Schulalltag an einer spanischen Privatschule

Hola!

Nach etwas mehr als der Hälfte des Praktikums und vielen Veränderungen bezüglich meiner Wohnsituation melde ich mich nun einmal zurück aus Sevilla! Nach kurzer Zeit und Rücksprache mit meiner Praktikumsbetreuerin, die mir mit viel Verständnis entgegen getreten ist, bin ich aus der Gastfamilie ausgezogen – mit der Aussicht, ab 1. November in eine WG ziehen zu können. Das Wohnen in einer WG genieße ich jetzt bereits seit einiger Zeit, insbesondere nach den 3 Wochen Vagabundenleben, in denen ich in unterschiedlichen Airbnbs und Hostels gewohnt habe!

Der Großteil meines Arbeitsalltags ist durch Hospitationsstunden in den unterschiedlichen Klassenstufen geprägt. Zudem kommen dazu noch einige Stunden, in denen ich eigenverantwortlich Kleingruppen unterrichte, bei denen es sich um Schüler handelt, bei denen ein Elternteil Deutsch spricht, oder Schüler, die über längere Zeit  Au-pairs haben, sodass ihre Leistungen in Deutsch besonders stark sind. In der Gestaltung dieser Stunden bin ich als Praktikantin sehr frei und kann sie nach meinen Ideen und Überlegungen frei gestalten. Doch auch in den Hospitationsstunden lerne ich viel dazu – ich werde als Praktikantin oft mit eingebunden und bekomme einen Einblick, auf welche Art und Weise Deutsch als Fremdsprache teilweise von deutschen oder von spanischen Lehrern unterrichtet wird. Mir wird viel Dankbarkeit entgegen gebracht, sodass ich als Praktikantin im Grundschulbereich als Unterstützung wahrgenommen werde.

Dennoch spüre ich auch an vielen Stellen, dass es sich um eine Privatschule handelt. Für mich war bereits vor dem Auslandsaufenthalt klar, dass ich langfristig nicht an einer Privatschule arbeiten möchte, was mir durch das Praktikum noch einmal bestätigt wird: Die Lehrer stehen sehr unter Druck, in schulischen Angelegenheiten und auch in außerschulischen Veranstaltungen (Theateraufführung durch die Schüler), eine Geschäftsführerin bestimmt, wofür Geld ausgegeben werden darf und die Eltern haben großen Einfluss auf Abläufe in der Schule.

Zudem hatte ich auch bereits die Chance an außerschulischen Verantstaltungen teilzunehmen: So wurde ein Laternenumzug an Sankt Martin veranstaltet und mit einer Schulklasse konnte ich in die Sierra de Aracena fahren, sodass ich Einblicke in das Umland von Sevilla gewinnen konnte. Bei diesem Wandertag wurde mir noch einmal deutlich, wie wenig Selbstverantwortung von den Kindern übernommen wird: Bei einem Picknick sind die Kinder nicht in der Lage selbstständig ihren Müll zu beseitigen – das kann zum Einen ein kultureller Unterschied sein, zum Anderen jedoch werden sie auch von den Eltern – nach meiner Beobachtung – nicht zur Selbstständigkeit erzogen. Das letztgenannte ist deutlich auch in anderen Bereichen des Schullebens zu spüren.

Das Leben außerhalb der Schule verbringe ich damit im November noch strahlenden Sonnenschein genießen zu können, die spanische Lebensfreude aufsaugen zu können, ob beim Tapas essen (Tipp: Los Coloniales – sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis), beim Kaffee trinken (Tipp: Büchercafés Caotica oder El viajero sedentario) oder beim Bücher lesen und Entspannen am Fluss oder im Park 🙂

         

Hasta luego!

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