mon travail quotidien

Weit mehr als die Hälfte meines Praktikums in Brüssel ist bereits um. Höchste Zeit, etwas von meinem „Arbeitsalltag“ zu erzählen. Wie bereits erwähnt, absolviere ich mein Praktikum beim Bundesverband der Deutschen Industrie.

Der BDI ist der Dachverband der deutschen Industrie und der industrienahen Dienstleister. Er spricht für 36 Branchenverbände, 15 Landesvertretungen und mehr als 100.000 Unternehmen mit rund 8 Millionen Beschäftigten. Also eine recht gewichtige Stimme in der Interessenvertretung. Ideal, um die Struktur und Funktionsweise sowie die Arbeitsweise eines Verbandes kennenzulernen.

Die gute Lage meines kleinen Studios erlaubt es mir, jeden Morgen gemütlich zur Arbeit zu schlendern. Mittlerweile hat sich das Wetter auch gebessert: Es regnet nicht mehr so oft. Dafür wird es von Tag zu Tag wärmer und man kommt im Anzug allmählich ins Schwitzen – ja, ich weiß, man kann’s mir auch nie Recht machen 😉

Im Büro eingetrudelt, informiere ich mich erst mal über das tagesaktuelle Geschehen. Die Kollegen von der Presseabteilung bieten hierfür den Pressespiegel an, doch auch der schnelle Blick auf FT, Politico & Co. darf nicht fehlen. Danach geht es an die eigentliche Arbeit. Dabei bin ich drei Referenten zugeteilt, denen ich zur Hand gehen darf. So erhalte ich Einblick in die Bereiche Binnenmarkt, Digitalisierung und Umwelt. Laufende Aufgabe über all die Monate hinweg ist die Verfolgung aktueller politischer Entwicklungen, das sogenannte Monitoring: Was will die Kommission auf den Weg bringen? Gab es hierzu vielleicht schon eine eigene Initiative des Parlaments und ist der Rat schon darauf eingegangen? Hier gilt es vor allem Informationen zu sammeln und zu analysieren, um  dann gegebenenfalls seitens des BDI, darauf reagieren zu können.

Ich habe das Glück, mich nicht mit „lebensfernen“ Themen auseinander setzen zu müssen – ein Vorwurf, den man ja ab und an hört, wenn es um die EU geht. Vielmehr haben die Angelegenheiten, denen ich mich widme, auch konkret Auswirkungen auf mein persönliches Leben. Etwa das Thema Geoblocking, also die Abschaffung territorialer Beschränkungen im Internet. So sollte ich bspw. den Bericht und die Änderungsanträge des Parlaments studieren und mit dem Verordnungsvorschlag der Kommission vergleichen. Wichtige Unterschiede mit Relevanz für die deutsche Industrie sind festzuhalten. In Form eines Rundschreibens werden die Mitglieder des BDI dann darüber informiert.
Doch neben all dem Monitoring, dem Verfassen von ersten Entwürfen von Rundschreiben (das sind sozusagen Vermerke an die Mitglieder des BDI über neue Initiativen oder Entwicklungen), Stellungnahmen und Positionspapieren, habe ich auch die Möglichkeit außerhalb des Büros tätig zu werden und Veranstaltungen zu besuchen. Von denen gibt es viele, seien es Podiumsdiskusionen, Konferenzen, Workshops oder Seminare.

So gestalten sich meine Arbeitstage äußerst abwechslungsreich und werden nie langweilig.

Kommissionspräsident Junker zur Zukunft der EU

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