Ein Jahr in England – “das ging aber schnell” – Teil 3

30.07.2014

Soo, da bin ich wieder und heute mit meinem letzten Eintrag heißt es: noch genau 20 TAGE!!! Vorgestern Nacht bin ich aus meinem Portugalurlaub wieder gekommen.

Da ich mit einer portugiesischen Freundin bei ihren Freunden und ihrer Familie übernachtet und mit diesen viel unternommen haben, konnte ich die portugiesische Kultur sehr gut kennenlernen und dies hat mir bei meiner Rückkehr in die UK diese noch einmal anders/neu beleuchtet. Zum einen hatte ich mich an diese schließlich schon so langsam gewöhnt und zum anderen konnte ich diese zunächst größtenteils nur mit Deutschland vergleichen. Doch durch die 10 Tage in Portugal ist mir nochmal deutlich(er) geworden, was typisch Britisch ist und in welchen Dingen sich Deutschland und die UK doch sehr ähnlich sind.

Am Anfang schien es mir nämlich häufig so, dass die UK doch relativ anders ist als der Rest Europas, was wahrscheinlich auch stimmt und nicht unbedingt ein Nachteil ist. Briten achten sehr auf den Erhalt ihrer Kultur und als Kleinigkeiten daneben gibt es schließlich noch den Pound und man fährt auf der linken Straßenseite. Zudem verweisen die Briten häufig auf „Europe“ und meinen sich damit nicht selbst, sondern einfach das europäische Festland. Dies finde ich immer etwas niedlich, mir gefällt aber der Stolz, den die Briten auf ihr Land haben, und ich glaube viele andere Länder könnten sich eine Scheibe davon abschneiden, da es sich einfach um einen gesunden Stolz handelt, der einem Land, glaube ich, unheimlich guttut.

Durch meine portugiesische Freundin war es auch sehr spannend herauszufinden, was Portugal und Deutschland gemeinsam haben und was in England/der UK total anders ist. Dennoch konnte ich in Portugal feststellen, wie ähnlich sich Briten und Deutsche doch sind. In vielen alltäglichen Gewohnheiten, den Baustilen und ihrem etwas „kälteren“, ruhigeren Temperament.

Und so wurde mir einfach nochmal deutlich, wie ähnlich sich auf der einen Seite doch die Menschen sind. Dies fiel mir besonders vorher schon bei den Kindern in der Schule auf. Es gibt überall die gleichen Witze, Spiele und sogar ähnliche Redewendungen. Auf der anderen Seite ist mir jetzt aber richtig klar, wie einzigartig jedes Land ist! Es gibt einzigartige Gewohnheiten, traditionelle Spezialitäten, Feste und Traditionen. Und das zeigt doch, dass man sich in jedem Land zu Hause fühlen kann, da sich das Land, die Menschen immer in etwas ähneln, man aber auch stets etwas Neues herauszufinden und dementsprechend lernen kann.

So konnte ich begreifen, was ich nun an Deutschland besonders schätze (was ich zuvor vielleicht für selbstverständlich gehalten habe), konnte aber auch etwas aus der UK oder auch aus Portugal mitnehmen, etwas, was ich lieben gelernt habe und wovon ich denke, dass es mir/unserem Land auch guttun würde.

Ich denke, es wird also deutlich, dass ich aus meinem Jahr unglaublich viel mitgenommen habe. So konnte ich ein neues Land kennenlernen, aber auch Europa und die Menschen besser verstehen!

Außerdem habe ich mich persönlich sehr weiterentwickelt. Sowohl beruflich: Ich weiß jetzt sicher, dass der Lehrerberuf der richtige für mich ist und ich fähig dazu bin. Zudem konnte ich nötige Kompetenzen entwickeln/erweitern und Erfahrungen sammeln. Aber auch als Mensch bin ich einfach erwachsener, unabhängiger und selbstständiger geworden und weiß jetzt, was mir wirklich wichtig ist bzw. was meine Interessen sind.

In einem Jahr im Ausland kann man sich einfach unglaublich gut kennenlernen und reflektieren. Allgemein kann es natürlich etwas hart sein, anfangs auch etwas einsam. Man kennt ja schließlich niemanden, aber wenn man dann am Ende auf das Jahr zurückblickt und sieht wie man sich entwickelt hat und erkennt, dass man von ganz alleine Leute kennengelernt, Freunde und Hobbies gefunden hat und einem nicht mehr langweilig ist ;), dann kann man schon sehr stolz auf sich sein.

Also als Tipp: Einfach versuchen viel zu unternehmen, rausgehen, sich mit Leuten unterhalten und Angebote wahrnehmen! Und dann heißt es einfach viel erleben, viel reisen, sehen und essen :D, kulinarische, traditionelle Spezialitäten darf man sich schließlich nicht entgehen lassen ;).

So sieht man, mein Jahr hat mir unheimlich gut gefallen und ich muss die letzten 20 Tage jetzt noch richtig gut auskosten! Ich bin schon echt traurig. Doch ein Jahr ist eine gute Zeit und so freue ich mich auch schon total auf zu Hause (obwohl ich auch echt noch länger bleiben könnte ;)).

Liebe Grüße und bis ganz bald Deutschland!!! Alles Liebe, lots of love x Nele

 

 

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