Grenzenlos - 1
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Neuer Beitrag in der Publikationsreihe grenzenlos.

Im Beitrag 'Zehn Jahre König Willem-Alexander – König für alle oder „Not my King“? : Die Rolle und das Bild des niederländischen Königs im 21. Jahrhundert‘ bespricht Franziska Vehling  zehn Jahre nach der Inthronisierung von König Willem-Alexander das klassischen Dilemma der Monarchie, die Frage nach dem Verhältnis von Tradition und Modere, Nähe und Distanz. In diesem Beitrag wird diese von Paradoxen geprägte Rolle des Königs im 21. Jahrhundert skizziert, das Bild des Königs am Tag der Inthronisierung qualitativ analysiert und mit dem Bild verglichen, das sich aus den jährlich vom Marktforschungsunternehmen Ipsos durchgeführten Meinungsumfragen zum Königstag ergibt. Zudem wird der Podcast Door de Ogen van de Koning, der zum Anlass des zehnjährigen Amtsjubiläums von König Willem-Alexander produziert wurde, herangezogen. So kann eine erste Aussage darüber getroffen werden, ob sich das Bild von König Willem-Alexander, das dem Volk am 30. April 2013 präsentiert wurde, in den letzten zehn Jahren bestätigt oder verändert hat.
 

„Tag der Niederlande“ ein voller Erfolg

Am 15. Mai 1648 endete mit dem Frieden von Münster der Achtzigjährige Krieg zwischen den Niederlanden und Spanien. Im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu „375 Jahre Westfälischer Frieden“ fand an diesem historischen Datum in Münster der „Tag der Niederlande“ statt.

Friedensgedichte
Eröffnet wurde dieser im Haus der Niederlande mit der Auszeichnung zweier Schulklassen, die einen vom Zentrum für Niederlande-Studien (ZNS) und der Bezirksregierung Münster organisierten Gedichtwettbewerb zum Thema „Frieden“ gewonnen haben. Beide Klassen, die Klasse 4b, der Clemens-Dülmer-Schule in Bocholt und die der Euregio-Gesamtschule Epe in Gronau, hatten beeindruckende niederländischsprachige Gedichte eingereicht und sich mit diesen gegen die große Konkurrenz aus anderen Euregioprofilschulen durchgesetzt. Die Siegerurkunden wurden von Generalkonsul des Königreichs der Niederlande, Peter Schuurman, und Abteilungsdirektor der Schulabteilung der Bezirksregierung Münster, Matthias Schmied, überreicht. Als Preis erhielten die Schulklassen im Anschluss an das Programm eine altersgerechte Stadtführung. Die Preisverleihung wurde mit finanzieller Unterstützung der Taalunie ermöglicht.

„Deutsch-niederländische Begegnungen“ 
Der Tag der Niederlande war als Tag des Dialogs zwischen Deutschen und Niederländer:innen konzipiert worden. In diesem Sinne reisten 60 niederländische Studierende von der Universität Utrecht nach Münster, um die Friedensstadt und ihre deutsch-niederländische Geschichte gemeinsam mit deutschen Studierenden aus dem Haus der Niederlande zu erkunden.

Anschließend ging die Gruppe dann zum Platz des Westfälischen Friedens, um der Überreichung des Friedensfeuers beizuwohnen. Überreicht wurde dieses Feuer, das am Befreiungstag (5. Mai) in Zwolle entzündet worden war, vom Kommissar des Königs der Provinz Overijssel, Andries Heidema, an Münsters Bürgermeisterin Angela Stähler.

Symposium
Nach der feierlichen Zeremonie gingen die Studierenden mit den zahlreichen (Ehren-)Gästen in den Festsaal des Rathauses, wo das Symposium „Die Niederlande, Deutschland und Europa in Zeiten des abnehmenden Friedens“ stattfand. Der Direktor des ZNS, Prof. Dr. Jacco Pekelder, diskutierte bei dieser Veranstaltung, an der mehr als 300 internationale Gäste teilnahmen, zunächst mit dem deutschen Botschafter aus Den Haag, Dr. Cyrill Jean Nunn, und dem niederländischen Botschafter aus Berlin, Ronald van Roeden, über die Bedeutung des Westfälischen Friedens und die aktuelle Situation in Europa. Im Anschluss betrachteten Historiker:innen aus Deutschland (Dr. Justus Nipperdey, Saarbrücken), den Niederlanden (Prof. Dr. Beatrice de Graaf und Dr. Jorrit Steehouder, Utrecht) und den USA (Prof. Dr. Bruce Schulman, Boston) den Westfälischen Frieden und seine anhaltende Bedeutung für die europäischen Beziehungen aus unterschiedlichen Perspektiven.

Antrittsvorlesung
Im Festsaal des Rathauses fand ab 18 Uhr dann auch der Höhepunkt des Tages statt: Die Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Jacco Pekelder zum Thema „Die Niederlande, Europa und die Macht in der Mitte: 1648 – 1848 – 2048“. In ihr zeigte Prof. Pekelder auf, wie exogene Entwicklungen und intern-niederländische kulturelle Prozesse das Verhältnis zu Deutschland manchmal ebenso stark lenkten wie es die direkten Berührungen taten. Dass diese äußeren Einflüsse die Nachbarschaft in unerwartete Richtungen lenken könnten, zeigte ein Blick in das Zukunftsjahr 2048. Beim anschließenden Umtrunk klang der ereignisreiche „Tag der Niederlande“ dann mit vielen anregenden Gesprächen zwischen Deutschen und Niederländer:innen aus.

Fotos

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  • Friedensfeuer
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  • Symposium
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  • Preisverleihung Friedensgedichte
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  • Preisverleihung Friedensgedichte
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  • Friedensrally
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  • Friedensrally
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  • Friedensrally
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Liebe Studierende, 
liebe Besucherinnen und Besucher,

2023 feiern die Städte Münster und Osnabrück 375 Jahre Westfälischen Frieden. Auch für uns ist dies ein Grund zum Feiern, denn der Friedensvertrag besiegelte auch die Unabhängigkeit der Niederlande von der spanischen Krone. Das vor uns liegende Semester wird deshalb ebenfalls im Zeichen dieses besonderen Jubiläums stehen und sowohl die historischen Dimensionen des Westfälischen Friedens als auch  aktuelle Perspektiven auf das Thema Frieden in Lehre, Forschung und unserem Veranstaltungsprogramm behandeln: Denn genau wie nach den politischen Neuordnungen von 1648 steht auch die heutige Gesellschaft wieder vor großen Herausforderungen, die man nur gemeinsam im internationalen Dialog lösen kann. Dazu zählen nicht nur die geopolitischen Veränderungen durch den Ukraine-Krieg, sondern auch der gesellschaftliche Wandel durch die globalen Klimaveränderungen. Gemeinsam stellen wir uns die Frage, braucht es einen Westfälischen Frieden 2.0?
 
Alle Lehrveranstaltungen, Ausstellungen und Abendveranstaltungen des ZNS werden im Sommersemester 2023 nach Möglichkeit vor Ort stattfinden.
 
Wir freuen uns darauf, Sie in Kürze wieder bei Lehrveranstaltungen, Ausstellungen und Veranstaltungen im Haus der Niederlande zu sehen.
 
Mit freundlichen Grüßen,
Met vriendelijke groeten,
 
das Team und die Dozierenden des ZNS

Eine Besondere Nachbarschaft
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Eine besondere Nachbarschaft.
Zusammenfassungen ausgewählter Abschlussarbeiten des Masterstudiengangs Niederlande-Deutschland-Studien
Een bijzonder nabuurschap.
Samenvattingen van geselecteerde eindscripties van de masterstudie Nederland-Duitsland-Studies


In der Reihe Schriften aus dem Haus der Niederlande ist vor kurzem ein Sammelband erschienen, der deutlich macht, wie groß die Vielfalt an Themen und Fragestellungen, die von den Studierenden des ZNS im Rahmen ihrer Masterarbeit bearbeitet wurden, ist. Der zeigt, wie wichtig grenzüberschreitende Zusammenarbeit in unserer heutigen Zeit ist, in der sich die europäischen Gesellschaften mit gewaltigen Herausforderungen konfrontiert sehen, die lang gehegte Sicherheiten erschüttern und weitreichende Entscheidungen erforderlich gemacht haben. Die Diskussionen über die richtigen Antworten auf die Fragen, die die Corona-Pandemie, die immer sichtbarer werdenden Folgen des Klimawandels und die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine veränderte sicherheitspolitische Lage in Europa hervorrufen, sind bisher und werden sicherlich auch weiterhin intensiv und kontrovers verlaufen. Ein gemeinsames Merkmal der Herausforderungen besteht zweifelsohne darin, dass ihnen nicht auf nationaler Ebene, sondern nur durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit begegnet werden kann. 
Das Zentrum für Niederlande-Studien der Universität Münster und die Abteilung für Deutsche Sprache und Kultur der Universität Nimwegen bieten seit inzwischen mehr als zehn Jahren gemeinsam den Masterstudiengang Niederlande-Deutschland-Studien an. Dieser Studiengang zielt vor dem oben skizzierten Hintergrund darauf ab, Fachkräfte für qualifizierte Tätigkeiten im deutsch-niederländischen Kontext bereitzustellen. Die in diesem Sammelband aufgenommen Masterarbeiten zeugen von der fachlichen und sprachlichen Qualität unserer Absolvent*innen. 

Das Zentrum für Niederlande-Studien

Das Zentrum für Niederlande-Studien (ZNS) wurde 1989 an der Universität Münster gegründet. Seit dem Jahr 1995 ist es gemeinsam mit dem Institut für Niederländische Philologie und einer umfangreichen Bibliothek im historischen Krameramtshaus am Alten Steinweg, dem „Haus der Niederlande“ untergebracht.

Das ZNS ist das akademische Expertise-Zentrum für Niederlande-Forschung und deutsch-niederländische Beziehungen in Europa. Es vermittelt wesentliche Kompetenzen und Kenntnisse durch seine Aktivitäten in den Bereichen Lehre, Forschung und Wissenstransfer.

Auf unserer Homepage finden Sie weiterführende Informationen zu unserer Arbeit, unter anderem zu unseren multidisziplinären und binationalen Studienangeboten und zu unseren Forschungsaktivitäten. Wenn Sie Fragen oder Anregungen zu unseren Tätigkeiten in den Bereichen Lehre, Forschung und Wissenstransfer haben, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.