Prof. Dr. Frank Glorius erhält den "Advanced Grant" des Europäischen Forschungsrats (ERC) für die Untersuchung neuer Katalyse-Konzepte und deren Anwendung. Diese renommierte Auszeichnung gilt als ein Beleg für die herausragenden Forschungsleistungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Nach einem „ERC Consolidator Grant“ 2010 ist dies der zweite „ERC Grant“ für Frank Glorius.
Die Retrosynthese ist die Königsdisziplin der organischen Chemie, die ein gutes Maß an Intuition und Kreativität erfordert. Die Chemiker Marvin Segler und Mark Waller haben in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsinformatiker Mike Preuss nun ein Verfahren entwickelt, das tiefe neuronale Netzwerke und die Monte-Carlo-Baumsuche verknüpft. Bei der Monte-Carlo-Baumsuche handelt es sich um eine Methode zur Bewertung von Spielzügen: Der Computer simuliert bei jedem Zug zahlreiche Varianten und der vielversprechendste Zug wird ausgewählt.
Der SFB 858 erhielt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft eine Förderzusage über etwa 11,3 Millionen Euro für weitere vier Jahre. Der SFB geht seit seiner Einrichtung im Jahr 2010 damit in seine dritte Förderperiode. Insgesamt 19 Teilprojekte beschäftigen sich mit molekularer Aktivierung, Katalyse, Chemie auf Oberflächen, Biochemie und Theoretischer Chemie. Die beteiligten Wissenschaftler untersuchen, wie Molekülbausteine in chemischen Reaktionen gemeinsam und gleichzeitig chemische Umwandlungen beeinflussen. Sie vergleichen diese sogenannte kooperative Wirkungsweise mit dem herkömmlichen Reaktionsprinzip, bei dem die einzelnen Aktivierungsschritte aufeinanderfolgen ("Additivität").
Bei der Landesrunde des Chemiewettbewerbs "Chemie - die stimmt", die an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im großen Hörsaal der Chemie ausgetragen wurde, lösten 60 Neunt- und Zehntklässler die kniffligen Klausuraufgaben. Nur zum Spaß haben die Schülerinnen und Schüler die Aufgaben nicht bewältigt: Neben dem Gewinn eines Chemiebuchs haben die je sechs besten Chemie-Asse auch noch ein Ticket zur Regionalrunde, die ebenfalls in Münster stattfinden wird, gelöst. Auch dieses Jahr besteht die Möglichkeit, sich für das große Bundesfinale im Herbst in Leipzig zu qualifizieren. Doch bis dahin gilt es, noch so manche chemische Nuss zu knacken.
Darena Schymanski, Doktorandin der Lebensmittelchemie aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Hans-Ulrich Humpf, hat Mineralwasserproben auf ihren Mikroplastikgehalt untersucht. In jeder Probe waren zumindest einige Kunststoff-Partikel enthalten. Die meisten Partikel waren in Kunststoff-Mehrwegflaschen zu finden.
Die Fachzeitschrift „Chemical & Engineering News“ (C&EN) hat ein in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Günter Haufe vom Organisch-Chemischen Institut synthetisiertes Molekül auf die Liste der sieben interessantesten und wichtigsten im Jahr 2017 synthetisierten Verbindungen gesetzt. Das Molekül mit dem Namen Nortricyclentriol besitzt eine dreizählige Symmetrieachse und ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Chemieunternehmen Merck, Darmstadt. Synthese und Eigenschaften der Verbindung hatten die Wissenschaftler in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“ vorgestellt.
Andrea Rentmeister vom Institut für Biochemie erhält einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) neben dem Physiker Timo Betz vom Institut für Zellbiologie (Medizinische Fakultät). Die Fördersumme beträgt zusammen fast vier Millionen Euro. Beide nutzen Licht als Werkzeug, um Zellen zu untersuchen beziehungsweise die molekularen Prozesse im Zellinneren zu steuern. Diese Auszeichnung fördert die Forschung in einer Phase zwischen 7 und 12 Jahren nach der Promotion.
Im Jahr 2017 schlossen im Fachbereich Chemie und Pharmazie der WWU 79 Chemiker, 28 Lebensmittelchemiker und 22 Wirtschaftschemiker erfolgreich das Masterstudium ab. Traditionell fand die Zeugnisvergabe im feierlichen Rahmen im großen Hörsaal der Chemie statt.