Meine sechs Monate in Newcastle sind fast rum und obwohl ich mich sehr auf zu Hause freue, gibt es doch einiges, was ich vermissen werde.
Dazu gehört zuallererst die Aufgeschlossenheit der Engländer. Sobald man irgendwo auf der Straße nur etwas planlos aussieht, wird einem sofort Hilfe angeboten oder man wird nach einem zufälligen Gespräch über die Sehenswürdigkeiten Newcastles spontan zum gemeinsamen Lunch eingeladen. Meiner Meinung nach sind wir Deutschen meist viel zu sehr mit uns selbst beschäftigt und könnten uns in dieser Hinsicht eine große Scheibe von der englischen Höflichkeit abschneiden. Ich habe mir fest vorgenommen, damit direkt bei mir anzufangen.
Und dann sind es die vielen kleinen Dinge, die mir fehlen werden, wie die Teepausen mit meinen Kollegen, bei denen ich inzwischen auch dem Gespräch folgen kann, wenn alle durcheinander reden, womit ich am Anfang echt Probleme hatte. Oder das Kreischen der Möwen, wenn ich morgens im Bett liege, was mir deutlich macht, dass das Meer ganz nah ist. Oder der so liebgewonnene Blick auf die vielen Brücken der Tyne, deren einzelne Namen ich jetzt endlich auf die Reihe kriege.
Nicht vermissen werde ich den Blick auf mein Bankkonto, das in den letzten sechs Monaten stark leiden musste, weil in England, abgesehen vom Taxifahren, einfach alles sehr teuer ist. Etwas schade ist auch, dass ich privat recht wenig mit richtigen Engländern zu tun hatte, weil sich das irgendwie nie richtig ergeben hat und ich immer an andere Ausländer wie mich geraten bin, mit denen ich allerdings eine tolle Zeit hatte und die ich sehr liebgewonnen habe. Aber falls ich nochmal so ein Auslandsabenteuer wage, sollte ich mich bemühen mal mehr Landsleute kennenzulernen.
Rückblickend habe ich meine Zeit hier gut ausgenutzt, denke ich. Ich habe viel von der Gegend gesehen, meine Scheu vor dem Englischsprechen verloren, einen guten Einblick in die Laborarbeit bekommen und viele interessante Menschen kennengelernt.
It’s time to say goodbye, aber ich werde definitiv wieder nach England kommen.