One Night in Bangkok

Letzte Woche ging für mich und meine Freundin die Reise nach Thailand los. Zielort war Bangkok, wo wir ein 6-wöchiges Praktikum bei dem „German-Southeast Asian Center of Excellence for Public Policy and Good Governance“, kurz CPG, absolvieren werden.

Um uns vor dem Praktikum ein wenig einleben zu können, sind wir bereits eine Woche vor Beginn nach Bangkok gefahren und trafen vor allem auf eins: ungewohnte Gerüche. Zahlreiche Garküchen, Märkte und Düfte unbekannter Herkunft sorgten für eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gerüche. Sowohl positiv als auch negativ.

Zu meiner Überraschung habe ich festgestellt, dass man sich unglaublich schnell an andere Gegebenheiten (seien es die Gerüche oder das Klima) gewöhnen kann. Denn nach nur zwei Wochen war aus der anfänglichen Achterbahnfahrt eine gemütliche Fahrradtour geworden. Innerhalb dieser Zeit haben wir auch vor allem die Stadt und die thailändische Mentalität zu schätzen gelernt.

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(Bergpalast – Petcha Buri)

An jeder Ecke trifft man entweder auf Backpacker, die sich entweder am Anfang oder am Ende ihrer Reise befinden und sehr gerne sehr viel von ihren Erlebnissen erzählen, oder auf freundliche Thailänder, die sich hervorragend mit dem deutschen Fußball und den deutschen Autos auskennen und sich über jedes Gespräch mit dir ganz ehrlich freuen. Vor meiner Reise hatte ich schon oft von dieser beeindruckend offenen Mentalität des „Land des Lächelns“ gehört, dieser Aufgeschlossenheit jetzt aber einmal wirklich zu begegnen, hat mich total aus den Latschen gehauen. Nicht selten wird man sogar zu einem gemeinsamen Bier oder zum Essen eingeladen, ohne dass dein Gegenüber – um es jetzt mal nett zu sagen – ganz andere Absichten hat.

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(Grand Palace – Bangkok)

An das Essen muss man sich in der Tat erst einmal gewöhnen. Einen Unterschied zwischen Frühstück, Mittagessen und Abendbrot gibt es hier nicht. Zu jeder Tages- und Nachtzeit wird hier entweder Reis, Nudeln, Ei oder Suppe gegessen. Und was für die Thailänder mild ist, trieb uns beiden nicht selten immer noch die Tränen in die Augen. Aber auch daran gewöhnt man sich hier unheimlich schnell. Für diejenigen, die sich lieber in gewohnten Wässern aufhalten, gibt es hier an jeder Ecke auch europäisches Essen zu finden. Ich würde aber jedem empfehlen, die thailändische Küche auch mal Abseits des bekannten Pad Thai’s (gebratene Nudeln) zu erleben. Nicht umsonst ist sie international so beliebt und auch ich bin restlos von ihr begeistert – nur eben nicht gerade zum Frühstück.

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(Unser erstes Essen in Bangkok: Pad Thai)

Entspannung – das ist es, was so viele Menschen hier ausstrahlen. Keiner scheint hier in Hektik oder Stress zu sein. Kommt der Skytrain zu spät – ganz egal, man bleibt einfach ganz gelassen weitere 10 Minuten in der Reihe stehen. Und ja wirklich, es werden immer und überall Reihen gebildet (Ich dachte das wäre eine deutsche Tugend?!). Eine witzige Geschichte, die vielleicht genau das zum Ausdruck bringt, was ich so schlecht erklären kann, ist uns gerade erst gestern passiert: Während der Heimfahrt in einem Taxi machte uns die erste weibliche Taxifahrerin, die wir hier bisher gesehen haben, durch unmissverständliche Laute klar, dass sie wirklich ganz ganz dringend zur Toilette muss. Auf unser Schmunzeln hin fuhr sie dann zur nächsten Tankstelle, stieg aus dem Taxi, ließ Motor und Taximeter laufen und kam total erleichtert und lachend wieder zurück. Naja – Und die Lehre daraus? Das Leben kann so einfach sein, wenn man nicht alles so genau nimmt, wie bei uns in Deutschland. Das konnte uns diese Taxifahrerin einfach damit klarmachen, indem sie während der Fahrt auf Toilette ging.

Um mich nicht in meinen Erzählungen zu verlieren, sondern zum Ende meines ersten Beitrages zu kommen, kann ich ganz einfach schlussfolgern, dass Bangkok uns beide – allen Kritikern zum Trotz – schon in der ersten Woche einfach restlos begeistert hat und wir einfach nur froh sind, diesen Schritt gewagt zu haben.

 

 

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