Reisevorbereitungen – Auf nach Taschkent!

Es ist Donnerstag, noch neun Tage bis zum Abflug nach Usbekistan, und ich sitze im Zug von Münster nach Rheine. Die Strecke ist bekanntermaßen landschaftlich nicht berauschend, mein Buch ausgelesen, sodass ich Zeit habe, meinen Mini-Laptop, der die Reise mit mir antreten wird, wie er auch diese Reise bei mir ist, zu organisieren. Ich brauche Ordner für das Zeug, das ich seit Wochen in Vorbereitung der Masterarbeit und des kommenden Semesters einscanne und das ich als Bettlektüre einplane. Ich brauche Ordner für all die Fotos, die ich von meinem zentralasiatischen Abenteuer zu machen gedenke, aber vor allem brauche ich Ordner mit den Unterrichtsmaterialien, die wir in unserem Team aus vier Studis, die gemeinsam am Lyzeum in Taschkent unterrichten werden, in den letzten Monaten gesammelt und digitalisiert haben.

Als ich fertig bin, habe ich Zeit, die Gedanken kreisen zu lassen. Sie landen bei meiner To-Do-Liste und dem riesigen Block davon, den ich noch vor dem 3. September erledigt haben möchte. Z.B. sollte ich unbedingt meinen Reisepass von der Germanistik abholen, denn um das usbekische Visum mussten wir uns netterweise nicht selbst kümmern. Der Austausch, der von Mitarbeitern des Germanistischen Instituts seit Jahren zum Teil ehrenamtlich betreut wird, kommt als Rundum-sorglos-Paket daher: In Taschkent, der einzigen Stadt Zentralasiens, in der es ein Opernhaus gibt, kriegen wir kostenlos ein Zimmer im Studentenwohnheim, das Programm zum Kennenlernen von Land und Leuten wird vor Ort für uns organisiert und nicht einmal den Flug via Moskau mussten wir selbst buchen.

In wenigen Tagen geht es dann von Düsseldorf los. Im Flugzeug werde ich mein Schulrussisch ein bisschen auffrischen. Das ist zwar auch schon neun Jahre alt und auch damals nie über „Wie teuer ist eine Postkarte nach Deutschland?“ hinausgewachsen, aber sicherlich besser als nichts. Das Usbekische selbst ist als agglutinierende Sprache mit dem Türkischen verwandt, was man bei einfachen Wörtern wie den Zahlen oder Begrüßungen als gebürtige Ruhrgebietlerin sogar erkennt. Im Unterricht selbst – vermutlich um die 14 Stunden pro Woche – brauchen wir aber weder Russisch- noch Usbekischkenntnisse, weil die Schüler in den Genuss eines zielsprachlichen Unterrichts kommen sollen.

CAM00473[1]

Jetzt bin ich schon fast in Rheine. Wie wohl die Züge in Usbekistan aussehen? Und ob die Landschaft, die man vom Zug aus sieht, wirklich wie in den Arte- und NDR-Reportagen ist?

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.