Hygge in Kopenhagen

So – nun versuche ich mich auch einmal am Schreiben von einem kleinen Blogeintrag. Durch ein Erasmus+ Stipendium habe ich es mir ermöglicht, meine Masterarbeit im Ausland zu schreiben.  Und was mich nach Dänemark gebracht hat, war ein gutes Bauchgefühl und die Vorstellung nicht allzu fern zu sein.

Doch unser Nachbarland ist doch schon ziemlich anders zu Deutschland. Während meines bisherigen Studiums habe ich es noch nicht wirklich aus Deutschland raus geschafft. Zwar war ein Umzug von Hamburg nach Münster dabei, doch so wirklich weit vom Tellerrand hab ich noch nicht geschaut.

Also habe ich mich zu der „schönsten“  Zeit des Jahres in den Norden aufgemacht, wo ich seit November in einem Labor mitarbeiten darf (dazu komm ich in einem weiteren Eintrag).
Da es mein erster Auslandsaufenthalt sein würde, hatte ich bei meiner neunstündigen Zugfahrt doch schon ordentlich Herzklopfen und hab mich zwischendurch gefragt, ob meine Entscheidung mutig oder doch eher ein wenig unüberlegt war. Viele haben in Dänemark schon ihre Sommerurlaube verbracht oder waren vielleicht schon mal für einen Städtetrip in der hanseatischen Metropole Kopenhagen. Ich jedoch hatte mich noch nie so wirklich mit dem Land beschäftigt.

Also da war ich nun. Das erste, was mir auffiel ist, dass die dänischen Züge viel breiter sind und sonst wirkte die Stadt sehr aufgeräumt. Was noch auffällt sind natürlich die vielen,  vielen Fahrradfahrer und die gut ausgebauten Fahrradwege bzw. Fahrradautobahnen. Da kann Münster leider mit seiner Promenade nicht wirklich gegen ankommen. Deswegen gehört zu den ersten Anschaffungen ein Fahrrad, um sich schnell und kostengünstig fortzubewegen, denn der ÖPNV ist ziemlich teuer (einfache Strecke 3,2 €). Hier empfiehlt es sich ein Fahrrad mit einfacher Gangschaltung, Korb und Licht anzuschaffen. Mein erstes Fahrrad war leider ohne Gangschaltung und die 16 km täglich wurden damit doch ziemlich anstrengend.
Doch außer teuer ist Kopenhagen auch ziemlich schön mit den vielen Parkanlagen, Seen und der Nähe zum Meer. Von meiner WG bis zum Meer sind es nur 1,5 km, was wirklich schön ist. In den Szenevierteln drängen sich gemütliche Kneipen und Cafés dicht aneinander. Und gemütlich heißt hier „hygge“ (https://www.amazon.de/Hygge-Lebensgef%C3%BChl-einfach-gl%C3%BCcklich-macht/dp/3431039766 ; http://www.visitcopenhagen.com/copenhagen-tourist).

 

Die ersten Wochen und Monate vergingen wie im Flug. Doch jetzt Ende Januar sehne ich mich nach ein bisschen mehr Sonne und wärmeren Temperaturen. Außerdem bin ich schon gespannt, wie sich Kopenhagen im Frühling/Sommer verwandelt und sich das Leben wieder draußen abspielt.

Hier kommen jetzt noch ein paar hilfreiche und ehrliche Tipps für all die, die es auch mal für eine längere Zeit nach Kopenhagen verschlagen sollte:

Man sagt ja, Dänisch wäre ein wenig wie Deutsch, aber viel verstehen kann man als Beginner jedoch nicht, denn die Schreibweise und die Aussprache sind doch schon sehr unterschiedlich.  Deswegen würde sich meiner Meinung nach ein Sprachkurs nur dann lohnen, wenn man länger als 3-4 Monate in Kopenhagen ist (außer man ist in seinem Praktikum auf Dänisch angewiesen oder ein Sprachtalent).
Als EU-Bürger muss man sich bei einem längeren Aufenthalt  (>3Monate) registrieren lassen. Es ist gemeinhin bekannt, dass die deutschen Behörden gerne mit zu benötigten Unterlagen/Nachweisen um sich schlagen, doch Dänemark steht dem meiner Meinung nach nicht nach.
Um eine so genannte CPR (civil personal register)-Nummer zu bekommen (damit registriert man sich automatisch), benötigt man zuerst noch einmal ein EU-citizen-Dokument  und dafür musst du wirklich viel von dir preisgeben – einfach nur seinen Ausweis vorzeigen geht nicht. Du brauchst einen Mietvertrag (das kopenhagener Wohnungsproblem ist noch schlimmer als Münster je sein wird), was du machst und wie du dich finanzierst. Außerdem benötigt man auch noch zwei Passfotos. (http://www.statsforvaltningen.dk/site.aspx?p=6394 , https://international.kk.dk/artikel/how-do-i-get-cpr-number)
Nachdem ich als EU-Bürger ausgewiesen bin, darf ich eine CPR-Nummer beantragen. Die wird in den Kommunen ausgestellt. Erst mit dieser CPR-Nummer kann man eine dänische Handynummer freischalten, ein Bankkonto eröffnen oder eine Monatskarte zum Bahnfahren lösen.  Mit dieser CPR-Nummer bist du aber auch automatisch krankenversichert, was ich ziemlich gut finde.

In Dänemark wird mit dänischen Kronen bezahlt. Der Umrechnungsfaktor liegt bei 7.5 (1€=7,5 DKK https://www.umrechner-euro.de/umrechnung-daenische-kronen).
Und wenn man schon einmal bei Geld ist, kann man nur sagen, dass Dänemark/Kopenhagen ziemlich teuer ist. Ein WG-Zimmer unter 500 € zu bekommen ist fast unmöglich. (https://www.facebook.com/groups/806763839346160/; http://studyindenmark.dk/live-in-denmark/housing-1/how-to-find-housing¸http://housingfoundation.ku.dk/housing_options/¸https://housingdenmark.com/da/premium).

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