Praktikum bei der spanischen NGO AIFED: Meine Erfahrungen und persönliche Einblicke

Buenos días! In diesem Blogeintrag will ich mit dir meine Erfahrungen und Learnings aus meiner Zeit bei der NGO Asociación de Innovación Formación y Empleo para el Desarrollo Sostenible (AIFED) teilen. Aber erstmal vorab einige Eckdaten zu AIFED, damit du weißt, um welche Organisation es geht: Die Gründung von AIFED im Jahr 2009 resultierte aus der gemeinsamen Vision von Pädagogen und Experten, die die Koordination internationaler und europäischer Projekte forcieren wollten.

AIFED arbeitet seitdem mit verschiedenen lokalen und internationalen Einrichtungen zusammen, um kulturelle Aktivitäten und Schulungsinitiativen zu organisieren. Deswegen entwickelt AIFED in Kooperation mit den jeweiligen Partnern Programme zur Unterstützung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt und zur Integration von E-Learning in Bildungs- und Berufsbildungskontexten. Das Ziel ist Innovation, kulturellen Austausch sowie Inklusion zu fördern und das Verständnis der europäischen Strukturen sowie Werte bei der Gemeinschaft zu schärfen. Das reicht beispielsweise von Medienkompetenzworkshops bis hin zu Kursen, die für nachhaltigen Konsum sensibilisieren sollen. Ich werde im Verlauf dieses Artikels beispielhaft noch einige andere Projekte nennen, damit du dir etwas greifbarer vorstellen kannst, wie die benannten Ziele in die Realität umgesetzt werden.

Der Arbeitsprozess der NGO sieht vor, dass die Mitarbeiter ein Konzept für ein Projekt entwerfen, die Wichtigkeit und Relevanz erklären sowie erläutern, warum bestimmte Übungen und Workshops implementiert werden sollten. Dieser Entwurf wird dann der Europäischen Union vorgelegt, die bei Akzeptanz Fördermittel für die Umsetzung des Projekts bereitstellt. Meine liebste Aufgabe als Praktikantin war das Entwickeln von Strategien und die Recherche von Inhalten, um die NGO-Projekte zu verbessern und die Anträge zu perfektionieren. Beispielsweise musste ich aktuelle Quellen und Statistiken finden, die die Relevanz unserer Projekte fundierte. Des Weiteren habe ich Artikel zu verschiedenen Themen verfasst, wie zum Beispiel zur Bedeutung von Metaversing für zukünftige Kollaborationsprojekte. Eine weitere Tätigkeit in meinem Praktikum umfasste zudem das Hochladen von Inhalten sowie Fotos auf verschiedenen Projektwebsites. Aber auch das Schneiden und Aufbereiten von Videos gehörte zu meinen Aufgaben. Während meiner zweimonatigen Praktikumszeit hatte ich die Gelegenheit, an einem unserer Workshops teilzunehmen, bei dem junge Menschen auf spielerische Weise für die Bedeutung der Menschenrechte sensibilisiert wurden. Anbei ein paar Fotos aus dieser einwöchigen Workshop-Reihe:

Nach Abschluss dieses Projekts lud AIFED zu einer traditionellen Flamenco-Show und einem gemeinsamen Essen in einem Restaurant ein. Dieser soziale Aspekt, der über die eigentliche Projektarbeit hinausgeht, ist etwas, das ich besonders an meiner NGO geschätzt habe. Die Gelegenheit, sich mit den (spanischen) Teilnehmenden zu vernetzen und an sozialen Aktivitäten teilzunehmen, war ein erfreulicher Nebeneffekt des Praktikums. Während meiner Zeit gab es leider keinen gemeinsamen Arbeitsausflug ins Ausland. AIFED organisiert jedoch normalerweise Workshops in verschiedenen Ländern, beispielsweise in Serbien, wo das Team dann zusammen hinfährt.

Ein weiteres persönliches Highlight war für mich die Zusammenarbeit mit potenziellen Partnern aus Kasachstan. Dafür trafen wir uns in einem Hotel in Granada, tauschten die Anliegen und Missionen beider Parteien aus und erfuhren mehr über die Kultur und politische Lage in Kasachstan. Die Kasachen haben ganz viel landestypisches Essen mitgenommen, das sie uns ganz gemäß ihrer Tradition zugeworfen haben. Der Brauch besagt, dass jedes gefangene Essensstück Glück bringt. Am Tag darauf haben wir die Partner nochmal in einem Restaurant getroffen und zusammen gesessen, geredet und getanzt. Für solche spannenden interkulturellen Erfahrungen bin ich AIFED besonders dankbar.

In unserem Büro in Granada waren wir eine kleine Gruppe von sieben Personen mit vielen jungen Kollegen. AIFED integriert regelmäßig Erasmus-Praktikanten neben den fest angestellten Mitarbeitern, was es erleichterte, Verbindungen in der Studierendenszene zu knüpfen und Anschluss zu Einheimischen in Granada zu finden – eine Komponente, die für mich immer von großer Bedeutung ist, wenn ich mich in einem fremden Land aufhalte. Insgesamt war auch das Arbeitsklima sowie die Arbeitsbelastung bei AIFED super angenehm. Die lockeren Deadlines und die entspannte Haltung in Spanien bildeten einen Kontrast zum hektischen Arbeitsleben, das ich aus Deutschland kannte. Die Spanier leben für die Freizeit und nicht für die Arbeit. Obwohl ich die deutsche Effizienz schätze, verringert die entspannte Arbeitseinstellung den Druck und den Stress. Ein Riesenvorteil war zudem, dass Spanischkenntnisse keine Voraussetzung für das Praktikum waren. Im Büro wurde zwar meistens Spanisch gesprochen, aber jeder beherrschte Englisch und meine Aufgaben konnte ich ebenfalls in Englisch erledigen. Und zum Glück ist die Technologie heute ja auch schon so weit, dass alles gut übersetzbar ist. Dennoch war es teilweise schade, dass ich die spanische Sprache nicht beherrsche. Durch die gleiche Sprache kann man sich einfach besser einbringen. Man hat einfach nochmal einen anderen Zugang zu den Menschen und dem Land.

Falls du Interesse an einem Praktikum bei AIFED hast, kannst du meiner Chefin Maria einfach unter aifed@aifed.es eine E-Mail schreiben. Bezüglich der Länge und des Anfangsdatum ist Maria super flexibel. Falls du sonst noch Fragen hast, lass sie mir gerne in den Kommentaren da!

Über Anna

Hey du! Ich bin Anna und habe ein zweimonatiges Praktikum bei der sozialen Organisation AIFED in Granada, Spanien absolviert! Ich versuche dich hier auf diesem Blog so gut es geht an meinen Erasmus-Erfahrungen teilhaben zu lassen. Viel Spass beim Lesen!

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