Mein Arbeitsalltag an einer bilingualen Sekundarschule in Spanien

Ich mache mein Praktikum an einer bilingualen Sekundarschule in Chiclana de la Frontera. Dort unterstütze ich die Lehrerinnen in der deutschen Abteilung und arbeite mit anderen Praktikanten zusammen.

Da ich in der Stadt Cádiz wohne, die ca. 28 km von meinem Praktikumsort entfernt ist, fahre ich jeden Morgen mit einer Mitfahrgelegenheit zur Schule. Ich habe im Internet nach einer Mitfahrgelegenheit gesucht, da hier das Busfahren auf Dauer sehr teuer ist. Morgens kommen alle, die Praktikanten und die Lehrerinnen, in der deutschen Abteilung zusammen und besprechen Angelegenheiten, die den Tag betreffen.

Die Klassen werden in vier Gruppen eingeteilt. Die Lehrerinnen beachten hierbei die Noten, aber auch andere Kriterien wie zum Beispiel die Motivation der Schüler, werden berücksichtigt. Ich bekomme parallel zum Unterricht immer zwei Gruppen zugeteilt, die ich jeweils für 30 Minuten unterrichte, da die Unterrichtsstunden an der Schule 60 Minuten dauern. Die Gruppen bestehen meistens aus ca. 4-7 Schülern. Ich arbeite mit Schülern aus jeder Klassenstufe zusammen, so dass ich sehr viele Schüler kennen lernen kann und einen Gesamteindruck vom Deutschunterricht in den verschiedenen Sprachniveaus erhalte.

Ich habe sehr viele Freiheiten bezüglich der Unterrichtsvorbereitung, da ich nicht nur mit den Themen arbeiten muss, die durch das Lehrbuch vorgegeben werden, sondern mir auch passend zu dem jeweiligen Niveau der Kleingruppen Aufgaben ausdenken kann. Hierbei ist es wichtig, dass die Schüler immer mit Spaß Deutsch lernen, deswegen spiele ich manchmal Spiele mit ihnen oder singe Lieder. Beim Unterricht wird besonders viel Wert darauf gelegt, dass die Schüler die Gelegenheit bekommen sehr viel Deutsch zu sprechen. Gelegentlich wiederhole ich mit den Schülern die Grammatik, wenn sie Schwierigkeiten in bestimmten Bereichen haben. Ich habe außerdem sehr viele Freiheiten, wenn es darum geht, verschiedene Lehrmethoden auszuprobieren und den Unterricht zu gestalten.

Manchmal muss man sehr viel Zeit in die Unterrichtsvorbereitung investieren und der Unterricht verläuft auch nicht immer so, wie man es sich vorstellt, aber insgesamt ist es eine gute Möglichkeit um Erfahrungen in diesem Bereich zu sammeln. Ich muss jedoch nicht nur den Unterricht vorbereiten, sondern auch nach jeder Stunde ein Protokoll erstellen, damit die Lehrerinnen wissen, was ich mit den Schülern in der halben Stunde inhaltlich bearbeitet habe. Außerdem gebe ich in diesem Protokoll den Schülern Noten, damit die Lehrerinnen einschätzen können, wie sie bei mir in einer Kleingruppe mitgearbeitet haben.

Zusätzlich zum Unterricht unterstütze ich die Lehrerinnen, indem ich Arbeitsblätter entwerfe, bei Korrekturen helfe und bei kleinen Projekten mitarbeite.

Ich hatte zu Beginn gedacht, dass ich hauptsächlich den Unterricht der Lehrerinnen beobachten würde und mir Notizen machen würde. Ich finde es jedoch sehr gut, dass ich die Gelegenheit habe, Schüler in allen Altersgruppen zu unterrichten. Mir macht es viel Spaß die Kinder an dieser Schule zu unterrichten und all diese Erfahrungen zu sammeln. Es bereitet mir Freude den Schülern als Muttersprachlerin die Möglichkeit zu bieten bei Problemen im Fach Deutsch Hilfestellungen zu geben.

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