch erzieherische Aufgaben im Schnittfeld von Mediennutzung, Körperlichkeit und Sport zu übernehmen.

Zum Fachbereich Psychologie und Sportwissenschaft

Prof. Dr. Christina Lill
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Prof. Dr. Christina Lill
(Medizinische Fakultät)

Seit August 2022 ist Christina Lill Heisenberg-Professorin für translationale Epidemiologie am Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin der Medizinischen Fakultät. Die Professur wird zunächst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Christina Lill studierte Humanmedizin an der Universität Münster und an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Nach dem Studium führte sie den praktischen Teil ihrer medizinischen Promotionsarbeit in einem zweijährigen Auslandsaufenthalt an der Harvard Medical School in Boston (USA) durch und promovierte damit an der Universität Münster. Anschließend arbeitete sie an der Charité Berlin, dem Max-Planck-Institut für molekulare Genetik Berlin und an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo sie berufsbegleitend ein Masterstudium der Epidemiologie absolvierte. Bevor sie den Ruf nach Münster annahm, hatte sie als Arbeitsgruppenleiterin an der Universität zu Lübeck gearbeitet. Des Weiteren ist Christina Lill seit 2018 als Lecturer an der School of Public Health des Imperial College London tätig.

Der Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit liegt auf der Erforschung der molekularen Mechanismen altersbedingter Phänotypen und neurodegenerativer Erkrankungen wie der Alzheimer- und der Parkinson-Krankheit sowie der amyotrophen Lateralsklerose. So beschrieb sie unter anderem bereits während ihrer Doktorarbeit das Gen ITGA8 als eines der ersten Parkinson-Risikogene und arbeitete an zahlreichen internationalen genomweiten Studien zur Aufklärung neurodegenerativer Erkrankungen mit. Ein wesentliches Ziel ihrer aktuellen Forschung ist es, Vorhersagemodelle zu entwickeln, die mittels molekularer Biomarker aus dem Blut Hochrisikopersonen für eine spätere neurodegenerative Erkrankung identifizieren können. Damit würde der Weg zu einer Entwicklung von effektiven präventiven und früh-therapeutischen Ansätzen dieser momentan nicht heilbaren Krankheiten geebnet werden.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Simon Lux
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Prof. Dr. Simon Lux
(Fachbereich Chemie)

Seit August 2022 ist Simon Lux Professor für angewandte elektrochemische Energiespeichertechnik und Wirtschaftschemie an der WWU und Mitglied der Institutsleitung der "Forschungsfertigung Batteriezelle" , einer Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft.

Simon Lux studierte von 2002 bis 2008 technische Chemie an der Technischen Universität Graz und promovierte anschließend am MEET Batterieforschungszentrum in Münster. Nach seiner Promotion verbrachte er einige Zeit als Postdoktorand am Lawrence Berkeley National Laboratory in Kalifornien. 2013 wechselte Simon Lux in die Industrie zum BMW Group Technology Office, wo er als Team Leader der Advanced Powertrain Research Group im Silicon Valley tätig war. Im Mai 2017 zog es ihn nach München, wo er seine Laufbahn bei BMW im Entwicklungsbereich E-Antriebe und Batteriezelltechnologie fortsetzte. Als Senior-Experte verantwortete er dort unter anderem die Entwicklung funktionsübergreifender mechanischer und elektrochemischer Zelldesigns sowie die Einführung von Produktionstechnologien von Lithium-Ionen-Zellen der nächsten Generation für Kraftfahrzeuge, bevor es ihn an die WWU nach Münster zog.

Seine Forschung konzentriert sich im Moment auf drei Themen: Batteriezellproduktionstechnologien, Kreislaufwirtschaft und Zirkularität von elektrochemischen Energiespeichern sowie die Charakterisierung von neuartigen Thermo-Materialien zum Einsatz in Hochvoltspeichern.

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Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich
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Prof. Dr. Carla Meyer-Schlenkrich
(Fachbereich Geschichte/Philosophie)

Seit Dezember 2021 ist Carla Meyer-Schlenkrich Professorin für westfälische und vergleichende Landesgeschichte am Historischen Seminar in Münster. Sie studierte Diplom-Germanistik, Journalistik, Literaturvermittlung und Geschichte an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und an der Universität „La Sapienza“ in Rom. Promoviert wurde sie an der Philosophischen Fakultät der Universität Heidelberg mit der Arbeit "Die Stadt als Thema. Nürnbergs Entdeckung in Texten um 1500". Ebenfalls in Heidelberg habilitierte sie mit der Arbeit "Wann beginnt die Papierzeit? Zur Wissensgeschichte eines hoch- und spätmittelalterlichen Beschreibstoffs".

Ihre Venia legendi erwarb sie für mittelalterliche Geschichte und historische Hilfswissenschaften. Bevor Carla Meyer-Schlenkrich nach Münster berufen wurde, war sie wissenschaftliche Geschäftsführerin der Forschungsstelle Geschichte Kölns und akademische Rätin am Historischen Institut Köln. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die spätmittelalterliche Stadtgeschichte, die Geschichte der Schriftlichkeit, Wahrnehmungs- und Umweltgeschichte.

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Prof. Dr. Gerd Meyer zu Hörste
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Prof. Dr. Gerd Meyer zu Hörste
(Medizinische Fakultät)

Seit Dezember 2021 ist Gerd Meyer zu Hörste Professor an der Klinik für Neurologie mit Institut für Translationale Neurologie. Er studierte Humanmedizin an der Georg-August-Universität Göttingen und promovierte dort  in der Neurogenetik. Nach seinem Studium wechselte er zur Facharztausbildung und späteren Habilitation im Fach Neurologie an die Heinrich-Heine-Universität nach Düsseldorf. Nach einem dreijährigen Forschungsaufenthalt im Bereich der Neuroimmunologie an der Harvard Medical School in Boston kehrte er im Jahr 2015 nach Deutschland zurück und leitete an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster eine NRW-Nachwuchsgruppe. Im Jahr 2021 wurde Gerd Meyer zu Hörste auf eine Heisenberg-Professur an der Universität Münster berufen. Er untersucht, wie das Immunsystem mit den Grenzflächen des Nervensystems interagiert und wie man mit hochauflösenden Analysen die Diagnose neurologischer Erkrankungen verbessern kann.

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Prof. Dr. Marcus Nührenbörger
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Prof. Dr. Marcus Nührenbörger
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Seit April 2022 ist Marcus Nührenbörger am Institut für grundlegende und inklusive mathematische Bildung tätig. Nach seinem Lehramtsstudium an der WWU Münster arbeitete er für einige Jahre als Lehrer, bevor er als Stipendiat des Cusanuswerks 2002 an der WWU in der Mathematikdidaktik über das Messverständnis von Kindern promovierte. An der Universität Duisburg-Essen forschte er anschließend zu mathematischen Interaktionsprozessen von Lernenden in der Grundschule und nahm 2009 den Ruf auf eine Professur für die Didaktik der Mathematik mit dem Schwerpunkt Primarstufe am Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts an der TU Dortmund an.

Seine fachdidaktische Entwicklungs- und Transferforschung zielt auf empirische Fragen eines inklusiven Mathematikunterrichts und einer Förderung der individuellen Potenzialentwicklung ab. Damit möchte er dazu beitragen, die Entwicklung mathematischer Lehr- und Lernprozesse besser zu verstehen und die Qualität des inklusiven Mathematikunterrichts zu verbessern. Darüber hinaus widmet er sich den Professionalisierungsprozessen von Mathematikdozenten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Seine Erkenntnisse fließen dabei in das Design von Lehr- und Lernmaterialien ein.

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Prof. Dr. Jacco Pekelder
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Prof. Dr. Jacco Pekelder
(Zentrum für Niederlande-Studien)

Seit dem 1. Oktober 2021 lehrt Jacco Pekelder als Professor am Zentrum für Niederlande-Studien (ZNS) Neuere und Neueste Geschichte der Niederlande. Er studierte die Geschichte der internationalen Beziehungen an der Universität Utrecht und promovierte dort 1998 über das niederländische Verhältnis zur DDR. Nach einer Zeit als Forschungsmitarbeiter an der Radboud Universität Nimwegen und als Forschungskoordinator des Amsterdamer Deutschland-Instituts übernahm er Ende 2007 eine Assistant- beziehungsweise Associate-Professur für internationale Beziehungen an der Universität Utrecht. Außerdem war er seit 2013 zunächst Gastprofessor und danach Honorarprofessor an der Universität des Saarlands.

Schwerpunkt seiner Forschung ist momentan ein Buchprojekt mit dem Titel "Europe and the Rise of Germany. The Spectre of Hegemony from Europe’s Centre, 1830 – 1871." Darin stehen die damaligen Vorstellungen einer europäischen Staatenordnung mit einem starken deutschen Zentralstaat im Vordergrund. Zudem beschäftigt sich Jacco Pekelder mit der Frage, wie die niederländischen und deutschen Demokratien mit der akuten Herausforderung durch rechtsextremistische und rechtspopulistische Parteien und Gruppen umgehen.

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Prof. Dr. Marlies Pirner
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Prof. Dr. Marlies Pirner
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Seit Oktober 2022 ist Marlies Pirner Professorin am Institut für Analysis und Numerik am Fachbereich Mathematik und Informatik. Nachdem sie ihren Bachelor und Master in mathematischer Physik in Würzburg absolviert hatte, promovierte sie 2018 am Institut für Mathematik an der Universität Würzburg. Es folgten zwei Postdocstellen, die erste an der Universität Wien, die zweite an der Universität Würzburg.

Marlies Pirner forscht in der angewandten Analysis zu kinetischen Gleichungen. Bei dieser Beschreibung wird die Zeitentwicklung eines Gases mithilfe einer Wahrscheinlichkeitsdichte beschrieben. Diese Beschreibung wird zum Beispiel bei Plasmen und vielen astrophysikalischen Phänomenen verwendet. Hierzu betrachtet sie Fragestellungen in mathematischer Modellierung und theoretische Fragestellungen wie Existenz, qualitatives Verhalten von Lösungen und Konvergenz im Gleichgewicht.

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Prof. Dr. Benjamin Risse
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Prof. Dr. Benjamin Risse
(Fachbereich Geowissenschaften)

Seit April 2022 ist Benjamin Risse Professor am Institut für Geoinformatik und leitet dort die Arbeitsgruppe für Computer Vision & Machine Learning Systems. Er studierte und promovierte in Münster und entwickelte neue Algorithmen und Verfahren für die Analyse von Tierverhalten im neurobiologischen Kontext. Während seiner Zeit als PostDoc an der Universität Edinburgh kamen insbesondere Aspekte aus dem Bereich der Robotik und eine Vertiefung im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) hinzu. Seit 2017 forscht und lehrt Benjamin Risse an der WWU, wo er im April 2022 eine Professur für „Sustainable Development in Geoinformatics“ angetreten hat.

Sein Forschungsinteresse liegt in der Verbindung von Verfahren des maschinellen Lernens und der maschinellen Bildanalyse mit spezifischen Fragestellungen, häufig aus der Nachhaltigkeitsforschung. Diese werden in der Regel in interdisziplinären Kooperationen entwickelt und fokussieren sich auf die Erforschung und Entwicklung von Bildanalyse- und Visual Computing-Verfahren sowie der Entwicklung von nachhaltigen KI-Technologien selbst.

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Prof. Dr. Roland Scheel
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Prof. Dr. Roland Scheel
(Fachbereich Philologie)

Seit Oktober 2022 leitet Roland Scheel als Professor für Skandinavistik das Institut für Nordische Philologie. Er studierte Geschichte und Skandinavistik an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und in Kopenhagen, ehe er 2014 in Frankfurt mit einer Dissertation über die skandinavisch-byzantinischen Kulturbeziehungen im Mittelalter promoviert wurde. Zunächst war er als Postdoc in einem Projekt zur computergestützten historischen Semantik in Frankfurt tätig. Dann wurde er 2015 auf die Juniorprofessur für skandinavistische Mediävistik an die Georg-August-Universität Göttingen bestellt, an der er ab 2020 die Vertretung der ordentlichen Professur für Skandinavistik wahrnahm.

Seine Forschung konzentriert sich auf transkulturelle Prozesse, insbesondere die Genese von Identitäten, politische Aushandlungsprozesse sowie Rechts- und Normenvorstellungen in den mittelalterlichen Literaturen Skandinaviens, vor allem in historiographischen Texten im weitesten Sinne und in Rechtstexten, sowie auf Fragen der historischen Semantik als Spiegel gesellschaftlichen Wandels. Die in den frühen skandinavischen Literaturen etablierten Ideen haben im Norden, aber auch global in der modernen Konstruktion und Rezeption des "Wikingers" bis heute eine hohe Bedeutung, weshalb diese Vergangenheitskonstruktionen und die Rezeption der skandinavischen Mythologie einen weiteren Forschungsschwerpunkt bilden.

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Prof. Dr. Anika Schlenhoff
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Prof. Dr. Anika Schlenhoff
(Fachbereich Physik)

Seit September 2022 ist Anika Schlenhoff Professorin für experimentelle Physik am Physikalischen Institut. Aufgewachsen in Freiburg im Breisgau, absolvierte sie ihr Studium der Physik und Journalistik und ihre vom Fachbereich prämierte Promotion an der Universität Hamburg. Für ihre herausragenden Forschungsarbeiten zu lokalen Wechselwirkungen von spin-polarisierten Elektronen mit Nanomagneten wurde sie auf der 29. European Conference on Surface Science (ECOSS) in Edinburgh mit dem ECOSS-Preis 2012 ausgezeichnet. Bevor sie an die WWU berufen wurde, verfolgte sie als Projektleiterin und Stipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft auf einer sogenannten Eigenen Stelle ihre Forschung zu nicht-kollinearen Spin-Strukturen (inklusive Spin-Spiralen und Skyrmionen), Bildladungszuständen und Vielteilchen-Wechselwirkungen, Magnetisierungsdynamiken und Spin-Transport.
 
Anika Schlenhoff ist auf die Entwicklung neuartiger spin-sensitiver Rastersondenmethoden (wie zum Beispiel spin-polarisierte Feld-Emissions-Mikroskopie und Magneto-Seebeck-Tunneln) spezialisiert. Ihre Forschungsgruppe „Atomic-scale Microscopy and Spectroscopy“ an der WWU wird die (spin-polarisierte) Rastertunnelmikroskopie mit selbst entwickelten Rastersondenmethoden kombinieren, um strukturelle, elektronische, magnetische und opto-elektronische Eigenschaften niederdimensionaler Festkörpersysteme mit atomarer Präzision zu korrelieren. Dies wird zu einem grundlegenden Verständnis physikalischer Phänomene in reduzierten Dimensionen und auf der atomaren Skala beitragen und damit den Weg für die Entwicklung zukünftiger miniaturisierter und funktionalisierter opto-elektronischer und spin-elektronischer Geräte bereiten.

Prof. Dr. Kai Schmitz
© Uni MS - Kalle Kröger

Prof. Dr. Kai Schmitz
(Fachbereich Physik)

Kai Schmitz ist seit Mai 2022 Professor am Institut für Theoretische Physik und leitet dort die neue Arbeitsgruppe Teilchenkosmologie. Nach dem Studium der Physik an der Freien Universität Berlin und Michigan State University in den USA promovierte er 2012 am „Deutschen Elektronen-Synchrotron“ (DESY) in Hamburg. Im Anschluss forschte er als Postdoc am Kavli Institute for the Physics and Mathematics of the Universe in Japan, am Max-Planck-Institut für Kernphysik in Heidelberg sowie an der Universität Padua in Italien. Vor seinem Wechsel nach Münster war er als Marie-Curie-Stipendiat der Europäischen Kommission am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz tätig.

In seiner Forschung beschäftigt sich Kai Schmitz mit Fragen an der Schnittstelle von Teilchenphysik und Kosmologie, die auf ein besseres Verständnis der ersten Sekundenbruchteile nach dem Urknall abzielen und dadurch Einblicke in die fundamentalen Naturgesetze bei höchsten Energien versprechen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit besteht in der theoretischen Beschreibung von Gravitationswellen aus dem frühen Universum sowie der Suche nach diesen Gravitationswellen mittels der Beobachtung von Pulsaren in unserer Milchstraße.

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Prof. Dr. Carlos Silvestre-Roig
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Prof. Dr. Carlos Silvestre-Roig
(Medizinische Fakultät)

Seit März 2022 ist Carlos Silvestre-Roig Professor an der Medizinischen Fakultät, genauer am Institut für experimentelle Pathologie des Zentrums für die Molekularbiologie der Entzündung. Zuvor arbeitete der Wissenschaftler als Postdoktorand an der LMU München und an der Amsterdamer Universität sowie als Arbeitsgruppenleiter in Münster. Studiert und promoviert hat Carlos Silvestre-Roig im spanischen Valencia.

In seiner Arbeit konzentriert er sich auf das Verständnis der Pathophysiologie von neutrophilenbedingter Zytotoxizität. Damit sind Gewebeschädigung gemeint, die Entzündungen im Zusammenhang mit chronischen Gefäßerkrankungen wie der Atherosklerose und dem Myokardinfarkt „anheizen“. Sein besonderes Augenmerk gilt der übermäßigen Aktivierung von Neutrophilen, die einen wichtigen entzündlichen und schädlichen Treiber des Krankheitsverlaufs kontrollieren. Derzeit erforscht Carlos Silvestre-Roig zudem die Bedeutung der zellfunktionellen Heterogenität in pathogenen Funktionen von Neutrophilen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf intrinsischen Faktoren wie Zellreifung oder Ontogenese sowie auf Umweltbedingungen, beispielsweise metabolischen, neuronalen oder gewebeabhängigen Faktoren.

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Prof. Dr. Theresa Simon
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Prof. Dr. Theresa Simon
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Theresa Simon ist seit Oktober 2021 Professorin am Institut für Analysis und Numerik. Ihr Bachelor- und Master-Studium in Mathematik absolvierte sie an der Universität Bonn und wechselte für ihre Promotion an das Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften in Leipzig. Es folgten zwei Postdoc-Stellen, die erste am US-amerikanischen NJIT in Newark und die zweite am Institut für Angewandte Mathematik in Bonn.

In ihrer Forschung widmet sich Theresa Simon der mathematischen Untersuchung von aus der Physik und den Materialwissenschaften stammenden Modellen, in denen das Verhalten von Materialien dadurch beschrieben wird, dass eine geeignete „Energie“ minimiert wird. Darunter fallen zum Beispiel die Ausbildung von Mustern in extrem dünnen Magneten, die möglicherweise für neuartige Speichermedien verwendet werden können, sowie Modelle für das Wachstum von Kristallkörnern in Metallen, die einer Wärmebehandlung ausgesetzt werden.

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Prof. Dr. Laura Stutenbecker
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Prof. Dr. Laura Stutenbecker
(Fachbereich Geowissenschaften)

Seit Oktober 2022 ist Laura Stutenbecker Professorin für Sedimentologie am Institut für Geologie und Paläontologie. 2014 schloss sie ihr Studium der Geologischen Wissenschaften an der Freien Universität Berlin ab. An der Universität Bern in der Schweiz promovierte sie mit einer Arbeit über die Auswirkung von Staudämmen und Klimaveränderungen auf Sedimentflüsse und -zusammensetzung in den Alpen. Bevor sie zur WWU wechselte, war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Technischen Universität Darmstadt.

Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung mit Sedimentsystemen und damit, wie Erosions-, Transport- und Ablagerungsprozesse von Sedimenten auf klimatische, tektonische, aber auch anthropogene Änderungen reagieren. Ihr derzeitiger Fokus liegt auf dem Alpen-Rhein-System. Sie interessiert sich dabei insbesondere für quantitative Ansätze, die sie in modernen Sedimentsystemen testet, um sie auf sedimentäre Archive der geologischen Vergangenheit anzuwenden. Dazu zählt auch die Entwicklung von Techniken, mithilfe derer die verschiedenen Partikel in Sedimenten mineralogisch und chemisch charakterisiert werden können, um Rückschlüsse auf ihre Herkunft und Entstehungsgeschichte zuzulassen (Provenienzanalyse).

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Prof. Dr. Sonja Suntrup-Krüger
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Prof. Dr. Sonja Suntrup-Krüger
(Medizinische Fakultät)

Sonja Suntrup-Krüger ist seit Juli 2022 Professorin an der Klinik für Neurologie am Institut für Translationale Neurologie der medizinischen Fakultät. Ihr Studium der Humanmedizin an der WWU schloss sie 2009 mit ihrer Promotion ab. Im Anschluss war sie zwei Jahre als Assistenzärztin in der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Münster tätig, gefolgt von einem Forschungsaufenthalt an der Universität Manchester und einer wissenschaftlichen Tätigkeit im Bereich funktionelle Bildgebung und Neurostimulation am Institut für Biomagnetismus und Biosignalanalyse des Universitätsklinikums Münster. Parallel absolvierte sie ihre klinische Facharztausbildung und habilitierte sich. Seit 2018 ist die Neurologin und Intensivmedizinerin Oberärztin der Klinik. 2020 warb Sonja Suntrup-Krüger eine von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung geförderte Clinician-Scientist-Professur ein, wodurch sie klinische Tätigkeit und Forschung nun langfristig verknüpfen kann.

Mit ihrer Arbeitsgruppe widmet sie sich der Erforschung der Pathophysiologie neurogener Dysphagien. Der Schluckakt unterliegt einer komplexen Steuerung innerhalb des Nervensystems. Daher stellen Schluckstörungen (Dysphagien) ein häufiges Symptom vieler neurologischer Erkrankungen dar, zum Beispiel nach einem Schlaganfall. Lungenentzündungen, Mangelernährung und die Notwendigkeit dauerhafter Sondenernährung zählen zu den schwerwiegenden Folgen einer Dysphagie. Die Medizinerin möchte mit ihrer Forschung dazu beitragen, die Diagnostik zu verbessern und innovative, insbesondere neuromodulatorische Therapiestrategien für neurogene Dysphagien zu entwickeln.

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Prof. Dr. Holger Thünemann
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Prof. Dr. Holger Thünemann
(Fachbereich Geschichte/Philosophie)

Holger Thünemann ist seit Oktober 2021 Inhaber des Lehrstuhls für Didaktik der Geschichte unter besonderer Berücksichtigung der Geschichtskultur. Er studierte Geschichte, Latein und Erziehungswissenschaften an den Universitäten Münster und Bologna. Nach seiner Promotion und dem zweiten Staatsexamen war er zunächst als Studienrat am münsterschen Gymnasium Paulinum sowie als Studienrat im Hochschuldienst tätig. Vor seinem Ruf an die Universität Münster war er Professor für Didaktik der Geschichte an der Pädagogischen Hochschule Freiburg und an der Universität zu Köln.

Zu seinen Arbeitsschwerpunkten gehört die Erforschung des öffentlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit Geschichte, wie er sich beispielsweise in Museen und Gedenkstätten oder im Zusammenhang von Denkmalkontroversen und historischen Jubiläen vollzieht. Insbesondere geht es in diesem Zusammenhang um die Thematisierung der NS-Vergangenheit und des Holocaust. Dazu werden, zum Beispiel in Kooperation mit den Gedenkstätten Yad Vashem und Auschwitz, regelmäßig Exkursionen mit Studierenden durchgeführt. Darüber hinaus beschäftigen sich Holger Thünemann und sein Team mit Themen der Schulbuchforschung sowie mit der empirischen Untersuchung und theoretischen Modellierung des Geschichtsunterrichts. Er ist unter anderem Mitherausgeber der „Beiträge zur Geschichtskultur“, Mitglied im Präsidium der deutsch-polnischen Schulbuchkommission und Vertrauensdozent der Konrad-Adenauer-Stiftung.  

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Prof. Dr. med. Jonel Trebicka
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Prof. Dr. med. Jonel Trebicka
(Medizinische Fakultät)

Jonel Trebicka ist seit Mai 2022 Direktor der Medizinischen Klinik B (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie und Klinische Infektiologie) des Universitätsklinikums Münster. Nach dem Studium der Humanmedizin spezialisierte er sich auf innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie sowie Infektiologie am Universitätsklinikum Bonn. Ein Jahr später promovierte Jonel Trebicka an der Universität Kopenhagen. Ab 2015 war er außerordentlicher Professor für Gastroenterologie und Hepatologie an der dänischen Universität in Odense sowie Gastprofessor am Institute for Bioengineering of Catalonia in Barcelona. Im Oktober 2018 wechselte Jonel Trebicka als Koordinator des interdisziplinären universitären Leberzentrums sowie Professor für translationale Hepatologie an die Medizinische Klinik des Universitätsklinikums Frankfurt.

Seine Interessensgebiete liegen auf der Grundlagen- und klinischen Forschung zu Lebererkrankungen im Endstadium: Komplikationen der Leberzirrhose, akutes und chronisches Leberversagen und portale Hypertension, HIV und vaskuläre Lebererkrankungen mit besonderem Schwerpunkt auf chronischen Entzündungen, genetischen Mechanismen und intrazellulärer Signalübertragung.

Zur Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Eva Viehmann
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Prof. Dr. Eva Viehmann
(Fachbereich Mathematik und Informatik)

Seit Februar 2022 ist Eva Viehmann Professorin für Theoretische Mathematik am Mathematischen Institut. Die Wissenschaftlerin studierte und promovierte in Bonn, wo sie auch einen großen Teil ihrer Postdoc-Zeit verbrachte. Zwischendurch war sie ein Jahr als Postdoc an der Université Paris-Sud in Orsay und einige Monate in Chicago. Ab 2012 war Eva Viehmann für zehn Jahre Professorin an der TU München.

Ihr Arbeitsgebiet liegt an der Schnittstelle zwischen mehreren Teilgebieten der reinen Mathematik. Es ist Teil des Langlandsprogramms, das weitreichende vermutete Verbindungen zwischen der algebraischen Zahlentheorie und der Darstellungstheorie untersucht. Die Methoden dazu stammen wiederum aus der algebraischen Geometrie. Eva Viehmann interessiert sich insbesondere für die geometrischen Eigenschaften und die dabei auftretenden Modulräume, aktuell vor allem für die Familien von Vektorbündeln auf der sogenannten Fargues-Fontaine-Kurve.

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