Den Herbst lang in Umeå

Hallo,

Ich melde mich hier aus dem sonnigen Umeå (Schweden).
Ich absolviere grade ein Praktikum am Chemischen institut der Universität Umeå.

Was gibt es ueber diese Stadt zu berichten? Umeå ist die Hauptstadt der Provinz Västerbotten län und die grösste Stadt Norrlands. Die Stadt liegt ca. 630 km nördlich von Stockholm. Die Einwohnerzahl beträgt ca. 120 000 auf einer Fläche von 2.317 qkm, wovon 37 000 Studenten sind. Der Altersdurchschnitt beträgt daher auch grade einmal 38 Jahre. Dies spiegelt sich auch im Stadtbild wieder. Ein grosses kulturelles Angebot fuer Jung und Alt, viele (Studenten)Pubs, viele Parks und viele Birken. Den Birken, die das Bild vieler Strassen prägen, verdankt Umeå auch den Spitznamen „die Stadt der Birken“. Umeå war 2014 zudem die Kulturhauptstadt Europas. Im deutschen Sinne kann man Umeå als eine Kleinstadt betrachten, wesshalb hier auch (fast) jeder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Die Zustände sind ungefähr vergleichbar wie in Muenster. Aber auch das Busnetz ist gut ausgebaut. Eine Strassenbahn gibt es nicht (wofuer auch?!)

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Die Universität ist noch sehr jung (gegruendet 1965) und war bis vor kurzem noch die am weitesten nördlich gelegene Uni in Schweden. Es wird ein breites Spektrum an Studienfächern angeboten. Neben der Universität Umeå gibt es auch noch die Schwedische Universität fuer Agrarwissenschaften und die Medizinische Hochschule. Besonders empfehlenswert fuer alle Gaststudenten/ -praktikanten ist es an dem Buddygroup Programm teilzunehmen! Dies ist ein Programm, bei dem schwedische und internationale Studenten eine Gruppe bilden und gemeinsam die unterschiedlichsten Aktivitäten unternehmen. Das Programm startet am Anfang des Wintersemesters (September), man kann jedoch jederzeit dazustossen. Es ist vorallem hilfreich, um eine erste Orientierung in der Stadt und an der Uni zu erhalten und um erste Kontakte zu knuepfen.

Empfehlenswert sind vorallem Ausfluege in die Region rund um Umeå. Viel Natur, Huegel, Fluesse, Seen und das Meer sind gleich um die Ecke.

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Kuriositäten gibt es, wie in den meisten Beiträgen vorher erwähnt, nicht so wirklich.

Bezahlt wird hier fast ausschliesslich mit Kreditkarte, alle können zumindest ein bisschen Englisch, wobei die meisten es fliessend beherrschen. Alkohol ab 3.5 Vol% gibt es nur im Systembolaget zu unverschämt hohen Preisen. Der alltägliche Einkauf ist im Vergleich zu Deutschland auch recht teuer, wobei es innerhalb einer Supermarktkette (Coop, ICA) auch von Markt zu Markt (nicht grade geringe) Unterschiede geben kann. Die Menschen hier sind ueberwiegend freundlich und hilfsbereit, vorallem haben sie aber die Ruhe weg. Man ist etwas gelassener hier.

Der Wohnungsmarkt ist recht kompliziert. Ich habe von Einheimischen gehört, dass sie teilweise zwei Jahre auf eine Wohnung in einem Wohnheim mit Gemeinschaftskueche gewartet haben. Ich hatte mich an meine Gastuni gewendet, die mir dann gluecklicherweise ein Zimmer organisieren konnte.

Die Anreise nach Umeå gestaltet sich auch nicht allzu kompliziert. Es gibt zwar keine oder nur wenige (und teure) Direktverbindungen vom und zum Flughafen in Umeå, aber mit einem Zwischenstopp in Stockholm ist Umeå einfach zu erreichen. Von Stockholm kann man auch mit dem Zug oder dem Bus weiterreisen, wenn man noch ein wenig von der Natur sehen möchte. Die Fahrt dauert dann jedoch 6-9 h.

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Über Eike Ulrich

Hallo, Ich studiere Chemie im dritten Master-Semester an der Uni Muenster. Ich bin 22 Jahre alt und werde bis Anfang Dezember ein Praktikum an der Chemischen Fakultät der Universität in Umeå absolvieren.

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