Oxford

Hallo ich bin Lena, 23 Jahre, Chemie-Studentin aus Münster und für ein dreimonatiges Praktikum an der Universität (chemisches Institut) in Oxford (England) untergebracht.

Da ich ungern Dinge ungeplant lasse, habe ich mich bereits vorab um eine Wohnung gekümmert. Dabei hat mich von vorn herein das Commonwealth House begeistert (Pembroke Street ,also MITTEN in der Stadt). Dabei handelt es sich um ein Haus der christlichen Kirche. Die Zimmer sind klein, aber vollkommen eingerichtet (enthalten unter anderem auch einen Kühlschrank und ein Waschbecken). Badezimmer und Küchen werden geteilt. An sich ist das Haus sehr sauber, vor allem das eigene Zimmer 😉

Es gibt wochentags Frühstück, welches mit im Preis enthalten ist, und ab und an kleine Veranstaltungen, die einem den Einstieg in das Leben in einer fremde Stadt erleichtern sollen. Das Haus ist international ausgerichtet, so dass einem die Möglichkeit geboten wird, Menschen aus den verschiedensten Ecken der Welt kennen zu lernen.

Bevor ich mich jedoch für dieses Haus entschlossen hatte, habe ich auch auf diversen Wohnungsbörsen-Seiten nach Zimmern gesucht. Dabei haben mir persönlich die Facebook-Gruppe Oxgrad-Housing und die Website „dailyinfo oxford“ am besten gefallen. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass man sich in England niemals unangesehen eine Wohnung aussuchen sollte. Ich habe unter anderem Bekanntschaft mit einer Dame gemacht (per Email), die mir das beste Zimmer (Fotos waren genial!) in bester Lage und zu einem unschlagbaren Preis angeboten hat. Jedoch wollte sie gerne eine Reservierungsgebühr von ca. 100 Pfund erhalten. Da haben bei mir alle Alarmglocken geläutet und ich habe es direkt sein gelassen. Auch wurde ich von einer mir unbekannten Dame per Email, die ich wegen ihrer Wohnung angeschrieben hatte, vor solchen Leuten gewarnt. Diese Seiten bieten sich also womöglich eher an, wenn man die Möglichkeit hat, ein paar Tage vorab anreisen zu können.

Die Wohnungspreise in Oxford beginnen oft bei 400 Pfund, eine Grenze nach oben gibt es nicht.

Ich bin nach London geflogen. Dabei bieten sich am besten die Flughäfen Gatwick und Heathrow an, da diese auf direktem Wege mit „der airline“ – eine Buslinie der Oxford Bus Company – nach Oxford liegen. Von Gatwick aus habe ich 30 Pfund für die Fahrt bezahlt. Der Bus war geräumig und sauber und mein schwerer Koffer wurde von dem freundlichen Busfahrer verstaut 🙂

Insgesamt ist die Stadt bombastisch. Es gibt viele verschiedene Sehenswürdigkeiten in und um Oxford. Vor allem die College-Gebäude bezaubern durch ihren Altbau-Charme. Für eine grobe Rundtour durch Oxford kann ich nur die „Oxford free walking tour“ von footprints empfehlen. Dabei handelt es sich um eine zweistündige Fußmarsch-Tour durch Oxford. Es werden einem interessante Gebäude und Geschichten zu diesen und Oxford selbst erzählt. Die Guides haben meist selbst in Oxford studiert und sind somit auch für Tipps abseits des Touristen-Lebens gut zu gebrauchen 😉 Das Ganze ist auch noch umsonst, man wird am Ende nur noch darauf hingewiesen, dass aber Trinkgelder angenommen werden dürfen 😉

Aber auch auf eigenem Wege kann man viel entdecken. Gestern beispielweise habe ich „den Hobbit“ und „Narnia“ gefunden. Beide Autoren dieser Geschichten lebten in Oxford und haben sich ihre Inspiration auf Oxfords Straßen geholt wie beispielsweise das „Hobbithaus“ auf der Parks-Road oder die Laternen und Skulpturen einer Tür in der St Mary’s Passage. Auch „Alice im Wunderland“ kommt aus Oxford 🙂

Ich bin in gesamt Oxford bislang immer sehr freundlich begrüßt worden. Alle Menschen sind nett und oft sehr auf einen zukommend. Was mich gestört bzw. verwirrt hat, ist die ständige Frage nach dem eigenen Befinden (how are you?). Allerdings interessiert es die meisten Menschen nur wenig, wie es einem tatsächlich geht. Vielmehr wird dieser Satz als „Hallo“ gleichgesetzt. Auch etwas befremdlich fand ich, dass eine Kassierin mich „Hello, my Darling“ begrüßt und mit „Have a nice day, my Love“ verabschiedet hat. Das scheint hier jedoch typisch englisch zu sein.

In Restaurants wird oft ein Trinkgeld von 10% des Verzehrs eingefordert. Dieses steht jedoch nicht mit auf der Rechnung und muss somit von einem selbst aufgeschlagen werden. Manche Kellner fordern dieses regelrecht ein, sollte man dieses vergessen haben.

Mich stört ein wenig, dass es hier keine richtige Mittagessen-Kultur gibt. Die Leute holen sich nachmittags Sandwiches oder Fast-Food oder dergleichen in einem Shop und jeder isst irgendwie für sich. Eine Mensa in dem Sinne gibt es hier irgendwie nicht.  Viele Leute gehen auch in ihren Colleges essen, da ich aber als Besucherstudent keinem angehöre, bin ich darauf angewiesen, zum Mittagessen von jemanden in ein College „eingeladen“ zu werden, da man als Non-member nicht in den Colleges essen gehen kann. Auch das deutsche Brot vermisse ich sehr 😀

Was ich ansonsten noch empfehlen kann, ist eine Kreditkarte zu haben (z.B. DKB) mit der man an jedem Geldautomaten kostenfrei Geld abheben kann. Ein Steckdosenadapter ist eine Notwendigkeit. Ich kombiniere diesen mit einer Mehrfach-Steckdose, so dass ich nur einen kaufen musste.

Was mich an Oxford sonst noch begeistert ist seine Nähe zu London. Mit der „Oxford-Tube“ kommt man für 13 Pfund nach London und wieder zurück und das zu jeder Tageszeit. Somit kann man den Trubel der Großstadt jederzeit genießen ohne selbst in das Wirrwarr gezogen zu werden 😉 Da es auch so günstig und nah ist, spart man sich auch gut eine Unterkunft in London.

 

Liebe Grüße,

Lena

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