Meine Aufgaben als Fremdsprachenassistentin an einer Schule in Edinburgh

 

Hallo zusammen,

Wie bereits in meinem ersten Beitrag erwähnt, bin ich als Fremdsprachenassistentin über den Pädagogischen Austauschdienst an eine Schule in Edinburgh gekommen. Ich konnte bei der Bewerbung drei Wunschgebiete innerhalb des Vereinigten Königreichs angeben und Schottland war eines davon.

Einen wirklichen Einfluss darauf, wo man letztendlich landet, hat man aber nicht. Grundsätzlich sollte man froh sein, überhaupt einen der begehrten Plätze zu bekommen, aber ich muss sagen, dass ich sowohl mit der Stadt als auch mit der Schule sehr großes Glück hatte. Seitdem ich meinen ersten Beitrag verfasst habe, ist meine Begeisterung für Edinburgh kein bisschen weniger geworden. Im Gegenteil, es ist sogar zu meinem Zuhause geworden. Ich fühle mich sehr wohl und das liegt unter anderem daran, dass es mir an meiner Schule wirklich sehr gut gefällt.

Die Schule, an der ich arbeite, ist eine private Mädchenschule. Ich habe mich vorher gefragt, was für einen Einfluss das wohl auf das Schulklima hat. Mittlerweile kann ich sagen, dass es mir persönlich sehr gut gefällt! Die Klassen sind relativ klein, vor allem in der Oberstufe, und der Großteil der Schülerinnen ist sehr motiviert. Meine Schule geht von der Grundschule bis zur Oberstufe, sodass ich Kontakt zu sehr vielen verschiedenen Altersgruppen habe. Meine jüngsten Schülerinnen sind acht Jahre alt, die ältesten 17.

Meine Aufgaben als Fremdsprachenassistentin sind sehr vielseitig. Der Sinn des Programms ist es, den Schülern im Ausland die eigene Sprache und Kultur näherzubringen. Dementsprechend habe ich nichts mit dem Unterricht der Fächer zu tun, die ich eigentlich studiere (Englisch, Geschichte und Französisch), sondern ich bin für den Deutschunterricht verantwortlich. Der ein oder andere mag jetzt denken, dass das ja total blöd ist, nicht mit den eigenen Fächern zu arbeiten, aber für mich ist es in mehreren Hinsichten sehr interessant. Einerseits studiere ich zwei Sprachen, die unterschiedlich aufgebaut sind und dementsprechend auf verschiedene Weisen gelehrt werden, aber trotzdem gibt es im Fremdsprachenunterricht natürlich einige Überschneidungen. So unterrichte ich aktuell zwar nicht „meine“ Sprachen, sondern eben meine Muttersprache als Fremdsprache. Das kann ich zwar nicht wie jemand, der das Fach studiert hat, aber eben wie jemand, dessen Muttersprache es ist, und das ist genau der Sinn des Programms. Andererseits finde ich es auch sehr interessant zu sehen, wie andere das Lernen der deutschen Sprache wahrnehmen, und ich denke aktuell sogar darüber nach, mich auch im Studium mit Deutsch als Fremdsprache zu beschäftigen.

Aber was mache ich denn nun tatsächlich? Teilweise begleite ich die Deutschlehrkräfte im Unterricht, indem ich Texte vorlese, um den Schülerinnen die richtige Aussprache zu zeigen. Außerdem kann ich mich immer wieder mit Präsentationen über die deutsche Kultur einbringen (zuletzt Vorträge über Nikolaus und Weihnachten in Deutschland). Ich werde aber auch oft einfach in das Unterrichtsgespräch eingebunden oder spreche mit den Schülerinnen einzeln, um sie auf mündliche Prüfungen vorzubereiten. Zusätzlich habe ich einige Stunden mit einzelnen Schülerinnen außerhalb des eigentlichen Unterrichts. Da geht es dann wirklich darum, die Kommunikationsfähigkeiten zu fördern, teilweise auch auf spielerische Weise. Das mache ich vor allem mit den Schülerinnen aus den beiden obersten Jahrgängen, aber auch mit einer Schülerin, die deutsche Wurzeln hat. Das finde ich alles sehr interessant und es macht mir viel Spaß. Außerdem darf ich auch eine Deutsch-AG für die Grundschülerinnen anbieten. Da lernen die Schülerinnen spielerisch die deutsche Sprache kennen, zum Beispiel Farben und Tiere. Ich finde es toll, dass ich mit so vielen verschiedenen Altersgruppen arbeiten darf und mich so viel miteinbringen kann. So kann ich schon viele Erfahrungen im Unterrichten und im Umgang mit den Schülerinnen sammeln. Allen, die Interesse an einem Auslandsaufenthalt und am Unterrichten haben, kann ich das Programm daher nur empfehlen. Es ist absolut bereichernd und macht sehr viel Spaß.

Liebe Grüße,

Lenja

Ein Gedanke zu „Meine Aufgaben als Fremdsprachenassistentin an einer Schule in Edinburgh

  1. Sehr spannender Beitrag. Nach einem Sprachaufenthalt in England, wäre das ein einspannender beruflicher Weg. Vielen Dank für den inspirierenden Beitrag. 🙂

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