Au revoir, Montpellier!

Hallo zusammen,

Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich diesen Beitrag heute an meinem Schreibtisch in Deutschland schreibe und nicht mehr an unserem schönen Gartentisch in Montpellier sitze. Vor ein paar Tagen musste ich die Rückreise antreten und tat dies wieder einmal mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich habe ich mich darauf gefreut, in Deutschland Familie und Freunde wiederzusehen, und vor allem war ich sehr dankbar für die tollen Erfahrungen, die ich machen durfte. Gleichzeitig war ich traurig, dieses kleine Leben hinter mir zu lassen, das ich mir während der Zeit in Frankreich aufgebaut habe. Aber das gehört eben zum Auslandsaufenthalt dazu!

Genau wie nach der Halbzeit steht auch jetzt für mich eines fest: Ich würde diese Entscheidung immer wieder treffen. Ich würde immer wieder jede Möglichkeit wahrnehmen, um ins Ausland zu gehen, und würde auch auf jeden Fall das Praxissemester wieder im Ausland machen. Besonders in der zweiten Hälfte konnte ich in der Schule so richtig aktiv werden. Ich konnte mehr unterrichten und ganze Reihen selbst planen und durchführen. In Englisch hatte ich sogar total viel Freiraum, was die Themenwahl für die Reihe anging, sodass ich selbst entscheiden konnte, was ich mit den SuS behandeln wollte und wie. Das hat mir viel Spaß gemacht, sowohl in der Planung als auch in der Durchführung. Der Frontalunterricht war an der Schule zwar insgesamt recht weit verbreitet, aber ich hatte trotzdem in allen Kursen die Möglichkeit, neue Methoden auszuprobieren. Besonders das fand ich wirklich toll und ich bin dankbar, dass die Schule und die meisten Lehrkräfte so flexibel waren.

Eine Sorge, die ich in den ersten Wochen hatte, waren die Unterrichtsbesuche und die Studienprojekte. Durch die Streiks zu Beginn konnte ich das alles nicht so früh planen, wie es mir lieb gewesen wäre, aber solange man dranbleibt und gut kommuniziert ist das kein Problem. Am Ende passte es zeitlich alles gut und es gab gar keinen Stress. Auch die Durchführung der Unterrichtsbesuche via Zoom hat ohne Probleme funktioniert. Mein Mentor hat mir mit der technischen Umsetzung geholfen und es hat alles geklappt. Auch das Feedback im Rahmen des Gesprächs im Anschluss, sowie das Feedback, das ich unabhängig davon von Lehrkräften und einzelnen SuS bekommen habe, war sehr hilfreich und ermutigend. Besonders das Feedback der SuS habe ich als sehr positiv empfunden, da ihre Meinung mir auch sehr wichtig ist.

Insgesamt ist es wichtig, für alles offen zu sein und gleichzeitig eigenständig auf die Lehrkräfte zuzugehen, um in ihrem Unterricht hospitieren und/oder aktiv werden zu können. Auch wenn es am Anfang bei mir nicht immer einfach und teils etwas chaotisch war, hat es sich nach wenigen Wochen komplett gewendet und ich habe das Praxissemester in Frankreich als total lehrreich empfunden. Ich denke, dass ich im Vergleich zu Praxissemesterstudierenden in Deutschland genauso sehr ins Schulleben eingebunden war und dieselben Möglichkeiten hatte, im Unterricht aktiv zu werden. Darüber hinaus konnte ich Einblicke in Bereiche gewinnen, die ich in Deutschland nicht hätte sehen können. Darüber bin ich sehr froh.

Auch das Leben in Frankreich allgemein hat mir sehr gut gefallen. So nah am Meer zu wohnen, hat viele Vorteile und Südfrankreich hat in jeder Hinsicht viel zu bieten. Außerdem durfte ich einige neue Freunde gewinnen. Am Ende war es mir sogar fast etwas zu warm, aber das gehört wohl zum Leben in Südfrankreich dazu!

Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Erfahrung machen durfte.

Ich wünsche allen, die auch bald ins Ausland gehen, eine unvergessliche Zeit und, falls du gerade über einen Auslandsaufenthalt nachdenkst, kann ich dich nur dazu ermutigen.

Lenja

Der Schulhof meiner Schule
Ausflug in die Calanques
Auf dem Gipfel des Pic Saint Loup

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