Zwischen Labor und Highlands

Vor meinem Auslandsaufenhtalt war ich nicht nur auf viele neue Eindrücke in Schottland gespannt – sehr aufregend war für mich auch, wie sich mein neues Arbeitsumfeld gestalten würde. Auch, wenn ich schon in vielen Laboren gearbeitet habe und die Ausstattung und die Arbeitstechniken immer sehr ähnlich waren, wusste ich nicht, was auf mich zukommt.

Das Gebäude des Institute of Pharmacy & Biomedical Sciences
Das Strathclyde Institute of Pharmacy & Biomedical Sciences in Glasgow. Das Gebäude liegt mitten in der Innenstadt in bester Lage. Verschiedene Arbeitsgruppen kommen hier zusammen und forschen an unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen.

Doch mit meinem Arbeitsplatz an der University of Strathclyde am Institute for Pharmacy & Biomedical Sciences hätte ich wirklich nicht mehr Glück haben können. Ich wurde von meinen Kolleg*innen sehr herzlich empfangen, habe sofort Empfehlungen für Glasgow und Umgebung erhalten, wurde mit typisch schottischen Süßigkeiten wie Shortbread Keksen versorgt und wurde super geduldig in meine Arbeit eingeführt.

Wiese vor einem Unigebäude an einem sonnigen Tag
Diese Wiese, die nur 4 Minuten zu Fuß von meinem Insitut entfernt ist, eignet sich perfekt für sonnige Mittagspausen oder für das Überbrücken von Inkubationszeiten.

Wie für Labore üblich, war erstmal eine Sicherheitseinweisung angesagt, bevor ich das Labor betreten durfte. Diese war tatsächlich ausführlicher und mit einem online Test, was ich aus Deutschland so nicht gewohnt war. Die Abfragen haben mir aber geholfen, mich sofort sicher und vorbereitet zu fühlen.

Die eigentliche Arbeit im Labor war tatsächlich nicht so weit entfernt von dem, was ich auch schon aus Münster kenne. Meine Arbeit setzt sich zusammen aus dem Generieren, Aufarbeiten und Präsentieren von Daten. Im wet lab zählen Western Blots, Immunofluoreszenz, Zellkultur und DNA-PAINT zu meinen alltäglichen Aufgaben. Für mich ist das eine perfekte Mischung aus dem, was ich bereits kenne und neuen Techniken, bei denen ich noch etwas dazulernen kann.

Eine Laborbank mit einer Person, die mit Handschuhen die verschiedenen Schichten des Western Blots zusammensetzt.
Western Blots zählen in der Protein-Biochemie zu den wichtigsten Analyse-Methoden. Hier wird ein so genanntes Western Blot Sandwich zusammengestellt, um Proteine auf einer sensiblen Membran sichtbar zu machen.

Schnell durfte ich dann auch komplett selbstständig arbeiten. Bei der Organisation meiner Arbeit wird mir ebenfalls sehr viel Spielraum gegeben, sodass es mir leicht fällt, neben dem Laboralltag noch Zeit fürs Erkunden von Schottland zu finden. Auch die Kommunikation innerhalb des Labors läuft super: Falls jemand mal einen Tag nicht da ist, weißt man immer, dass man auf seine Kolleg*innen zählen kann, falls Bestellungen ankommen, Zellen gesplittet werden müssen oder einfach nur Büro-Pflanzen gegossen werden sollen.

Wenn gerade mal keine Arbeit im experimentellen Labor stattfand, gab es im großen Büro-Bereich die Möglichkeit, Protokolle anzufertigen, Daten auszuwerten oder einfach sein Mittagessen zu genießen und sich mit den Anderen auszutauschen.

Ein Computer und Essen auf einem Bürotisch.
Der große Bürosaal direkt neben dem Labor bietet eine gemütliche Lösung für alle Arbeiten, die am Schreibtisch erledigt werden können. Direkt unter dem Laborgebäude befinden sich mehrere Cafés, welche für leckere Snacks nebenbei sorgen.

Fast wöchentlich tauscht sich außerdem das ganze Labor über den aktuellen Stand der jeweiligen Forschung in einem kurzen Seminar aus, sodass man immer weiß, was um einen herum alles passiert. Dadurch achtet man auch selbst darauf, seine Ergebnisse rechtzeitig vorzubereiten und sich mit dem wissenschaftlichen Hintergrund auseinanderzusetzen.

Insgesamt gefällt mir die Arbeit im schottischen Labor sehr  gut und das Labor trägt durchgehend zu einem positiven Auslands-Gefühl bei. Ich bin sehr dankbar dafür, dass es so gut funktioniert, die Arbeit mit neuen Erfahrungen und einem Kulturaustausch zu verknüpfen.

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