





Die Arbeitsgruppe Angewandte Landschaftsökologie/Ökologische Planung (AG Buttschardt) erforscht die menschlichen Lebens- und Nutzungsweisen und deren Verknüpfungen zum Natur- und Landschaftshaushalt. Wir fragen uns wie wir angesichts der großen Krisen des Anthropozäns leben und handeln können, um eine regenerative und zukunftsfähige Entwicklung von Landschaften zu erreichen. Welche konkrete Instrumente und Maßnahmen sind hierzu notwendig? Wir gehen dabei davon aus, dass Landschaften die räumliche Repräsentation sozio-ökologischer Systeme darstellen, die sich nur in einem interdisziplinären Ansatz und unter Einschluss der Geisteswissenschaften vollständig verstehen lassen. Um dem angewandten Aspekt der Ökologischen Planung Rechnung zu tragen, richten wir unsere Forschung transdiziplinär aus und schließen dabei explizit die Noosphäre mit ein. Wir engagieren uns im Transfer und kooperieren daher mit interdisziplinären Zentren (z.B. dem ZIN oder ) anderen Hochschulen (z.B. der Fachhochschule Münster) sowie der Praxis (z.B. im Stadtlabor Münster. Zudem haben wir einen starken internationalen Fokus (u.a. ULYSSEUS oder Braszilienzentrum). Unsere Arbeitsschwerpunkte liegen im Integrierten Natur-Ressourcen-Management mit spezifischen Ausprägungen in der Limnologie/Gewässerentwicklung, der Agroökologie sowie modernen Agroforstsystemen
Reallabore sind Räume, in denen Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft kooperativ zusammenarbeiten, voneinander lernen, reflektiert mit Herausforderungen umgehen und gemeinsam nachhaltige sowie wünschenswerte Zukünfte entwickeln und erproben.
An drei Veranstaltungsorten in Münster finden an diesem Tag vielfältige Programmpunkte statt – darunter ein transformatives Frühstück, ein Seminar zu Nachhaltigkeit und Verantwortung, ein Rundgang mit Vorstellung der beteiligten Reallabore und Initiativen, interaktive Stationen, Zeit für Gespräche und Vernetzung bei Kaffee und Kuchen sowie ein Vortrag zu möglichen Forschungskooperationen.
Die Veranstaltung ist Teil der bundesweiten Aktionswoche „Tage des offenen Reallabors 2025“ des Netzwerks Reallabore der Nachhaltigkeit und wird ausgerichtet vom Ulysseus Innovation Hub Social Ecological Sustainability sowie dem Zentrum für interdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung (ZIN) der Universität Münster.
Weitere Informationen finden Sie in diesem Flyer.
Am 17. Juni war es wieder so weit: Die AG Ökologische Planung traf sich im Wersehaus zum Klausurtag. An dieser Veranstaltung präsentierten unsere Bachelorrand*innen mit mitreißenden Vorträgen ihre Arbeit. Die Themen, Inhalte und auch die dahinter stehenden persönlichen Anliegen, Fragen und zuweilen auch Herausförderungen fanden genügend Raum, um eingehend besprochen und diskutiert zu werden. Schön war es wieder einmal, einen Einblick in die vielen laufenden Arbeiten zu erhalten. Für die vortragenden Bachelor- bzw. Masterkandidat*innen war es eine ausgezeichnete Vortragsübung und Gelegenheit, spezielle Fragen, methodische Probleme usw. halböffentlich zu diskutieren. Zum Ausklang gab es wie immer ein gemütliches Beisammensein mit Paddeln & Austausch und einem reichhaltigen und leckeren Buffet.
Prof. Dr. Tillmann Buttschardt
Die (immer noch) stetige wachsende Menschheit scheint zu begründen, warum eine Intensivierung der Landbewirtschaftung und ein Wachstum der industriell produzierten (landwirtschaftlichen) Güter notwendig ist. Da es bislang nicht gelungen ist, Wirtschaftswachstum und Umwelt- und Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, geht dieses Wachstum zu Lasten der Gemeingüter (wie Boden, Gewässer, Biodiversität). Vor genau 500 Jahren ereignete sich der Bauernkrieg in Deutschland, ausgelöst durch die Ausdehnung der wirtschaftlichen Begehrlichkeiten der Grundherren auf die Allmendewälder der bäuerlichen Gemeinschaften. Seither ist das "Bäuerliche" kontinuierlich unter Druck, da Boden zur Ware geworden ist. Im Vortrag wird die Frage behandelt, welches Wachstum in welchen bäuerlichen Strukturen möglich ist, wenn wir die planetaren Grenzen anerkennen. Ganz zentral ist hierbei der Humusaufbau im Boden: Diesen kann die industrielle Landwirtschaft nicht leisten - eine agroökologische Landbewirtschaftung sehr wohl.
Der Vortrag findet im JO 101 in der Johannisstr. 1 - 4 statt. Vorwissen ist nicht erforderlich, ein kleiner Lunch darf gern mitgebracht werden!
Deutsch-Argentinische Kooperation
Wir freuen uns, Prof. Dr. Damián Vega als Gastwissenschaftler in der AG Ökoplan zu begrüßen. Er hat von der Universität Münster ein Vor-Ort-Stipendium als Fellow vom 01.05.2025 bis 31.07.2025 aus den Mitteln des Internationalisierungsfonds des Rektorates bewilligt bekommen. Prof. Vega kommt von der Universidad de Buenos Aires (Argentinien) und wurde von Dr'in Cornelia Steinhäuser eingeladen. Zusammen wollen sie die Frage beantworten, wie Landwirte die Gesundheit in realen Agrarökosystemen ohne den Einsatz von Pestiziden fördern, wobei der Schwerpunkt auf Gesundheit des Kontinuums Menschen – Pflanzen - Umwelt liegt. Weizen wurde aufgrund seiner Bedeutung für die weltweite Ernährungssicherheit als Modellkultur ausgewählt. Die Gesundheit von Nutzpflanzen hängt mit der Gestaltung und dem Management von Agrarökosystemen, dem Aufbau von lokalem Wissen und sozialen Kooperationsnetzen zusammen. Das macht den Einsatz qualitativer Erhebungs- und Analysemethoden erforderlich. Dabei werden Modellhöfe im deutschen Münsterland und in der argentinischen Pampa untersucht und verglichen. Der Gastaufenthalt dient auch dazu, die Internationalisierung der AG Ökoplan und des ILÖK zur stärken und eine Kooperation mit der UBA aufzubauen.
Neue Publikation von Mitgliedern verschiedener AGs am ILÖK erschienen:
In dieser Studie wurde anhand von Kotproben von Vögeln, die beringt wurden, untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der gefressenen Menge an Mikroplastik und dem körperlichen Zustand der Vögel gibt. Dazu wurden an münsterschen Gewässern zum einen das Gewicht und die Flügellänge der Vögel vermessen, und zum anderen der Kot auf Mikroplastik untersucht. In fast allen (98%) der Kotproben wurde Mikroplastik, vor allem in Form von Fasern, gefunden. Der Zustand der Vögel war davon jedoch unbeeinflusst. Da es sich bei den untersuchten Vögeln meist um Zugvögel handelte, können die Plastikfasern somit in weit abgelegene Gebiete transportiert werden. Der Artikel erschien in der Zeitschrift Science of the Total Environment. https://doi.org/10.1016/j.scitotenv.2025.179306
Erste Publikation in 2025 erschienen:
Im Artikel, der von Margarete Dytkowicz zusammen mit William M. Megill (Hochschule Kleve) und Tillmann Buttschardt verfasst wurde, geht es darum, ob Biber, die in der Landschaft des Niederrheins ausgewildert wurden oder sich spontan angesiedelt haben in ihrer Umgebung ausreichend Nahrung vorfinden und welche Präferenzen sie bezüglich ihrer Nahrung haben. Es wurden umfangreiche Kartierarbeiten durchgeführt, die u.a. von Freiwilligen der Earthwatch Organisation unterstützt wurden. Die Forschung zeigt, dass ausreichend Nahrungsressourcen in den Untersuchungsgebieten am Niederrein vorhanden sind und so die Rufe nach einem Bejagen von Bibern nicht in jedem Fall angebracht sind. Konflikte entstehen vielmehr durch die immer noch anhaltende Expansion der menschlichen Nutzungsansprüche. Der Artikel erschien bei Academia Environmental Sciences and Sustainability. Wer die Zusammenfassung als KI-unterstützen Podcast hören möchte, findet diesen hier.
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