Abschied zu nehmen, ist nicht gerade eines meiner liebsten Dinge. Leider hilft da nicht viel, außer Augen zu und durch, allzu gefühlsduselig will man ja auch nicht werden. Und so  habe ich meine letzten Wochen in England nochmal so richtig genossen.

An den Wochenenden war ich viel unterwegs, um mir noch weitere interessante Städte und Orte anzusehen, und in der Woche gab es für mich in der Schule sowieso viel zu tun. Außerdem hatten Freunde und Kollegen diverse Abschiedspartys für mich organisiert. Keine Zeit also zum Grübeln.

Ein absolutes Highlight vor meiner Abreise war der Besuch von Chatsworth House in der Nähe der Stadt Bakewell in Derbyshire. „Haus“ ist hierbei übrigens wirklich untertrieben, „Schloss“ passt da schon eher. Es ist in vielen Bereichen für Besucher zugänglich.

Seitenansicht des Hauses mit Emperor Fontäne

Im Haus kann man unglaublich viele Kunstschätze bewundern wie Gemälde, Statuen, Möbel, Bücher, und der gigantische Park ist phantastisch zum Spazierengehen oder Picknicken. Man kennt Chatsworth unter anderem aus der Verfilmung des Jane Austen Romans „Stolz und Vorurteil“. Das Anwesen dient in dem Film mit Keira Knightley als Kulisse für Mr. Darcys Haus Pemberley.

In Chatsworth Park – der Steingarten

 Ein Teil der Bibliothek

In den letzten Wochen vor meiner Rückkehr nach Deutschland kamen aber auch einige organisatorische Aufgaben auf mich zu. Da sich im Laufe der sieben Monate, die ich in England war, einiges an Gepäck angesammelt hatte, musste ich mich darum kümmern und so manch ein Paket mit Kleidung, Büchern etc. nach Deutschland schicken. Pakete von England ins Ausland zu versenden, kann ein teures Unterfangen sein, wie ich leider herausfinden musste. Glücklicherweise habe ich von einer Kommilitonin den super Tipp bekommen, dieses Unternehmen zum Transport meiner Pakete zu nutzen: http://www.parcelmonkey.co.uk/ Es hat sehr gut funktioniert und ich konnte im Vergleich zum herkömmlichen Postweg viel Geld sparen.

Zusammenfassend kann ich über mein Auslandssemester sagen, dass ich eine absolut grandiose Zeit hatte, von der ich keinen Tag missen will. Ich wurde unglaublich freundlich in meiner Praktikumsschule von den Lehrern und Schülern aufgenommen, habe mich sehr schnell eingewöhnt und tolle Erfahrungen gesammelt, die mir dabei geholfen haben, zu erkennen, dass ich auf dem richtigen Weg bin und den richtigen Job für mich gewählt habe. Das Gros meiner Zeit mit native speakern zu verbringen, war zudem ideale Sprachpraxis.

Zwar habe ich sicher nicht jeden Ort besucht, an den ich gerne gefahren wäre, aber vom Land habe ich trotzdem viel gesehen und eine Menge interessanter Leute kennengelernt. Ich war in großen Städten wie Manchester, Birmingham und Liverpool, aber auch in kleineren wie Chester, Shrewsbury und Oxford. Ich bin durch die wunderschöne Landschaft im Peak District gewandert, habe an Pubquiz teilgenommen, bin auf Stadtmauern spazieren gegangen und habe mich ab und zu doch ein kleines bisschen wie in einem Jane-Austen-Roman gefühlt.

Tatsache ist, dass ich England vermissen werde.

Aber ich kann ja wiederkommen.

Abschließend noch einige Tipps für alle, die in der Zukunft mal vorhaben, eine Weile in England zu verbringen:

• Rechtzeitige Planung erspart einem viel Ärger.

• Eine Kreditkarte kann sehr nützlich sein.

• Bahnfahrten im Voraus zu buchen (und ich meine SEHR WEIT im Voraus) spart Geld.

• Sobald ihr Kontakt zu eurem Praktikumsgeber vor Ort habt, fragt, ob ein/e Kollege/In eventuell ihr/sein freies Zimmer an euch vermietet.

• Wenn ihr damit kein Glück hattet und weiterhin auf Wohnungssuche seid, werdet ihr hier mit Sicherheit fündig: http://www.spareroom.co.uk/ , http://uk.easyroommate.com/ Es ist selbstverständlich Vorsicht geboten, was Kontaktdaten angeht. Zur Wohnungsbesichtigung NIE alleine gehen! Und es empfiehlt sich, auch zu fragen, was an Inventar in der Unterkunft vorhanden ist (Möbel, Geschirr, etc.).