Praktikum auf La Gomera

La Gomera

La Gomera ist nach El Hierro die zweitkleinste Insel der Kanaren. Flächenmäßig macht die Insel nur fünf Prozent an der Gesamtfläche aller Kanarischen Inseln aus. Die fast kreisrunde Insel beherbergt rund 23.000 Einwohner, von denen knapp 9000 in der nordöstlich gelegenen Hauptstadt San Sebastian de La Gomera wohnen.

Trotz ihrer geringen Größe ist La Gomera äußerst vielfältig. Aufgrund der verschiedenen Höhenlagen und der daraus resultierenden Mikroklimate besitzt die Insel eine Vielzahl an Vegetationszonen. Von größter Bedeutung ist der inmitten der Insel gelegene Nationalpark Garajonay. Der seit 1986 als Weltkulturerbe unter Schutz der UNESCO stehende Park beherbergt sehr seltene Lorbeerwälder, die zusammen mit dem Nebelwald einen extrem wichtigen Faktor für den regionalen Tourismus ausmachen.

Valle Gran Rey

Das Valle Gran Rey (Tal des großen Königs) ist mit seinen knapp 5000 Einwohnern sehr überschaubar. Aufgrund ihrer touristischen Nutzung ist diese Region jedoch von enormer  wirtschaftlicher Bedeutung für die Insel. Das Tal befindet sich rund eine Stunde Autofahrt von San Sebastian entfernt. Auf dem Weg in das Hafenviertel „Vueltas“ passiert man zunächst das Tal über einen mehrere hundert Meter hohen Pass. Das ganze Tal ist durch seine terrassierten Hänge und die unzähligen Palmen ein enormer Blickfang, der sich kaum übertreffen lässt.  Zum Meer hin öffnet sich das Tal in Form eines Deltas, in dem sich umringt von einer beeindruckenden Steilküste, zwischen Bananenplantagen die drei Hauptorte Calera, Vueltas und La Playa befinden.DSC_0402

Es fallen auf Anhieb zwei Sachen auf, die Valle Gran Rey zu einer Besonderheit auf La Gomera und den anderen Kanarischen Inseln machen. Zum einen leben im Tal extrem viele deutsche Auswanderer, was durch die große Anzahl an deutschen Touristen nochmals deutlich verstärkt wird. Zum anderen hat das Valle Gran Rey durch die in den 70er und 80er Jahren hinzugezogenen Blumenkinder einen ganz besonderen Flair, der bis heute deutlich zu spüren ist. All dies gibt dem Tal ein extrem interessantes und einzigartiges Erscheinungsbild, das nur schwer in Worte zu fassen ist.

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Auffällig ist auch die große Anzahl an Whale Watching Anbietern. Trotz der geringen Größe der am Meer gelegenen Ortschaften tummeln sich im Hafenviertel Vueltas rund fünf verschiedene Anbieter, die regelmäßig Ausfahrten anbieten. Besonders die ganzjährig ansässige Population von Pilotwalen (Kurzflossen-Grindwale) haben auf den Kanaren und insbesondere im Süden von Teneriffa und La Gomera für den Boom der Whale Watching Industrie gesorgt.

Durch ihre geographische Lage bilden die Kanarischen Inseln für viele Wal- und Delfinarten einen dauerhaften oder saisonalen Aufenthaltsort. Einige Arten sind mehr oder weniger ortstreu und das ganze Jahr auf den kanarischen Inseln anzutreffen. Andere Arten lassen sich nur auf ihren jahreszyklischen Wanderungen vom Nordatlantik in Richtung Äquator blicken, wenn sie die von hohen Wellengang geschützten Südseiten der Insel nutzen, um sich auszuruhen. Insgesamt lassen sich von den weltweit rund 85 vorkommenden Wal- und Delfinarten 28 auf den Kanarischen Insel vorfinden, 23 alleine vor La Gomera. Diese Gegebenheit und das hohe Wal- und Delfinaufkommen, mit einer fast 100%igen Sichtungswahrscheinlichkeit während des Frühjahrs, macht das Valle Gran Rey weltweit zu einer der besten  Whale Watching Destinationen.

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