Anlässlich der Jahrestagung der Fachgruppe "Computer in der Chemie" der Gesellschaft deutscher Chemiker (GDCh) erhielt Herr Dr. Janosch Menke (AG Koch, Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie) den CIC-Förderpreis für Computational Chemistry. Ausgezeichnet wurde seine herausragende Dissertation, in der sich Herr Dr. Menke mit der Anwendung von Methoden der Künstlichen Intelligenz innerhalb der computerbasierten Wirkstoffforschung beschäftigt hat. Im Fokus stand die Nutzung neuronaler Netzwerke, um eine schnellere Identifizierung bioaktiver Moleküle zu ermöglichen.
In einem internationalen Team gelang es Chemikern um Frank Glorius und Physiker*innen um Harald Fuchs und Nikos Doltsinis erstmals, aus bestimmten organischen Ringmolekülen, sogenannten halogenierte N-heterozyklische Carbene (NHC) auf Metalloberflächen bewegliche Polymere herzustellen. Diese gleiten wie ein molekularer Zug über die Oberfläche. Als Grundlage diente die Entdeckung, dass die NHC beim Andocken an Metalloberflächen einzelne Atome herauslösen und darauf wie Ballbots über die Oberfläche gleiten. Die Polymere können beispielsweise in der Nanoelektronik oder Katalyse Anwendung finden.
Am 19.09.2023 lädt der Fachbereich Chemie und Pharmazie Schüler*innen der Qualifizierungsphase zu einem Studieninformationstag ein. Im Mittelpunkt stehen die Studiengänge für Chemie, Lebensmittelchemie und die Lehramtsstudiengänge im Fach Chemie (alle Schulformen – ab dem Wintersemester auch für sonderpädagogische Förderung). Abgerundet wird das Programm durch Mitmach-Stationen, Laborführungen, Beratungen zu den Studiengängen und den Austausch mit Studierenden und Forschenden. Interessierte können sich bis zum 03.09.2023 hier anmelden. Info-Flyer
Dream Reactions with (and without) hydrogen – Symposium zu nachhaltiger Chemie
Towards a sustainable future – unter diesem Motto lädt der Fachbereich Chemie und Pharmazie am 24. August 2023 zum Symposium im Schloss (Schlossplatz 2) ein. Vortragende vom Fachbereich und aus aller Welt präsentieren spannende Ansätze aus Ihrer Forschung für eine nachhaltigere Zukunft der Chemie. Das Symposium wird von Prof. Dr. Frank Glorius (Organisch-Chemisches Institut) organisiert. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, erfolgt eine Anmeldung im Vorfeld. Zum Verständnis ist chemisches Wissen notwendig.
Genauere Informationen entnehmen Sie dem Flyer.
Ein Team unter der Leitung von Prof. Dr. Ryan Gilmour (Organisch-Chemisches Institut) hat eine Reaktionskaskade entwickelt, um für die Arzneimittelforschung wichtige fluorierte Ringmoleküle kostengünstig und resourcenschonend herzustellen. Vergleichbar mit dem Falten von Origami aus Papier, können aus einem einfachen Cyclobutanolmolekül in mehreren aufeinanderfolgenden Reaktionen die unterschiedlichsten Molekülstrukturen geformt werden. Dabei konnte die Gruppe die Reaktionsbedingungen der einzelnen Schritte so aufeinander abstimmen, dass die Kaskade selektiv in einem einzigen Reaktionsgefäß verläuft.
Prof. Dr. Ryan Gilmour (Organisch-Chemisches Institut) wurde als Mitglied an der „European Academy of Sciences“ (EURASC) aufgenommen. Mit der Mitgliedschaft ehrt die EURASC exzellente Forscherinnen und Forscher aus den Naturwissenschaften, den Lebenswissenschaften und der Technik. Ryan Gilmour erforscht, inwiefern sich die stereoelektronischen und elektrostatischen Eigenschaften funktioneller Gruppen – Beispielsweise Floursubstituenten – nutzen lassen, um gezielt bestimmte räumliche Molekülstrukturen aufzubauen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Nutzung von sogenannten Energie-Transferkatalysatoren für die stereoselektive Isomerisierung von Alkenen.
Christian Schröder (Institut für Physikalische Chemie) erhielt den Promotionspreis der „Federation of European Zeolite Associations“ (FEZA). Der Preis zeichnet im drei-Jahres Rhythmus herausragende Veröffentlichungen von Promovierenden im Gebiet der Zeolithforschung aus. Christian Schröder erhielt den Preis für seine Arbeiten zur Untersuchung der strukturellen Oberflächeneigenschaften von Zeolithen. Unter der Betreuung von PD Dr. Hubert Koller und Prof. Michael Hansen entwickelte er ein einfaches Modell zur Vorhersage von Wasserstoffbrücken von Brønsted-Säure-Zentren. Dies verbessert die Möglichkeiten zur Untersuchung von Zeolithstrukturen.
Ein Forschungsteam unter der Leitung von Prof. Dr. Armido Studer (Organisch-Chemisches Institut) hat in der Fachzeitschrift „Nature“ ein neues photokatalytisches Verfahren zur Wasseraktivierung veröffentlicht. Dabei reagiert Triphenylphosphin mit Wasser zu einem Radikalkation und ermöglicht so die Übertragung der Wasserstoffatome des Wassermoleküls auf Alkene oder Arene. Das Verfahren kommt im Gegensatz zu den meisten anderen Verfahren ohne toxische Übergangsmetallkomplexe aus, was es insbesondere für potenzielle Anwendungen in der Arzneimittelproduktion attraktiv macht.