Drei Monate Südengland : Teil 1 „To Be British“

Noch vor einem halben Jahr stand ich vor der wichtigen Entscheidung : Absolviere ich mein Auslandspraktikum in England oder in den USA? Nachdem ich nun zwei Monate in Dorset, einer der schönsten Gegenden Englands, verbracht habe, bin ich mir sicher, die richtige Wahl getroffen zu haben. Ich war bereits öfters in Amerika und wollte nun erleben, was es heißt, „British“ zu sein, wollte das Land und die Leute besser kennen und verstehen lernen.

Poole, eine schöne Hafenstadt in Dorset, direkt an der Küste Südenglands, ist mein zweites zu Hause geworden. Egal ob man am Hafen traditionell Fish and Chips isst, oder am Strand von Sandbanks, der dritt-teuersten Wohngegend der Welt, die reichen „posh people“ beobachtet – Poole hat für jedermann was zu bieten. Obwohl Fahrradtouren in England durch unzureichende Radwege erschwert werden, bieten Poole und Umgebung die Möglichkeit für Fahrradfahrer, stundenlang der Küste zu folgen und neue Gegenden zu erkunden.

Jedoch muss man damit rechnen, dass die Menschen nicht sehr offen und gesprächig sind. Ich wohne bei einer Familie, die mich herzlich aufgenommen hat und mir das Gefühl gibt, zu Hause zu sein. Doch leider habe ich auch nach zwei Monaten nur wenige Gleichaltrige kennengelernt und auch bei meiner Arbeit scheinen die Kollegen eher ein distanziertes Verhältnis zu haben. Mit meiner Familie habe ich trotz allem sehr viel Spaß und die Tatsache selbst die Gegend zu erkunden empfand ich eher als spannend. Man lernt zwar nicht leicht Leute kennen, die, mit denen man jedoch viel zu tun hat, sind dafür umso liebenswerter und aufrichtiger. In den USA empfand ich die Oberflächlichkeit und manchmal falsche Freundlichkeit im Gegensatz als störend. Wenn man mit einem Briten befreundet ist, so kann man sich sicher sein, dass der Kontakt zu dieser Person nicht so schnell wieder abbricht. Und das ist doch ein schönes Gefühl, „isn’t it?“  (Question tags werden in der Schule bis zum Umfallen gelernt und hier findet es Anwendung – die Briten beenden jeden zweiten Satz damit).

Was das Essen in England betrifft – es ist fantastisch, mit einer Ausnahme: Man findet kein vernünftiges Brot. Damit lässt sich jedoch leben, wenn man stattdessen „Scones“ zum Tee bekommt, „Cornish Pasty“ essen kann und es speziellen „Yorkshire Pudding“ gibt. Vor allem aber sollte man „Heinz beans“ und „Vinegar“ mögen, um das traditionelle Essen genießen zu können 😉

Und nun noch ein kleiner Tipp zum Abschluss, der britische Konversationen betrifft. Du wirst bei jeder Begrüßung gefragt, wie es dir geht. Antworte nur mit der simplen Gegenfrage, in etwa so:

A: „Hiya, you alright?“        B: „Yeah, you alright?“

Es werden keine detaillierten Antworten auf diese Frage erwartet. Im Gegenteil, es ist eine simple Begrüßung, die hier unter Kollegen, Verwandten und Freunden Anwendung findet.

Ein paar Wochen stehen mir nun noch bevor, die Fotos die ich bereits gemacht habe, möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten 😉 …

„See you later“,

Jana

Lulworth Cove

 

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