Grüße aus Brüssel

Salut!

Mit ein paar Neuigkeiten melde ich mich mal wieder aus Brüssel. Mein letzter Blogeintrag ist inzwischen ja auch schon zwei Monate her. Wirklich beeindruckend, wie schnell die Zeit verfliegt.

Zunächst einmal: Mir geht es sehr gut hier. Seit zwei Wochen wird es immer frühlingshafter und wärmer, sodass sich Brüssel wirklich von seiner besten Seite zeigt. Bevor ich weiter unten noch ein paar persönliche Brüsseltipps gebe, erzähle ich vielleicht noch ein wenig über mein Praktikum, das ja der eigentliche Grund für meinen Aufenthalt hier ist.

Wie schon beim letzten Mal erwähnt, mache ich mein Praktikum in der Brüsseler Repräsentanz der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Deutschlands drittgrößtem Energieunternehmen. Hier in Brüssel besteht das Kerngeschäft der EnBW allerdings nicht daraus, Einsatzpläne für Kraftwerke zu optimieren oder Haushalte und Industriekunden mit Strom zu versorgen. Vielmehr geht es darum, Informationen zu sammeln und aktuelle politische Entwicklungen zu verfolgen, zu analysieren und zu bewerten. Meines Erachtens ist also ein großer Teil der Arbeit hier vergleichbar mit der eines Auslandskorrespondenten.

Abgesehen von Sitzungen verschiedener Fachausschüsse des Europäischen Parlamentes oder Treffen der jeweiligen Fachminister oder Regierungschefs gibt es in Brüssel vor allem unendlich viele Konferenzen, Workshops, Seminare und Podiumsdiskussionen, die wichtig sind, um das persönliche Verständnis verschiedener politischer Prozesse zu verbessern und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Dabei erweitert man zudem seinen energiewirtschaftlichen Horizont und lernt nicht selten interessante Menschen kennen. Genau aus diesem Grund gefällt mir meine Arbeit hier so gut. Denn zum einen konnte ich bisher mein Lehrbuchwissen über die Europäische Union deutlich vertiefen und einem Realitäts- und Praxischeck unterziehen. Zum anderen habe ich in den vergangenen Wochen inhaltlich sehr viel in Bezug auf die europäische und deutsche Umwelt- und Energiepolitik und über die europäische Energiebranche allgemein gelernt.

Natürlich hüpfe ich nicht nur von Veranstaltung zu Veranstaltung, sondern sitze auch viel Zeit am Schreibtisch, schreibe Berichte über Konferenzen etc., erstelle Vermerke zu politischen Prozessen oder betreibe Hintergrundrecherchen für meine Vorgesetzten hier in Brüssel oder entsprechende Fachbereiche innerhalb des Konzerns.

Alles in allem fühle ich mich in meinem Praktikum sehr gut eingebunden und bin durchweg zufrieden. Wie gesagt: Die Zeit verfliegt!

Die Stadt Brüssel gefällt mir inzwischen auch richtig gut. Für den Fall, dass es jemanden demnächst in die belgische Hauptstadt verschlägt, hier ein Auszug meiner persönlichen Lieblingsplätze.

Wer – wie ich – gerne draußen und im Grünen ist, sollte sich den Bois de la Cambre samt kleinem See im Süden Brüssels nicht entgehen lassen. Hier trifft sich Jung und Alt zum Picknicken, Sonne genießen, Spazieren gehen und Fußball- oder Frisbeespielen. (Im Prinzip also eine Mischung aus Aasee und Südpark in Münster.) Wer dort joggt, spazieren geht oder Fahrrad fährt, sollte auch einen Abstecher zur alten Pferderennbahn (Hippodrome de Boitsfort) unternehmen, die gerade restauriert wird.

Meine Lieblingsbar ist das Tavernier im Brüsseler Stadtteil Ixelles. Hier gibt es (wie überall in Brüssel) eine ordentliche Auswahl an leckeren Fassbieren und eine sehr gemütliche Atmosphäre mit guter Musik und netten Leuten. Falls man vor Sonnenuntergang etwas trinken gehen möchte, empfehle ich allerdings das Café Belga am Place Flagey. Der Außenbereich eignet sich perfekt dazu, die Sonne zu genießen und dem bunten Treiben auf dem Platz zuzuschauen.

Ziemlich guten Kaffee gibt es auch ganz in der Nähe der Brüsseler Innenstadt in der äthiopischen Kaffeerösterei Aksum Coffee House. Das Aksum ist zwar ziemlich klein, aber bei gutem Wetter kann man auch hier draußen sitzen. 🙂

Bis bald.

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