Der Forschungsbeirat ist ein vom Rektorat für die Dauer seiner Amtszeit berufenes Gremium. Er ist vom Rektorat damit beauftragt, die Universitätsleitung bei der Initiierung, Koordinierung und Förderung von Forschungsvorhaben und -verbünden zu beraten und bei der Qualitätssicherung von Anträgen auf Drittmittelförderung zu unterstützen. In diesem Rahmen berät der Forschungsbeirat u. a. die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Münster und beschließt an das Rektorat gerichtete Empfehlungen.
Bei Forschungsanträgen und -skizzen, die eine finanzielle Beteiligung der Zentrale beinhalten, sowie generell bei Anträgen auf Verbundprojekte wie SFBs, Graduiertenkollegs, Forschergruppen etc., setzt das Rektorat grundsätzlich eine qualitätssichernde Beratung der Antragstellenden durch den Forschungsbeirat voraus.
Bitte wenden Sie sich dazu mindestens drei Wochen vor der Sitzung an die Geschäftsstelle Forschungsbeirat. Die nächsten Sitzungstermine:
25. Oktober 2023
29. November 2023
8. Dezember 2023.
Die Termine sind auch im Sitzungskalender der Universität Münster verzeichnet.
Die Mitglieder des Forschungsbeirats benötigen eine möglichst finale Antragsfassung 14 Tage vor der jeweiligen Sitzung, um die Qualität der Beratung gewährleisten zu können.
Mitglieder des Forschungsbeirats
Prof. Dr. Peter Funke
Prof. Dr. Peter Funke, geboren 1950 in Rheine, studierte Geschichte und Germanistik in Münster und wurde 1978 in Köln promoviert. Nach der Habilitation 1985 in Köln übernahm er eine Professur für Alte Geschichte an der Universität-GHS Siegen. Von 1988 bis 2018 war er Professor für Alte Geschichte und Direktor des Seminars für Alte Geschichte/Instituts für Epigraphik an der Universität Münster und ist seitdem ebenda Seniorprofessor. Von 1990 bis 1994 war er Prorektor für Lehre und studentische Angelegenheiten, von 2004 bis 2008 Vorsitzender des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Prof. Dr. Funke war von 2005 bis 2010 Mitglied des Hauptausschusses und des Senats der DFG und war von 2010 bis 2016 DFG-Vizepräsident. Von 2006 bis 2015 war er Mitglied der Core Group und des Standing Committee for the Humanities der European Science Foundation. Von 2007 bis 2017 war er Mitglied (und seit 2011 Vertreter der Präsidentin) der Zentraldirektion des Deutschen Archäologischen Instituts. Seit 2005 ist Prof. Dr. Funke Scientific Advisor der German-Israeli Foundation, seit 2007 zudem Mitglied der Kommission „Grundlagenforschung Alte Welt“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, an der er auch das Akademievorhaben "Inscriptiones Graecae" leitet.
Prof. Dr. Ryan Gilmour
Prof. Dr. Ryan Gilmour, geboren 1980 in Ayrshire, Schottland, studierte Chemie an der University of St Andrews. Anschließend promovierte er im Arbeitskreis von Prof. Dr. A. B. Holmes FRS an der University of Cambridge über die Synthese von komplexen Naturstoffen (2006). Nach einem Postdoktoranden-Aufenthalt bei Prof. Dr. Alois Fürstner am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung wechselte er an die ETH Zürich (Prof. Dr. Peter H. Seeberger). 2008 wurde er zum Alfred-Werner-Assistenzprofessor für Synthetische Organische Chemie an der ETH Zürich ernannt, bevor er 2012 einem Ruf an die Westfälische Wilhelms-Universität Münster folgte, wo er einen Lehrstuhl für Organische Chemie und die CiM-Professur für Chemische Biologie innehat. Prof. Gilmours Forschungsschwerpunkt ist die Übertragung fundamentaler Prinzipien der molekularen Struktur und Reaktivität auf Anwendungen in der Katalyse und Biochemie. Seine Forschung wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ružička-Preis der ETH Zürich (2011), mit einem ERC Starting Grant (2013-2018) sowie einem ERC Consolidator Grant (2018-2023) und dem Publikationspreis Fluorchemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (2021). Er hielt die Allergan Lecture an der University of California, Irvine, in 2019 und war Prof. David Ginsburg Lecturer am Technion – Israel Institute of Technology (2020-2021). Prof. Gilmour ist “Fellow of the Royal Society of Chemistry” (2015) und “Corresponding Fellow of the Royal Society of Edinburgh” (2021).
Prof. Dr. Stephan Ludwig (Vorsitzender)
Prof. Dr. Stephan Ludwig wurde 1962 in Gießen geboren und schloss dort auch sein Studium der Chemie ab. Im Jahr 1993 promovierte er zum Thema Struktur-Funktionsbeziehungen von Influenza-Virus-Proteinen am Institut für Virologie der Universität Gießen. Er wechselte dann in die Krebsforschung nach Würzburg, baute dort seinen eigenen unabhängigen Arbeitskreis auf und habilitierte im Jahr 2000. 2002 folgte er einem Ruf auf eine C3-Professur für Molekulare Medizin nach Düsseldorf und wechselte im November 2004 an die Universität Münster, um den Lehrstuhl für Molekulare Virologie am Zentrum für Molekularbiologie der Entzündung (ZMBE) zu übernehmen. Prof. Ludwig ist Koordinator des FluResearchNet, eines bundesweiten Forschungsnetzes zur Influenza, sowie der BMBF-geförderten Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen. Von 2009 bis 2016 war er Prorektor für Forschung der Universität Münster und nahm in dieser Funktion bereits seit 2009 als ständiger Gast an den Sitzungen des Forschungsbeirats teil. Seit 2017 ist er Mitglied des Bewilligungsausschusses für die Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Prof. Dr. Ines Michalowski
Prof. Dr. Ines Michalowski, geboren 1976, studierte Soziologie und Anthropologie in Paris und wurde 2007 am Centre de Sociologie des Organisations (Sciences Po Paris) und der Universität Münster promoviert. Im Anschluss forschte sie viele Jahre am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) in der Abteilung Migration, Integration und Transnationalisierung. Forschungsaufenthalte führten sie nach Washington DC, Boston, Wien, Paris und Nijmegen. 2019 nahm sie einen Ruf auf die Professur für Religionssoziologie an der Universität Münster an.
Prof. Dr. Hans-Christian Pape
Prof. Dr. Hans-Christian Pape wurde 1956 in Bad Oeynhausen geboren, studierte Biologie an der Ruhr-Universität Bochum, promovierte 1986 und war anschließend Postdoktorand u.a. an der Yale University. Nach Habilitation 1992 in Physiologie und Heisenbergstipendium der DFG folgte er 1994 einem Ruf auf den Lehrstuhl Physiologie an der Medizinischen Fakultät der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Seit 2004 ist er Direktor des Instituts für Physiologie I an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Das Forschungsinteresse von Prof. Dr. Pape gilt den Prozessen von Wachheit und Schlaf sowie dem emotionalen Verhalten. Er war Sprecher des SFB 426 („Limbische Strukturen und Funktionen“), und er ist Sprecher des SFB-TRR58 („Furcht, Angst, Angsterkrankungen“). Für seine Forschungen wurde er mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG (1999) und dem Max Planck-Forschungspreis (2007) ausgezeichnet. Im Jahre 2006 wurde er zum „Lehrer des Jahres“ an der Medizinischen Fakultät Münster gewählt. Prof. Dr. Pape war Mitglied des Senats der DFG (1999-2005) sowie des Wissenschaftsrats (2011-2018) und er ist seit 2018 Präsident der Alexander-von-Humboldt-Stiftung.
Prof. Dr. Andreas Pfingsten
Prof. Dr. Andreas Pfingsten, geboren 1957, studierte Diplom-Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe und wurde dort 1985 im Fach Wirtschaftswissenschaften promoviert. Nach der Habilitation im Fach Volkswirtschaftslehre (Karlsruhe 1988) hatte er ab 1990 eine VWL-Professur an der Universität-GHS Siegen inne und ist seit 1994 Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Münster. Seit 1999 ist Prof. Dr. Pfingsten Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.
Prof. Dr. Ulrich Pfister
Prof. Dr. Ulrich Pfister studierte Neuere und Neueste Geschichte, Soziologie und Volkswirtschaftslehre in Zürich. Er promovierte dort 1984; die Habilitation erfolgte 1991. Nach mehreren zeitlich befristeten Stellen an den Universitäten Zürich, Konstanz und Genf ist er seit 1996 Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der neueren und neuesten Zeit an der Universität Münster. Er war 2001-2002 Dekan des Fachbereich 8 Geschichte/Philosophie und 2002-2006 Prorektor für Lehre und Internationales. Von 2010 bis 2012 war er Vorsitzender des Wirtschaftshistorischen Ausschusses im Verein für Socialpolitik. Seit 2015 ist er Sprecher des SFB 1150 Kulturen des Entscheidens.
Prof. Dr. Norbert Sachser (Stellvertretender Vorsitzender)
Prof. Dr. Norbert Sachser, geboren 1954, studierte Biologie, Chemie und Soziologie in Bielefeld und wurde dort 1984 promoviert. Er habilitierte sich 1992 in Bayreuth im Fach Zoologie. Seit 1994 lehrt er Zoologie mit Schwerpunkt Verhaltensbiologie an der Universität Münster. Prof. Dr. Sachser war von 1988 bis 1996 deutscher Vertreter im International Ethological Council, von 1997 bis 2002 zunächst Vizepräsident und dann Präsident der Ethologischen Gesellschaft. Im Jahr 2012 wurde er zu deren Ehrenmitglied ernannt. Von 2005 bis 2008 war er Dekan des Fachbereichs Biologie.
Prof. Dr. Dr. Katrin Tent
Prof. Dr. Dr. Katrin Tent, geboren 1963, studierte Allgemeine und Vergleichende Linguistik, Mathematik und Informatik an der Universität Kiel. Dort wurde sie in Linguistik promoviert und ging danach zunächst an die University of Western Ontario, London, Ontario. Anschließend schrieb sie ihre Dissertation in Mathematik an der University of Notre Dame, Indiana. Nach längeren Forschungsaufenthalten an der Hebrew University in Jerusalem und an der Universität Würzburg, nahm sie zuerst eine Stelle an der University of Birmingham, UK, an. Von dort folgte sie einem Ruf nach Bielefeld, und ist seit 2008 Professorin für Mathematik und Mathematische Logik an der Universität Münster.