Laboralltag im Pharmazentrum der Universität Basel

Nach einem ersten Bericht über das Leben in Basel folgt nun ein weiterer Bericht über mein Praktikum im Bereich Neuroscience & Stem Cell Research.

Pharmazentrum / Biozentrum
Im Hintergrund befindet sich das Pharmazentrum, welches Hörsäle und Labore beherbergt.

Die aus 5 Personen bestehende Forschungsgruppe unter der Leitung von  Prof. Guzman, ist seit einem Jahr im Department für Biomedizin in Basel untergebracht und hat mich sehr freundlich aufgenommen.

Forschungsinhalte sind u. a. der Nachweis eines Biomarkers für Neurogenese im Liquor nach O2-Unterversorgung des Gehirns, anhand von Rattenmodellen. An diesem Projekt wird in Collaboration  mit dem in Basel ansässigen Pharmaunternehmen Roche geforscht. Ein weiteres Projekt befasst sich mit neuronalen Stammzell-Vorläufern und deren Einfluss im Zusammenhang mit  Schlaganfällen bei Neugeborenen.

Mehr über die Forschungsinteressen der Gruppe kann auf folgender Internetseite nachgelesen werden:

http://www.baselstemcells.ch/guzman.html

Die Arbeitstage beginnen zwischen 8:00 und 9:00 Uhr und enden meist gegen 18:00 Uhr. Normalerweise findet 1x in der Woche ein „Lab-meeting“mit dem Professor statt, in dem gemeinsam der aktuelle Stand der Forschung besprochen, über Probleme diskutiert, das Budget gecheckt wird und die Teilnahme an für uns interessanten Meetings und Vorträgen geplant wird. Die Atmosphäre ist dabei immer sehr entspannt. Da unser Team und die anderen Arbeitsgruppen auf unserer Etage international sind, wird Englisch gesprochen.

Es kann auch vorkommen, dass am Wochenende gearbeitet wird, da man beispielsweise den Geburtstermin eines Rattenwurfs nicht beeinflussen kann und Daten zu festgelegten Zeiten gesammelt werden müssen, oder die Aufbereitung von Gewebeproben strikten Protokollen unterliegt.

Surgery
OP-Saal der „Animal Facility“ im Keller des Uniklinikums Basel

Einmal im Monat findet ein Vortrag statt, bei dem jeweils eine Forschungsgruppe aus dem gesamten Haus über Ihre Forschungsinteressen und Fortschritte berichtet. Meist ergeben sich daraus spannende Diskussionen, welche dann bei einem kleinen Aperó vertieft werden. So kommt man mit vielen Leuten aus anderen Laboren in Kontakt und kann dabei seinen Horizont erweitern.

Fazit:

Ein Forschungspraktikum ist wunderbar geeignet um Einblick in das typische Laborgeschehen zu erhalten, mit all seinen Tücken, Erfolgserlebnissen, Frustrationen und Aha-Erlebnissen. Ich lerne sehr viele verschiedene Methoden kennen, angefangen von Grundlagen bis zu hochspeziellen Entwicklungsverfahren, aber vor allem, dass Forschung ein enormes Maß an Geduld und Durchhaltevermögen erfordert. Denn wenn andere Arbeitsgruppen tolle Ergebnisse  mit publizierten Methoden erzielen, heißt das noch lange nicht, dass es bei der eigenen Arbeitsgruppe bei gleichem Vorgehen auch funktioniert.

Happy_Brain
Auch der Spaß kommt im Labor nicht zu kurz: Zufällig entstandenes Gesicht bei der Anfärbung eines Gehirnschnitts

Über Susanne Friederike

Grüezi mitenand, hier werde ich allen Interessierten von meinem Aufenthalt in der Schweiz berichten, den ich im Rahmen meines Bachelorstudiums Biowissenschaften absolviere. Viel Spaß beim lesen, Susi

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