Laufende Forschungsprojekte

der AG Angewandte Landschaftsökologie und Ökologische Planung

Begegnungsort Garten
© Cornelia Steinhäuser

Lebensraum Künstlerdorf – Von der Natur lernen

Begleitung eines institutionellen sozial-ökologischen Transformationsprozesses und der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie des Residenzprogramms der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen.

Das Künstlerdorf Schöppingen ist ein im Münsterland gelegenes Residenzprogramm für Künstler*innen aus aller Welt. Es hat für das Jahr 2022 mit seinem Programm „Lebensraum Künstlerdorf – Von der Natur lernen“ Sinnbilder (wie das Ökosystem), Aktivitäten (wie das Gärtnern), sowie ethische Prinzipien (der Permakultur) vorgeschlagen, um eine sozial-ökologische Transformation anzustoßen. Ziel ist, die Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit der Gemeinschaft im Künstlerdorf selber sowie deren Einbettung in der ländlichen Umgebung zu reflektieren und zu stärken. Dieser Prozess soll durch ein integratives Denken in Wissenschaft und Kunst bereichert und beobachtet, sowie auch kritisch konstruktiv begleitet werden. Im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Begleitung stehen die Fragen, inwiefern die genannten Sinnbilder, Aktivitäten und Prinzipien tatsächlich zu einer nachhaltigen Gemeinschaftsbildung beitragen können? Und weiterhin: Welche Vorstellungen von Mensch-Natur-Beziehungen bei den Mitgliedern des Künstlerdorfes vorzufinden sind, und somit: Wie sie das Programm mit seinen Permakulturgedanken anspricht? Zur Untersuchung dieser Fragen hat Cornelia Steinhäuser aus einer landschaftsökologisch-ethnographischen Perspektive mit kreativen Methoden, verschiedenen Interaktionen in den Ateliers, erzählendem Wandern durch die Umgebung bis hin zum gemeinsamen Gärtnern, eine intensive Feldbeobachtung durchgeführt. Als Ergebnis wurde eine Bestandsanalyse der Visionen, Ziele und Strategien sowie auch Hemmnisse und Potentiale des eingeleiteten Transformationsprozesses erarbeitet. Die Bereicherung durch den Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft zur Behandlung der aktuellen gesamtgesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen soll in Folgeprojekten vertieft werden.

Projektlaufzeit: Mai-Oktober 2022

Steinhäuser, Cornelia (2022). Begegnungen mit Mensch und Natur im Künstlerdorf Schöppingen: Socializing with people and nature at the Künstlerdorf. In Julia Haarman (Ed.), Ecosystem Künstlerdorf (pp. 21–41). Stiftung Künstlerdorf Schöppingen.
 

Biobras
© AG Ökoplan

BIOBRAS - Forschendes Lernen in wenig beachteten, biodiversen Ökosystemen in Brasilien

Gobaler Wandel hat negative Auswirkungen auf Biodiversität und Ökosystemleistungen und gefährdet die Ziele der Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD). Brasilien hat aufgrund seines hohen Artenreichtums eine herausragende Bedeutung für die Erhaltung biologischer Vielfalt. Jedoch fokussieren Schutzmaßnahmen in den Tropen meist auf Waldökosysteme. Dagegen werden offene, waldfreie Ökosyteme stark vernachlässigt, obwohl auch sie einen großen Anteil der Biodiversität ausmachen. Wir möchten daher in Lehre und Forschung auf diese wenig beachteten Ökosysteme in Brasilien fokussieren, Wissenslücken aufdecken und schließen, Managementkonzepte entwickeln und so einen signifikanten Beitrag zur Erreichung der Ziele der CBD leisten.
Projekt Homepage
 

Eufmaa 01 Zeichenflache 1
© AG Ökoplan

EUfMAa - Gewässerentwicklung erheblich veränderter Fließgewässersysteme

Das Ziel der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für alle Gewässer einen guten ökologischen und chemischen Zustand bzw. das gute ökologische Potential bis 2015 zu erreichen ist verfehlt worden und auch für den laufenden Bewirtschaftungszeitraum gibt es kaum bessere Prognosen. Insbesondere an HWMB-Gewässern müssen neue Wege gegangen werden. Das von der DBU geföderte Projekt versucht durch die  kooperative Entwicklung einer Entscheidungsunterstützung für die Umsetzungspraxis der WRRL auf Einzugsgebietsebene für erheblich veränderte Tieflandbäche und Erstellung einer Maßnahmendatenbank mit Leitfaden vor allem die Wirksamkeit kleiner Maßnahmen zu erforschen. Daneben soll durch eine deutliche Verkürzung der Untersuchungsintervalle das Wissen über das Monitoring verbessert werden.

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Laufzeit 2018 - 2022