Die Schule im Elsass…

Hallo ihr Lieben,

schon seit Längerem wollte ich nun schon einen Beitrag machen, in dem ich euch ein wenig über meine Schule und meinen Arbeitsalltag berichte. Der ist nun endlich da!

Nun bin ich eigentlich schon in den letzten Wochen meines Praxissemesters und habe trotzdem das Gefühl, doch immer wieder noch neue Entdeckungen zu machen. Aber zunächst erst einmal ein paar interessante Facts über meine Schule:

Das Collège am Wasser… hat sogar eine eigene Kirche im Innenhof.

 

Das Collège Épiscopal Saint Étienne…

Zu meiner Schule, dem Collège Épiscopal Saint Étienne, gehören drei verschiedene Einrichtungen, die sich an unterschiedlichen Standorten befinden. Das ist zum einen die Grundschule (die École Primaire), das Collège (Unterstufe) mit dem Lycée (Oberstufe) und dann noch, etwas außerhalb, die Classes Préparatoires. Das Collège mit dem Lycée und die École Primaire befinden sich wirklich im Kern der Straßburger Innenstadt, nicht weit entfernt von dem berühmten Straßburger Münster.

Ich selbst arbeite am Collège und Lycée und durfte schon ganz verschiedene Klassenstufen kennenlernen. Die Kinder kommen nach fünf Jahren an der Grundschule auf das Collège in die 6ième (Klasse 6) und beenden die Schule mit der Terminale auf dem Lycée. Etwas verwirrend war für mich am Anfang, dass die Klassenstufen nicht rauf, sondern runtergezählt werden. Das bedeutet nach der 6ième kommt die 5ième, dann die 4ième, usw…

Da vertut man sich leicht mal!

Da ich in Deutschland Französisch und kath. Religion studiere, begleite ich die Lehrerinnen und Lehrer dreier Fächer. Das ist einmal das Unterrichtsfach culture religieuse, dann Französisch und Deutsch. Der Deutschunterricht ist vor allem für die Fremdsprachendidaktik interessant, obwohl ich hier merke, dass es gar nicht so einfach ist, die eigene Muttersprache zu unterrichten!

Da die Schule sich an der Grenze zu Deutschland befindet, gibt es hier für die Schülerinnen und Schüler drei Wahlmöglichkeiten, die deutsche Sprache mit in die Schullaufbahn einzubeziehen. Das ist zum einen das FA (franco-allemand)-Profil, was bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende das AbiBac, also das deutsche und französische Abitur absolvieren können. Dann gibt es den Zweig PA (profile allemand), mit einem deutschen Profil, in dem zum Beispiel in anderen Fächern immer mal wieder deutsche Begriffe mit eingebracht werden, und dann gibt es noch einen dritten Zweig, in welchem Deutsch einfach als zweite Fremdsprache unterrichtet wird.

 

Meine persönlichen Erfahrungen…

Ich begleite vor allem Klassen in dem PA Profil und dem Zweig mit Deutsch als zweiter Fremdsprache. In Religion (culture religieuse) sind dies vor allem die Jahrgangsstufe 6 und 7 und eine Jahrgangsstufe 10. Eine Jahrgangsstufe 8 in Französisch und in Deutsch die Jahrgangsstufen 8, 11 und 13. Die Lehrerinnen und Lehrer sind alle sehr offen und haben mir schon früh die Gelegenheit gegeben, selbst zu unterrichten. Das war, aufgrund der Sprache am Anfang gar nicht so leicht, zum Beispiel Wortmeldungen zu verstehen oder spontan auf Situationen im Unterricht zu reagieren, aber inzwischen geht schon Vieles viel besser als am Anfang!

Was ich besonders interessant finde, ist, dass zum Beispiel auch einige Schülerinnen und Schüler aus der deutschen Stadt Kehl, auf der anderen Rheinseite auf die Schule gehen und somit auf besondere Art und Weise auch zweisprachig aufwachsen.

Zu einer solchen Schülerin unserer Schule gibt es sogar eine tolle KiKa Reportage („Schau in meine Welt“), welche ich euch hier verlinke. So bekommt ihr auch einen sehr guten Einblick in unser Schulleben:

 

Mein Fazit…

Eigentlich könnte ich noch vieles mehr erzählen, doch dann würde der Eintrag zu lang werden. Mein persönliches Fazit ist aber, dass ich es kein einziges Mal bereut habe, das Praxissemester in Straßburg zu machen und dass ich es auf jeden Fall weiterempfehlen würde! Ich wurde hier sehr freundlich aufgenommen und habe viele Möglichkeiten, mich selbst auszuprobieren und viel Neues zu lernen. Die Stadt ist, vor allem jetzt im Sommer total schön.

 

Zusatz Traditionen

An einem Tag sind die Schülerinnen und Schüler morgens mit langen Abendkleidern und Anzügen zur Schule gekommen. Am Abend wurde in der Schule ein kleiner Empfang für sie veranstaltet und später haben sie selbst noch eine Art Abiparty veranstaltet. Da die Schule immer bis abends geht, hatten sie keine Zeit mehr, sich davor umzuziehen. Von einer Lehrerin habe ich erfahren, dass die Abiparty Tradition auch wahrscheinlich aus Deutschland kommt, da sie scheinbar an anderen Orten Frankreichs nicht so üblich ist wie im Elsass.

Liebe Grüße aus dem sommerlichen Elsass!

Sendet euch Antonia

 

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