Herzlich willkommen beim Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums (GKM)
Im Centrum für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums (GKM) sind sämtliche Altertumswissenschaften der Universität Münster vernetzt: von A wie Altorientalistik bis Z wie Zyperninstitut. Unter den beteiligten Disziplinen sind neben den Historien besonders die Vielzahl an antiken Philologien, Archäologien sowie christliche und islamische Theologie und Judaistik herauszustellen.
Das GKM ist das altertumswissenschaftliche Rückgrat des Exzellenzclusters "Religion und Politik", der nun in der dritten Förderphase ist.
Mit dem interdisziplinären Masterstudiengang "Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraums (AKOEM)" und der Graduiertenschule "Münster School of Ancient Cultures (MSAC)" wird das Netzwerk auch für die Lehre aktiviert.
Bei der diesjährigen Feldforschungskampagne hat das Team um Prof. Dr. Michael Blömer und Prof. Dr. Engelbert Winter von der Forschungsstelle Asia Minor wieder einen bedeutenden Fund gemacht. In der antiken Stadt Doliche - im Südosten der Türkei gelegen - wurde das städtische Archiv freigelegt. Zudem konnten mehr als 2.000 Siegelabdrücke, die zum Verschluss von Schriftstücken dienten, geborgen werden. Zwar gab es Archive zur Verwahrung von Dokumenten in jeder Stadt, bisher wurde aber erst eine Handvoll Archivbauten des Römischen Reiches identifiziert.
Am 24. und 25. November im LWL-Museum für Archäologie und Kultur (Herne)
Das letzte November-Wochenende im LWL-Museum für Archäologie und Kultur in Herne steht ganz im Zeichen des Spiels. Anna Falke und Lukas Boch („BoardGame Historian“) haben in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum, der Altertumskommission für Westfalen und dem Spielezentrum Herne dieses Event organisiert, um das Bewusstsein für archäologische Themen in der Populärkultur zu schärfen und das Brettspiel als Kulturgut hervorzuheben.Herzliche Einladung!
Thema des Monats November im Archäologischen Museum
Wer, wie und wo wurde Sport gemacht? Wer durfte zuschauen und welche Regel gab es neben der des fairen Wettkampfs? Was konnte gewonnen werden und was geschah mit den Verlierern? Schon in der Antike hat Sport große Zuschauermengen angelockt, denn Wettkämpfe waren gleichzeitig Teil von Religion und Kulten sowie ein soziales Event.
Am 19. und 26. November finden jeweils um 14.15 Uhr Führungen im Museum (Domplatz 20-22) statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Digital Humanities – Eine Brücke zwischen Geisteswissenschaften und Informatik
Was ist Digital Humanities eigentlich genau? Warum sollten GeisteswissenschaftlerInnen Algorithmen verstehen können und eine Programmiersprache erlernen?
Sophia und Silvia diskutieren mit Dr. Jan Horstmann, Leiter des Service Center for Digital Humanities an der Universität Münster, die rasante Entwicklung auf diesem Gebiet und welche Gefahren auch mit KI einhergehen.
Das jüdische Fest Chanukka, das immer im Dezember gefeiert wird, steht im Mittelpunkt der diesjährigen Franz-Delitzsch-Vorlesung. Der Referent Rabbi Yehoyada Amir, emeritierter Professor für Jewish Thought am Hebrew Union College in Jerusalem, gilt als eine prägende Gestalt im israelischen Reformjudentum. Er geht in seinem Vortrag „Chanukka - die moderne Wiedergeburt eines antiken jüdischen Festes“ der Frage nach, welches Licht Chanukka auf die Dunkelheit unserer Tage wirft. Die Veranstaltung ist öffentlich, Interessierte sind willkommen. Zeit: 27. November (Montag), 18.15 Uhr Ort: Hörsaal H2 am Schlossplatz 46
Das Griechenland-Seminar findet in diesem Jahr am Samstag, 25. November ab 12.30 Uhr im Liudgerhaus (Überwasserkirchplatz 3) unter dem Titel "Monster und Fantasiewelten" statt.
Monströse und außergewöhnliche Gestalten treten in griechischen Bild- und Textwelten von der Antike bis in die moderne Zeit auf. Sie hinterlassen nachhaltigen Eindruck, erregen aber auch Staunen und Schrecken. Im Rahmen des Seminars werden verschiedene Aspekte des Fantastischen und Ungeheuerlichen aus philologischen, historischen, ethnologischen, kunsthistorischen und naturwissenschaftlichen Blickpunkten diskutiert.
Das Netzwerk Archäologie Diagonal organisiert in diesem Wintersemester eine öffentlichen Ringvorlesung unter dem Titel „Archäologie am Limit“. An sechs Terminen geben Archäologen aus dem In- und Ausland lebendige Einblicke in die besonderen Herausforderungen von Grabungen in unzugänglichen Regionen. Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am 20. November mit einem Vortrag des Marburger Archäologen Prof. Dr. Winfried Held zum Thema "Unter Wasser. Geschichte, Themen und Methoden der Maritimen und Nautischen Archäologie".
Der Körper ist seit jeher Bestandteil der Praktiken und Vorstellungen von Religionen weltweit. Menschen drücken religiöse Ideen über den Körper aus. Bei der Tagung "Körperbilder und Körperpraktiken in den Religionen" des Exzellenzclusters Religion und Politik, die vom 13.-15. November in Münster stattfindet, werden Fallbeispiele diskutiert, die von altägyptischen Ritualen bis hin zu magischen Praktiken der Frühneuzeit reichen. Den Festvortrag „Gott und Körper" hält Prof. Dr. CHRISTOPH MARKSCHIES, Präsident der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.
Am Freitag, 17. November um 17 Uhr c.t. wird die von der DFG geförderte Forschungsgruppe "Xenokratie vor Ort. Administrative und kulturelle Verpflechtung in der Vormoderne" feierlich eröffnet. Den Festvortrag hält Prof. Dr. Markus Koller (Bochum) im Hörsaal F5.
Für alle, die sich für unseren Masterstudiengang "Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraums (AKEOM)" interessieren, bieten wir einen Infoabend via Zoom an. Wir werden den Studiengang mit seinen Besonderheiten, seiner Fächervielfalt und den Möglichkeiten der individuellen Schwerpunktsetzung vorstellen. Studierende und Alumni werden von ihren Erfahrungen berichten und es wird Zeit für Fragen geben. Zeit: Donnerstag, 16. November um 18.15 Uhr
Meeting-ID: 622 9492 0932 // Passwort: 191263
Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der Arbeitsstelle für Christliche Bildtheorie, Theologische Ästhetik und Bilddidaktik (ACHRIBI) sowie des 5-jährigen Jubiläums von bildtheologie e. V. wird Dr. Johannes Rauchenberger (Graz/Wien) in der Dominikanerkirche einen Gastvortrag halten. Der Experte wird an diesem Ort zum Thema "Ist Kunst Religion? Zur Debatte um die Rolle von Kunst in sakraler Hülle anhand Gerhard Richters Zwei Graue Doppelspiegel für ein Pendel in der ehem. Dominikanerkirche Münster" sprechen. Beginn: 18.00 Uhr.
ChatGTP und KI sind in aller Munde und beeinflussen zunehmend den Arbeitsalltag von Studierenden und WissenschaftlerInnen. Die Möglichkeiten dieser Tools begeistern. Gleichzeitig äußern sich aber viele auch kritisch zu algorithmusbasierten Systemen oder resignieren angesichts des Dschungels an Instrumenten. Welche Chancen, Risiken und Grenzen die KI speziell für die "Kleinen Fächer" hat, soll in einer Veranstaltung mit Prof. Dr. Jan-Martin Geiger, Juniorprofessur für Innovation und Transfer digitaler Lehre, beleuchtet werden.
Zeit: Mittwoch, 25. Oktober, 18-20 Uhr
Ort: RS 225, Schlaunstraße 2 (ggf. Änderung)
Dr. Katharina Schmidt ist zur Juniorprofessorin für das Fach "Biblische Archäologie" an der Evangelisch-Theologischen Fakutät berufen worden. Sie bietet in diesem Semester die Vorlesung "Einführung in die Biblische Archäologie" und das Hauptseminar "Archäologie im Königreich Ammon: Vorbereitung zur Ausgrabung auf der Zitadelle von Amman" an. Im GKM wird das breite Spektrum an Archäologien damit noch einmal erweitert.
Wir begrüßen Frau Prof. Dr. Katharina Schmidt herzlich und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ihr.
Oktober 2023 I Sonderausstellung im Archäologischen Museum
Einen radikal öffentlichen Zugang zur Kunst unternimmt der österreichische Künstler Oliver Laric, indem er ausgewählte archäologische Funde scannt, sie mit 3-D-Druckern reproduziert und die Daten kostenfrei jedermann im Internet zur Verfügung stellt. Sein so entstandenes Kunstwerk „Reclining Pan“ ist vom 4. bis 30. Oktober 2023 im Archäologischen Museum zu sehen. Organisiert wurde die Sonderausstellung von der Kolleg-Forschungsgruppe „Zugang zu kulturellen Gütern im digitalen Wandel“.
NEWS I Oktober 2023
Altertumswissenschaftliche Veranstaltungsreihen im Wintersemester 2023/24
Im Wintersemester bieten die im GKM vernetzten Seminare und Institute wieder Vortragsreihen mit Münsteraner und auswärtigen Referierenden an. Einige Veranstaltungen sind auch hybrid bzw. via Zoom geplant.
Übersetzungsprozesse in der Islamischen Welt während der Frühen Neuzeit sind bisher kaum erforscht. Die neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe TRANSLAPT (Translation: Arabic–Persian–Turkish) unter der Leitung von Prof. Dr. Philipp Bockolt möchte diese Forschugnslücke in den kommenden Jahren schließen. Zur Eröffnungsveranstaltung am 19. Oktober im Gebäude des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ (Hörsaal JO 1) wird herzlich eingeladen.
Unser Kooperationspartner, das Deutsche Evangelische Institut für Altertumswissenschaft des Heiligen Landes, feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Gründungsjubiläum. Aus diesem Anlass veranstaltet das DEI in Jerusalem vom 16. bis 19. Oktober 2023 die Konferenz "New Archaeological Research in the Holy Land". Ein vielfältiges Programm ist zusammengestellt. Aktuelle Nachricht vom 08. Oktober: Die Jubiläumsveranstaltung wurde aufgrund der aktuellen Situation in Israel verschoben.
In der vorlesungsfreien Zeit wurden die archäologischen Feldforschungsprojekte in Armenien, Bulgarien, Israel, Griechenland, Ägypten, im Irak und in der Türkei fortgesetzt.
Auch Studierende waren in diesem Sommer wieder mit und erweiterten ihre Kenntnisse durch praktische Erfahrungen. Und der mobile 3D-Scanner sowie anderes technisches Equipment war ebenfalls mit im Gepäck.
Die Projekte und Erwartungen stellen wir in unserer Reportage "Feldforschungen 2023" vor.
Die Münster School of Ancient Cultures (MSAC) hat ihren Blog MSACult gestartet. Die ersten Berichte sind eingestellt. Informationen zu den Themenfeldern Veranstaltungen, On Tour und Fördermöglichkeiten werden fortan stetig ergänzt.
Von der Handschrift zur digitalen Edition in einer Woche? So fragen die Studierenden in ihrem abschließenden Blog-Beitrag. Tatsächlich lieferte die Frühlingsschule 2023 eine facettenreichen Einblick in die Forschungswelt der Manuskripte und eine ambitionierte Einführung in die Arbeitsschritte, die bei der Erstellung einer digitalen Edition anfallen. Es war ein Experiment, das von vielen ExpertInnen umgesetzt wurde und zwar so erfolgreich, dass eine Fortsetzung angestrebt wird.
Wir laden herzlich zu einer Infoveranstaltung des Masterstudiengangs "Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraums (AKOEM)" ein. Es werden die Besonderheiten des Studiengangs vorgestellt: interdisziplinäres Angebot, individuelle Schwerpunktsetzung, Betreuung, Praktika und Projekte. Interessierte haben die Gelegenheit sich mit Studierenden, Alumni und Studienkoordinatorin auszutauschen. Zeit: Dienstag, 6. Juni, ab 18.15 Uhr Ort: F 043, Fürstenberghaus, Domplatz 20-22
Im Sudan kämpfen die sudanesischen Streitkräfte und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces um die Macht. Seit 2009 ist Archäologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser mit einem Feldforschungsprojekt im nördlichen Sudan tätig. Zuletzt war sie mit einem Team im Februar für zwei Monate vor Ort. Sie berichtet über die Folgen des Konflikts für ihre Arbeit.
Die Bilder von den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien am 6. Februar sind erschütternd. Das Ausmaß der Verwüstungen lässt sich nach gut zwei Monaten immer noch nicht absehen. Tausende Menschen sind ums Leben gekommen. Angesichts der akuten humanitären Katastrophe standen Fragen des Kulturgüterschutzes bislang im Hintergrund. Bereits jetzt ist klar, dass die Erschütterungen an zahlreichen antiken und mittelalterlichen Monumenten erhebliche Schäden angerichtet haben. Mit dem Projekt „Cultural Heritage in Danger“ („Kulturerbe in Gefahr“) wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Forschungsstelle Asia Minor die lokalen Behörden dabei unterstützen, den Zustand der Kulturdenkmäler in der Provinz Adıyaman zu dokumentieren.
Das von der „Gerda Henkel Stiftung“ geförderte Projekt startet Anfang Juni und hat eine Laufzeit von sieben Monaten.
Zwei Referenten werden am Donnerstag, 27. April um 18 Uhr c.t. auf Einladung der Forschungsstellen Papyrologie und Brief zu einem Thema sprechen. Prof. Dr. Peter Arzt-Grabner (Salzburg) & PD Dr. Hans Förster (Wien) beleuchten des Thema "Papyrologische Forschungen zu den Paulusbriefen am Beispiel des Römerbriefs des Paulus".
Ort: ETH 302, Universitätsstraße 13-17
Wieder einmal eine Millionenförderung für einen arabischen Klassiker:
Zum zweiten Mal unterstützt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Langfristvorhaben zur Edition des Gesamtwerkes von Ibn Nubatah al-Misri (1287–1366). Am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft arbeiten Arabistinnen und Arabisten um Leibniz-Preisträger Prof. Dr. Thomas Bauer und Prof. Dr. Syrinx von Hees seit 2020 an der Edition. Die DFG fördert das Projekt nun erneut mit rund 1,7 Millionen Euro.
Wir feiern ein Jahr "Neues aus der Alten Welt"
Für die Jubiläumsfolge haben wir (fast) das gesamte Team versammelt: Natalie, Franzi, Lotta, Emre und Felix reflektieren über die Entstehung und Produktion des Podcasts. Von technischen Schwierigkeiten über die Wahl von GesprächspartnerInnen zu Auslandserfahrungen lassen wir das Jahr Revue passieren und geben dabei einen kleinen Einblick hinter die Episoden.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Forschungsgruppe aus den Geisteswissenschaften. Ziel der Gruppe "Xenokratie vor Ort. Administration und kulturelle Verflechtung in der Vormoderne" ist es, eine auf die Vormoderne zugeschnittene Perspektive auf das viel diskutierte Phänomen fremder Herrschaft zu ermöglichen. Die DFG fördert das Vorhaben mit rund 2,5 Millionen Euro. Aus dem GKM sind daran beteiligt Prof. Dr. Hans Beck, Prof. Dr. Wolfram Drews, Prof. Dr. Patrick Sänger und Prof. Dr. Gesa Schenke.
Im aktuellen "QS World University Ranking by Subject 2023" erzielen die Altertumswissenschaften wieder eine gute Platzierung.
Im Fach "Classics and Ancient History" schafft es die Universität Münster in die Ranggruppe 51 bis 90 und rangiert damit unter den weltweit besten 100 Hochschulen.
Das Ranking beruht v.a. auf Reputationsumfragen unter Akademikern, Arbeitgebern und berücksichtigt Zitationen von Veröffentlichungen.
Die Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser spricht im Interview über die Öffnung von Tutanchamuns Grabkammer vor 100 Jahren: ein Jahrhundertfund, der noch immer viele Rätsel aufgibt, und ein damit verbundener Mythos, der bis heute fasziniert. Im Gespräch geht es auch um das Fach Ägyptologie im Allgemeinen und um das Studium der Ägyptologie.
Kann angesichts von mehr als 1000 Poleis überhaupt von einem einheitlichen griechischen Recht ausgegangen werden?
Am 23. und 24. Februar 2023 wird ein internationales Symposium dieser Frage nachgehen und die Spannung zwischen lokalem Recht und Rechtseinheit in der griechischen Antike analysieren.
Seit 1997 untersucht die WWU-Forschungsstelle Asia Minor die Hinterlassenschaften der antiken Stadt Doliche nahe der türkischen Metropole Gaziantep. Das Grabungsgebiet des Forschungsprojekts und das Grabungshaus, in dem sie während der Grabungskampagnen wohnen, befinden sich nur wenige Kilometer entfernt von dem Epizentrum der schweren Erdbeben, die am Montag (6.2.2023) die Türkei und Syrien erschüttert haben. Sophie Pieper hat mit Projektleiter Prof. Dr. Engelbert Winter und Grabungsleiter Prof. Dr. Michael Blömer über die Situation vor Ort gesprochen ... zum Interview
Auf der Mitgliederversammlung wurde am 2. Februar ein neuer Vorstand gewählt. Im Anschluss wählte dieser dann LUTZ DOERING, Professor für Neues Testament und antikes Judentum, ohne Gegenstimme zum Sprecher des GKM.
Prof. Dr. Reinhard Achenbach ist auf eigenen Wunsch nach 13 Jahren aus dem Vorstand ausgeschieden. Seit 2009 prägte er als Sprecher das Forschungs- und Lehrnetzwerk. Er wurde mit herzlichen Worten des Dankes, einem großen Applaus und einem kurzen Rückblick auf die Geschichte des GKM verabschiedet.
Vom 27. bis zum 31. März 2023 findet am GKM die Frühlingsschule „Manuskriptkulturen. Interdisziplinär. Digital.“ statt.
Wir nähern uns dabei historischen Manuskripten auf zwei Wegen: einerseits inhaltlich über die Themen Macht, Ritual und Raum; andererseits methodisch mit dem Erlernen und Anwenden von Methoden der Digital Humanities. Wir werden so mit den Teilnehmer:innen ein bislang unpublizierte Chronik des Klosters Vinneberg edieren.
Bei der eintägigen Exkursion zur Universität Hamburg werden wir durch die Labore des Centre for the Study of Manuscript Cultures geführt und können dort erleben, wie Geisteswissenschaften und Naturwissenschaften Hand in Hand arbeiten.
Wir bieten 20 Plätze für Studierende, Promovierende und Mitarbeiter:innen der WWU an. Es sind inzwischen alle Plätze ausgebucht, wir führen eine Warteliste. Anmeldungen unter: gkm@uni-muenster.de
Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz hat die Ägyptologin Prof. Dr. Angelika Lohwasser als neues Ordentliches Mitglied der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse aufgenommen.
Im aktuellen ZIN-Blogbeitrag stellt der Archäologe Achim Lichtenberger Bedingungen für Resilienz von Städten vor und zeigt, wie hilfreich dafür ein Blick in die Geschichte ist. Ein internationales Team, angeführt von den Universitäten Aarhus und Münster, untersucht seit 2011 die antike Stadt Gerasa (Jordanien), die 749 n. Chr. - nach langer Zeit der Resilienz - durch ein Erdbeben ihr Ende fand.
Die kombinierte Analyse tierischer und pflanzlicher Überreste sowie literarischer Zeugnisse führt zu einer genaueren Datierung archäologischer Funde. „Wir können inzwischen häufig nicht nur das Jahr, sondern auch die Jahreszeit ermitteln“, sagt der Archäologe Prof. Dr. Achim Lichtenberger, der derzeit mit seinem Team auf dem Tell Iztabba (Israel) gräbt.
Wie geht ... Digital Humanities? In der Vortragsreihe "Einführung in die Digital Humanities" des Exzellenzclusters haben sich im Sommersemester 2022 Expert:innen verschiedener Fächer mit dieser Frage beschäftigt. Neben Methoden, Tools und Projekten wurde auch der verantwortungsvolle Umgang mit Forschungsdaten in den Blick genommen.
Die Videos sind auf der Website des Exzellenzclusters eingestellt und hier zu sehen.
Wer entscheidet, was Tradition ist und überliefert wird? Welche Faktoren sind beim Kampf um die Deutungshoheit maßgebend? Dies diskutierten am 24. Mai 2022 die Historiker Peter Funke (Alte Geschichte), Wolfram Drews (Mittelalterliche Geschichte) und Hubert Wolf (Kirchengeschichte) in der Gesprächsreihe "Traditionen und Konkurrenz" des Exzellenzclusters. Ihre einführenden Statements sowie ein kompletter Mitschnitt des Gesprächs lassen sich hier anschauen.
Im Archäologischen Museum der Universität Münster werden mit Hilfe eines 3D-Scanners virtuelle Kopien erstellt. Die eingescannten Objekte können von Expert:innen auf der ganzen Welt genutzt werden. Dier ersten Gefäße, Münzen, Abgüsse und Steinfragmente wurden schon erfasst. Sie können nun digital beliebig gedreht sowie von allen Seiten betrachtet werden und geben so weit mehr Informationen als die Originale. Einen Einblick in das neu einigerichtete 3D-Labor des Archäologischen Museums gibt ein Image-Film der WWU.
Das 3D-Labor befindet sich im Erdgeschoss des Archäologischen Museums. Interessierte Besucher können durch eine Glasscheibe den Studierenden bei der Arbeit zuschauen.
Viel Spaß beim Anschauen des Films ... oder kommen Sie doch einfach einmal persönlich im 3D-Labor am Domplatz vorbei.
3D-Technologie hat für die Archäologie in den letzten Jahren stark an Popularität zugenommen. Um unsere Studierenden an diese Entwicklung heranzuführen, wurde bereits im Wintersemester 2020/21 auf Initiative von Professor Kreppner die Lehrveranstaltung "Modellierung von virtuellen Rekonstruktionen in der Archäologie" gestartet. Zunächst wurden Theorien und Methoden der wissenschaftlichen archäologischen Rekonstruktion vermittelt. Dann führte Sebastian Hageneuer von der Universität Köln in die Nutzung der Modellierungssoftware Cinema 4D ein. Der zweite Teil des Seminars fand in Form von Gruppenprojekten statt, bei denen die Teilnehmer:innen eigene Ideen etnwickelten und umsetzten. Anfang August wurden die Ergebnisse nun erlebbar. Im Senatssaal der Universität tauchten die Studierenden mit VR-Brillen in die von ihnen virtuell rekonstruierten Objekte und Räume ein. Sie waren begeistert davon, Altertum auf diese Weise zu erleben.
Umweltverschmutzung ist aktuellen Forschungen zu Folge kein Phänomen der Moderne. Schon in der Antike litten Menschen beispielsweise unter Bleivergiftungen. Die Römer nutzten das Schwermetall in großem Stil als Material für Wasserrohre und mitunter sogar zum Süßen von Wein. Archäologen und Geologen der Universitäten Münster, Aarhus, St. Andrews und Stirling haben nun entdeckt, dass sich im Umfeld mittelgroßer antiker Städte über Jahrhunderte hinweg bereits viele kleine Mengen des Schadstoffs im Boden angesammelt haben. Zwar geschah die Umweltzerstörung noch nicht im gleichen globalen Maßstab wie heute, verseuchter Boden und belastetes Trinkwasser machten jedoch auch schon damals krank.
Seit 2011 forscht ein deutsch-dänisches Team des „Jerash Northwest Quarter Project“ unter der Leitung von Achim Lichtenberger aus Münster und Prof. Dr. Rubina Raja aus Aarhus in der antiken Stadt Gerasa auf dem Gebiet des heutigen Jordanien. Immer wieder wunderten sich die Forscher über die Belastung des Bodens mit Schwermetallen, denn Bleirohre wurden in Gerasa nur sehr selten entdeckt, ebenso wenig gab es dort Metallindustrie oder Bergbau. Neu bei der archäologischen Erforschung ist, dass handwerkliche und alltägliche Aktivitäten in den Blick genommen wurden, also kleinste Verursacher. Prof. Dr. Achim Lichtenberger vom Institut für Klassische Archäologie bringt es auf einen Nenner: "Das Prinzip Kleinvieh macht auch Mist, galt schon damals." Eine Studie zeigt nun, dass alltägliche Aktivitäten wie die Herstellung und Nutzung von Metallgegenständen für die hohen Schwermetall-Belastungen verantwortlich waren. Nicht einzelne Großproduzenten haben diese Umweltverschmutzung verursacht, sondern zahlreiche Kleinaktivitäten, die auf eine hohe Bevölkerungsdichte und Urbanisierung zurückzuführen sind.
„Die Kontaminationspfade spiegeln eine langfristige menschengemachte Umweltverschmutzung auf lokaler und regionaler Ebene seit der Römerzeit wider“, unterstreichen die Autoren der Studie, die im Juni in der internationalen Online-Fachzeitschrift der Public Library of Science „PLOS ONE“ veröffentlich wurde. Sie fordern, dass die alltägliche städtische Nutzung und Wiederverwendung von Schwermetallquellen künftig bei historischen Untersuchungen mitberücksichtigt werden.
Die globale Welt wandelt sich schnell und ständig. Die hohe Dynamik ist eine Herausforderung, die es zu bewältigen gilt. Bewaffnete Konflikte, Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzung sind nur drei der gesellschaftlichen Probleme, für die es Lösungen braucht. Einen Beitrag dazu leisten die "Kleinen Fächer" in den Geisteswissenschaften.
In der Sonderausstellung "WeltWeit Unverzichtbar. Kleine Fächer für große Themen" zeigte das Archäologische Museum der Universität Münster von Januar bis März 2020 , wie sich globale Phänomene besser verstehen lassen. Inzwischen ist diese Sonderausstellung zu einer digitalen Ausstellung geworden, die kontinuierlich erweitert wird.
2021 laden HRK und BMBF zu einer digitalen Themenwoche Kleine Fächer ein, die vom 8. bis zum 11. März stattfinden wird. Sie hat zum Ziel, die Situation der Kleinen Fächer und ihre Entwicklungsperspektiven im deutschen und europäischen Wissenschaftssystem mit einer breiten Fachöffentlichkeit zu diskutieren.
Digitalisierung in den altertumswissenschaftlichen Fächern
Dokumentations- und Analysekitts, Multimediareportagen und online-Lernplattformen: Digital Humanities ist für die Altertumswissenschaften ein hochdynamisches Forschungsfeld, das die Erkenntnisinteressen der Geistes- und Kulturwissenschaften mit den datenverarbeitenden Verfahren der Informatik verbindet.
Digitale Arbeitsweisen, Methoden und Techniken können wissenschaftliche Arbeiten erheblich ver- einfachen und beschleunigen. Dadurch sind ganz neue Fragestellungen möglich. Digitale Technologien spielen gerade in den Archäologien eine stetig wachsende Rolle, die in den Projekten der Universität Münster zum Einsatz kommen.
Die Digitalisierung von Texten, die Erarbeitung komplexer digitaler Editionen und die Herstellung maschinell analysierbarer Korpora sind eine Grundlage zukunftweisender Forschungen in den Text- wissenschaften. Die digitale Technologie unterstützt Prozesse, die zuvor in mühsamer Handarbeit durchgeführt werden mussten. Bei der Präsentation und Publikation des Materials bietet Digitalisierung neue Möglichkeiten, die insbesondere auch der Öffentlichkeit Forschungsergebnisse besser zugänglich machen.
Diese Entwicklungen in der altertumswissenschaftlichen Forschung und Lehre an der WWU zielen darauf ab, dass die Studierenden ein Verständnis für Digitalität erwerben, das sie handlungsfähig macht in Bezug auf neue Technologien und die damit verbundenen Veränderungen in den geisteswissen- schaftlichen Disziplinen.