Mein Praktikum in Wexford: erste Eindrücke

Mein Erasmus+ Praktikum verbringe ich an der Coláiste Bríde Secondary School in Enniscorthy in Irland. Ich wohne in Wexford, der nächstgrößeren Stadt.

Enniscorthy Castle (eigene Aufnahme)

Vor meinem Praktikum war ich noch nie in Irland – es ist das erste Mal, dass ich in dieses Land gereist bin. Ich bin mit der Vorstellung hierhin gekommen, dass alles in Irland viel teurer ist als in Deutschland. Und was die Miete betrifft ist das auch wahr. Es ist relativ schwierig „günstige“ Unterkünfte zu finden, auch in kleinen Städten, und man sollte sich darauf einstellen, dass die Erasmusförderung von etwa 600€ im Monat die Miete gerade so abdeckt – wenn überhaupt. Natürlich kann man auch Glück haben und eine Unterkunft mit günstigerer Miete finden.

Im Supermarkt sind die Lebensmittel ungefähr genauso teuer wie in Deutschland. Aufgrund der Inflation steigen die Preise ja leider überall im Moment an. Was mich aber wirklich überrascht hat sind die Preise von Kosmetikartikeln – Duschgel, Haarshampoo oder auch Cremes. Haarshampoo kostet locker drei bis acht Euro. Das ist kein Vergleich mit dem, was man beispielsweise bei DM in Deutschland bezahlt. Mein Tipp: Lidl. ^^ Wenn man für eine Zeit lang dazu bereit ist, auf bestimmte Marken zu verzichten, findet man dort auf jeden Fall die günstigeren Alternativen.

Nun zum Transport:

Von meiner Mentorin konnten die andere Praktikantin und ich uns Fahrräder leihen. Leider ist man aus Münster zu verwöhnt, was die Fahrradinfrastruktur betrifft. Wir wurden häufig davor gewarnt in Irland Fahrrad zu fahren. Es wurde als „dangerous“ oder sogar „deadly“ bezeichnet. In Dublin mag es anders sein, aber hier in Wexford gibt es keine bzw. kaum Radwege. Die Landstraßen sind größtenteils eher eng und die Autos sind mit hohen Geschwindigkeiten unterwegs. So sicher fühle ich mich da nicht. Dazu kommt, dass man hier in Irland ja auch auf der linken Seite fährt. Da ist Anpassungsfähigkeit gefragt. Fährt man aber mit nötigen Sicherheitsmaßnahmen (Licht (ein mobiles Licht würde ich mitbringen, weil die Räder hier höchstwahrscheinlich nicht mit Fahrradlichtern ausgestattet sind), Warnweste, Helm), dann kann man wirklich schöne Orte besuchen.

Hat man kein Auto zur Verfügung (Autos kann man sich hier meist auch leider erst ab 25 oder älter leihen), dann ist man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Hier würde ich jedem die Leap Card empfehlen. Ist man unter 23, dann gibt es die Young Adult Leap Card für 19 bis 23 -jährige und ab 23 gibt es die Student Leap Card, wenn man noch am Studieren ist. Mit dieser Karte bekommt man bis zu 50% auf Bus – oder Bahntickets. Das ermöglicht es mir beispielsweise für 12€ nach Dublin und zurückzufahren. Das ist wirklich günstig, wenn man es mit den Preisen in Deutschland vergleicht.

Die Fahrt von Wexford aus mit dem Wexford Bus dauert ca. 2-2,5 Stunden. Hier ist der Link, worüber ihr zur Leap Card kommt:

https://www.leapcard.ie/Home/index.html

(der Wexford Bus fährt von Wexford nach Dublin, aber auch nach Waterford und Carlow; eigene Aufnahme)

So viel zu den Kosten; was habe ich noch für Eindrücke gemacht?

Noch etwas, das mich überrascht hat, ist die Tatsache, dass sich Iren (besonders. Irinnen) wirklich sehr schick machen, wenn sie abends ausgehen. Erwartet habe ich, dass es ähnlich wie in Deutschland, oder zumindest in Münster eher casual in Pubs ist. Die Mädels und Frauen tragen jedoch häufig (kurze) Kleider, Absatzschuhe und viel Make-up. In Jeans, Bluse und Sneakern sticht man da eher raus.

Eine weitere Erwartung, mit der ich angereist bin, ist die Freundlichkeit der Menschen hier. Diese Erwartung wurde bisher eigentlich nur bestätigt. Es ist super einfach mit den Kollegen auf der Arbeit oder anderen Menschen in Kontakt zu kommen und sich zu unterhalten. Das macht es auch schwierig zu wissen, dass ich in ca. sechs Wochen schon wieder abreisen werde.

Bis bald und liebe Grüße aus Wexford

Philine

The Quays, Wexford (eigene Aufnahme)

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