Mein Pflichtpraktikum im Rahmen des deutsch-französischen Studiengangs “Internationale und Europäische Governance” absolviere ich bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Tunesien.
Die Friedrich-Ebert-Stiftung ist die älteste politische Stiftung in Deutschland und ist inzwischen in mehr als 100 Ländern der Welt präsent. In Tunesien arbeitet die Friedrich-Ebert-Stiftung schon seit den 1960er Jahren und hat sich zum größten Auslandsbüro der Stiftung entwickelt.
Neben dem Auslandsbüro Tunesien, arbeiten auch das Auslandsbüro Algerien und das Auslandsbüro Libyen von Tunis aus. Zudem ist ein Teil des Regionalbüros der MENA-Region in Tunesien angesiedelt. Jedes Auslandsbüro gliedert sich in verschiedene Programme, welche einem spezifischen Inhalt dezidiert und in kleinere Teams aufgeteilt sind. Die Arbeit der FES Tunesien ist vor allem der Stärkung der Demokratie und der Förderung der sozialen Gerechtigkeit gewidmet. Hierfür werden verschiedene Aktivitäten organisiert wie internationale Austauschprogramme, Diskussionsrunden und Workshops. Neben der politischen Bildungsarbeit publiziert die Stiftung auch eine Reihe von Studien zu politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen.
Im Gegensatz zu den anderen politischen Stiftungen ist die FES nicht in Tunis selbst angesiedelt, sondern in La Marsa, einem Vorort an der Küste. Die Lage der Stiftung ist auf jeden Fall ein Plus und der Meerblick von der Dachterrasse der Stiftung aus kann sich auf sehen lassen.
In meinem Praktikum habe ich von der thematischen Vielfalt der verschiedenen Auslandsbüros in Tunis durchaus profitiert. Da ich in meiner Praktikumsstelle viel Eigeninitiative zeigen konnte, habe ich mich je nach Bedarf den verschiedenen Aktivitäten angeschlossen und bei deren Vor- und Nachbereitung unterstützt. So habe ich beispielsweise bei der Organisation einer Diskussionsrunde zur Rolle von Frauen in den Friedensverhandlungen in Libyen oder an einem Atelier mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zum Thema nachhaltige Entwicklung und Green Economy in Tunesien teilgenommen. Zu meinen Tätigkeiten gehörten auch Recherchetätigkeiten oder Übersetzungsaufgaben. Zu den inhaltlichen Aspekten kommen noch Aspekte administrativer Natur hinzu. So habe ich beispielsweise die An- und Abreise von Projektteilnehmer*innen unterstützt.
Ein Praktikum bei der FES in Tunis ermöglicht auf jeden Fall Erfahrungen in einer internationalen NGO zu sammeln. Daneben gibt die Stiftungsarbeit einen umfassenden Überblick über die politischen und sozialen Herausforderungen Tunesiens und der gesamten Region. Empfehlen würde ich die Praktikumsstelle jedoch nur für Studierende im Bachelor.