Es wäre jetzt die dritte Woche meines Praktikums – und ich liege im Bett mit einer Mandelentzündung. In deutscher Manier war mein erster Gedanke “Na klasse, dritte Woche und schon Ausfall.” Aber was soll’s, ich hab es mir nicht ausgesucht, hoffentlich zeigen die Kollegen Verständnis!
Nach einem Anruf im Büro war ich dann auch für den ersten Tag entschuldigt. Das nächste Hindernis war dann der Arztbesuch. Freitag konnte ich zwar bereits nicht zur Arbeit, hielt es aber für einen harmlosen Anfall von Migräne. Am Samstag stellte sich dann jedoch heraus, dass es sich nur um meine Mandeln handeln konnte – und im schlimmsten Fall benötigt man dafür Antibiotika. Normalerweise bekommt man alle gängigen Medikamente im Drogeriegeschäft, da es dort oft eine Art Apotheke gibt. Schmerzmittel kann man sogar im Supermarkt für lächerliche 50 Cent kaufen. Antibiotika sind hingegen verschreibungspflichtig, und samstags arbeiten auch hier die Ärzte nicht. Mein Glück war es, dass ich hier noch Bekannte habe, die mich zum nächsten Krankenhaus fuhren. Falls ihr jedoch kein Auto zur Verfügung habt, kein Problem: mehrere Buslinien halten an Edinburghs großen Krankenhäusern. An der Rezeption sagte man mir, dass ich theoretisch auch NHS 24 hätte anrufen können. Unter der Nummer 111 erreicht man hier eine Zentrale, die einem dann Termine in der nächsten Bereitschaftsklinik zuweist. Trotzdem wurde ich dann im Krankenhaus behandelt, nach längerem Hin und Her.
In der Apotheke holte ich dann die mir verschriebenen Antibiotika. Auf die Frage, wann ich wieder arbeiten darf, meinte die Ärztin “wenn du dich besser fühlst.” Es ist jetzt Mittwoch, und nach mehreren Telefonaten mit meiner Arbeit habe ich es so verstanden, dass es in Ordnung ist, wenn ich bis einschließlich Donnerstag fehle. Hier darf man 7 Tage (inklusive Wochenende) ohne ärztliches Attest fehlen, danach muss man zum Arzt. Da ich in einem sehr kleinen Betrieb arbeite, sind die Umstände für krankheitsbedingtes Fehlen leider nicht klar festgelegt, was mir noch immer Bauchschmerzen bereitet (und das fehlte noch neben dem geschwollenen Hals). Es geht jetzt langsam bergauf, deshalb hoffe ich, Freitag wieder ins Büro zu kommen. Außerdem hoffe ich, dass dadurch keine größeren Probleme entstanden sind. Es bleibt also spannend hier im Norden!
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