Laboralltag mit einigen Überraschungen

Hey there!

Mein Aufenthalt ist jetzt schon zur Hälfte um, so dass ich einiges über meinen Laboralltag und die Universität erzählen kann.

Die Uni ist eine der ältesten Universitäten im ganzen Land. Gegründet wurde sie 1413, wobei man das Gründungsjahr nicht erwartet, wenn man in der Chemie, Biochemie oder einer andere Naturwissenschaft unterkommt.

Der naturwissenschaftliche Campus ist sehr modern und liegt zudem etwas abseits von dem alten Stadtkern. Mein Arbeitsplatz befindet sich in dem Biomedical Science Research Complex (BSRC), genauer genommen in dem neuesten Anbau des Gebäudes, welcher im Jahr 2012 fertig gestellt wurde. In dem Gebäude ist die eine Hälfte ein sehr geräumiges Großraumlabor und die andere Hälfte ist ein Großraumbüro, welches durch eine Fensterfront sehr lichtdurchflutet ist.  Sowohl im Büro als auch im Labor sind einzelne Bereiche den Arbeitsgruppen zugeordnet, wobei man ständig mit anderen Gruppen im Austausch steht und somit noch wesentlich mehr Geräte für die Forschung zur Verfügung hat. Dieser Austausch findet nicht nur auf einer Etage statt, sondern in dem ganzen Gebäude zwischen mindestens 25 Arbeitsgruppen. Er ist sehr bemerkenswert und auch sehr hilfreich für die Forschung im chemischen, biochemischen und biologischen Bereich, denn dadurch wird häufig zusammen publiziert und jeder einzelnen, noch so kleinen Arbeitsgruppe, stehen eine beachtliche Menge an Geräten zur Verfügung.

Wenn man dann den naturwissenschaftlichen Campus verlässt, um in den Stadtkern zu gehen, findet man dort überall extrem alte Gebäude verteilt, in denen die unterschiedlichsten Fakultäten untergebracht sind. Diese altehrwürdigen Gebäude haben schon einen gewissen Charme, den ich eigentlich gar nicht wieder missen möchte.


Dann komme ich aber jetzt auch mal zu meinem Arbeitstag. Dieser beginnt meist morgens um 9 Uhr und endet abends zwischen 17 und 17:30 Uhr. Es kommt natürlich auch vor, dass man hin und wieder längere Tage im Labor verbringt, wenn viele oder aufwendige Versuche anstehen. In der Arbeitswoche habe ich meist freitags ein Meeting mit der Arbeitsgruppe, bei der jedes Mitglied die neusten Ergebnisse vorstellt. Also alles sehr ähnlich zum Alltag in Münster. Während der Vorlesungszeit findet jeden Freitag von 13-14 Uhr eine Vortragsreihe statt, bei dem zwei Doktroanden, Postdocs oder Masterstudenten aus dem BSRC jeweils einen halbstündigen Vortrag halten, so dass jeder über die Forschung der anderen Gruppen informiert wird.

Im Labor hingegen gibt es einige Unterschiede zum Labor in Münster. Die Arbeitsmethoden und Arbeitsgeräte sind natürlich sehr ähnlich. Jedoch habe ich auch schon einige neue Methoden hier kennengelernt, die aufgrund anderer Schwerpunkte erforderlich sind. Zudem habe ich einige bekannte Methoden in erweiterter Form kennen gelernt.

Nun aber zu dem großen Unterschied: Es gibt hier Angestellte, die für einen spülen, Pipettenspitzen wieder in die Boxen stecken und zusammen mit anderen  Verbrauchsmaterialien autoklavieren. Des Weiteren werden einem die gängigen Kulturmedien und Agar-Platten bereits fertig zur Verfügung gestellt. Diese Dienste ersparen einem zum Teil sehr viel Arbeitszeit. Am liebsten würde ich die zuständigen Personen nach meinem Aufenthalt mit nach Münster nehmen.

Außerdem gibt es hier auch nicht ein so stark ausgeprägtes gemeinsames Mittagessen wie in Münster. Da sich jeder sein eigenes Mittagessen mitbringt und die Laborarbeit bei jedem variiert, isst man, wenn Zeit dazu ist. Arbeitskreisübergreifend treffen sich einige zum Mittagessen, aber es ist längst nicht die Regel.

Mein Fazit über die bisherige Arbeitszeit und den Laboralltag ist sehr positiv. Ich war über die starke Kooperation in dem ganzen Institut überrascht, habe aber selber schon von den Vorteilen Gebrauch machen können, da ich einige Geräte anderer Gruppen benutzen konnte.

See you!

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