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Goodbye Glasgow!

Mein letzter Eintrag in diesem Blog ist ein kurzes Fazit zu meiner Zeit im schottischen Glasgow. Zuerst werde ich mich der Frage widmen, was ich aus meinem Praktikum mitnehme.

Durch das Praktikum im Arbeitskreis von Professor Roberts an der Strathclyde University in Glasgow habe ich viele Sachen gelernt. Nach meiner Zeit hier bin ich mit den Grundzügen des wissenschaftlichen Arbeitens wesentlich vertrauter. Thematisch habe ich mich hier vor allem mit biochemischen und immunologischen Prozessen beschäftigt. Allgemein kann ich nun im Internet gezielt nach Quellen suchen und diese mit meinen Forschungsergebnissen vergleichen. Im speziellen habe ich gelernt, wie man Zellen anzüchtet und wie man verschiedene Test mit diesen Zellen macht, um herauszufinden, welche Teilchen von den Zellen produziert werden. Inhaltlich habe ich mich in diesem Praktikum, wie bereits erwähnt, mit einem immunologischen Schwerpunkt befasst, welche ich im Pharmazie-Studium vorher noch nicht in dem Maße behandelt habe. Nun habe ich einen Überblick darüber, welche Prozesse im Körper ablaufen, wenn ein Krankheitserreger oder ein Parasit eindringt. Außerdem verstehe ich nun, wie Autoimmunkrankheiten und die Therapie von diesen im Allgemeinen funktioniert.

Zuletzt möchte ich mich nun mit der Fragestellung beschäftigen, welche Perspektiven sich während meines Auslandsaufenthaltes verändert haben. Hierzu kann ich ein klares Statement abgeben. Meine Perspektive in Blick auf andere Kulturen (hier vor allem der schottischen/ englischen) hat sich verändert. Überraschenderweise hat sich allerdings während meiner Zeit im englischsprachigen Ausland vor allem meine Perspektive auf Deutschland verändert.

In Deutschland werden in den Nachrichten häufig negative Schlagzeilen über die verschiedensten Bereiche gebracht. Selten wird in den Nachrichten etwas Positives vermittelt, da eher der Fokus auf Problemen und Verbesserungsmöglichkeiten liegt. In meiner Zeit habe ich sehr oft gehört, dass Menschen verschiedener Nationen die deutsche Sprache erlernen, da in Deutschland die wirtschaftliche Zukunft liegen soll. Die deutsche Politik und Arbeitsweise wird grundsätzlich von vielen Menschen hier bewundert. Vor allem die Bürger des Vereinigten Königreiches machen sich teilweise Sorgen, da es in Großbritannien generell eine höhere Arbeitslosenquote im Vergleich zu Deutschland gibt und außerdem durch den Brexit noch einige politische und wirtschaftliche Dinge ungeklärt sind. In meinem Blog möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht zu sehr auf die Politik eingehen. Trotzdem kann ich allgemein sagen, dass mir durch meine Zeit im schottischen Ausland bewusst geworden ist, wie gut das wirtschaftliche und soziale System funktioniert und vor allem wie hoch die Arbeitsbereitschaft ist. Oft habe ich während meines Praktikums Sätze gehört, wie: „Und hier sieht man wieder die deutsche Effektivität.“ Generell will ich nicht behaupten, dass ich solchen Aussagen zustimme. Trotzdem nehme ich aus meiner Zeit hier mit, dass ich zufriedener mit meiner Situation in Deutschland sein will und dass ich stolz darauf bin, aus Deutschland zu kommen.

Besonders interessant war es auch, eine schottische Perspektive auf das Vereinigte Königreich zu bekommen. Auch hier hat sich meine Perspektive im Hinblick darauf geändert, die Schotten als Engländer zu bezeichnen. Die Menschen hier sind sehr stolz auf ihre Vergangenheit und Traditionen, weshalb auch immer wieder der Dudelsack gespielt und der Kilt angezogen wird. Überrascht hat mich vor allem, dass die Schotten den Kilt bei jedem festlichen Anlass tragen, wie auch Hochzeit oder Abschlussball. Hier wurde mit klar, dass alte Traditionen nicht immer direkt veraltet, sondern durchaus auch kultig sein können.

Insgesamt würde ich sagen, dass die Entscheidung ein Praktikum in Schottland zu machen eine der besten Entscheidungen war, die ich je getroffen habe. Ich habe sehr viele nette und interessante Menschen kennengelernt, welche ich zuhause sehr vermissen werde. Außerdem kann ich nach meinem Praktikum nun sagen, dass ich mir eine Arbeit im wissenschaftlichen Bereich sehr gut vorstellen kann. Hinzu kommt, dass Glasgow eine sehr lebenswerte und schöne Stadt ist, die aufgrund der einzigartigen Größe in Bezug auf Schottland vieles zu bieten hat.

Jana

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