Heworth Primary School (Not so New York Part II)

Hallo, da bin ich (Emil) wieder!

In diesem Blogpost erzähle ich euch ein wenig über die Yorker Grundschule an der ich arbeite und werde etwas näher auf meinen Alltag in dieser historischen Stadt eingehen.

Meine Kollegin Lea hat wieder mal bereits einen SEHR ausführlichen (und professioneller verfassten) Beitrag zum schulischen Ablauf geschrieben („Good mornig boys and girls“), also werde ich mich bemühen, möglichst wenig davon zu wiederholen – dies tue ich nicht (nur) aus Faulheit, sondern weil diejenigen von euch, die diese Blogposts lesen, sich höchstwahrscheinlich über York und die Heworth-Schule informieren wollen und dementsprechend nicht alles zweimal hören wollen (tatsächlich habe ich vieles aus diesem Beitrag gelöscht, da Lea die betreffenden Aspekte zuerst – und besser – angesprochen hat). In dem Sinne, viel Spaß beim Lesen.

Die Schule

Die Heworth Primary School ist eine kleine, reizende Grundschule im Osten Yorks, die seit einigen Jahren einen stetigen Fluss Münsteraner Handlanger bekommt. Die Schüler sind zwischen vier und elf Jahre alt, es gibt fünf Klassen, einen kleinen Schulhof und jeden Tag warmes Essen. Hierbei wären wir auch schon beim ersten widerlegten Vorurteil: die britische Küche. Genauer gesagt die berüchtigten Schul-Mittagessen, die in der britischen Kinderliteratur, mit der ich aufgewachsen bin, fast so etwas wie ein running-gag sind. Jedoch durfte ich erfreut feststellen, dass nicht nur immer eine fleischfreie Option für uns nervige Vegetarier vorhanden ist, sondern dass das Mittagessen auch durchaus schmackhaft ist (entweder das oder ich muss die kulinarischen Fähigkeiten meiner Eltern sowie meine eigenen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen).

Wenn wir schon bei latenten Vorurteilen sind, muss ich zugeben, dass ich persönlich zunächst Bedenken bezüglich der offenkundigen Religiosität der Schule hatte. Ich selbst bin nicht religiös und als ich erfuhr, dass in der Heworth School mindestens zwei Mal täglich gebetet wird und es zusätzlich unter der Woche einige Versammlungen kirchlicher Natur gibt, war ich etwas besorgt, dass dies ein Problem darstellen könnte (etwa, dass ich meine persönlichen Überzeugungen verschweigen müsste oder anderweitig negativ auffalle). Diese Sorgen waren jedoch völlig unbegründet, denn obwohl die Schule selbst der Church of England angehört, sind sowohl die Mitarbeiter als auch die Schüler durchaus multikulturell und das geistliche Leben stellt lediglich einen kleinen Teil des Alltags dar. Tatsächlich werden im Religionsunterricht tatsächlich die meisten Religionen als gleichwertig dargestellt und Toleranz und Respekt stehen immer an erster Stelle.

Das wohl Auffälligste an der Schule ist, wie klein sie ist. Es gibt gerade genug Räume für alle Klassen und ständig müssen kreative Lösungen gefunden werden, um alle unterzubringen, da die Klassen häufig aufgeteilt werden. Ich bin ständig aufs Neue beeindruckt, wie sehr sich alle Mitarbeiter bemühen, kreative Lösungen für Platzprobleme zu finden, wobei es so viele verschiedene Angebote für Kinder gibt und noch mehr beeindruckt mich, dass dies so gut wie immer funktioniert.

Mehr aus meinem Alltag

In der Schule helfe ich in drei Klassen : Year 1, Year 2 und Year 6. Mein Arbeitsalltag besteht vor allem aus organisatorischen Aufgaben (Kopieren, Laminieren, Sortieren, Organisieren und all die klassischen „Praktikantenjobs“, die auf -ieren enden) und Einzelbetreuung (Lesen, Scheiben und Rechnen mit Kindern, die etwas mehr Hilfe brauchen). Ansonsten  bekomme ich immer mal wieder innenarchitektonische Aufträge, d.h. Plakate, Displays usw. (siehe z.B. das Plakat zu Evolution – der Schädel unten rechts ist DIN A-4 – ein verdammt großes Plakat also, das hoffentlich noch eine ganze Weile dort hängen wird).

Wenn ich nicht gerade in der Schule bin oder Blogposts verfasse, um meinen Erasmus+-Unterhalt nicht zu verlieren (im Ernst, danke liebe ERASMUS-Menschen) bin ich entweder in meiner WG, mache Sport oder unternehme etwas mit Freunden. Ich habe schnell entdeckt, dass die University-Clubs die beste (billigste) Möglichkeit darstellen, um verschiedenen sportlichen Aktivitäten nachzugehen. Ich persönlich trainiere hier wie schon daheim, MMA (Mixed Martial Arts) und habe dabei nicht nur viele nette Leute kennengelernt (und gelegentlich getreten, das gehört dazu) sondern auch zum ersten Mal an einem Wettkampf teilgenommen (und GEWONNEN!!!!).

Was Unternehmungen mit Freunden angeht, so stellt die Altstadt Yorks eine ganze Reihe reizender Pubs (Kneipen) bereit, in denen man alles von leckerem Essen und Trinken bis hin zu Karaoke, Billiard und Open-Mic Nights finden kann. Ganz ehrlich: wer sich in York langweilt, ist selbst schuld!! Und damit beende ich auch schon diesen Beitrag.

Prost,

Emil

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