Neben den Colleges finden die eigentlichen Vorlesungen und Seminare in den einzelnen ‚Departments‘ statt. Hier gibt es unzählige Forschungszentren und Institute. Trotz der teilweise aus dem letzten Jahrhundert stammenden Einrichtung ist die Forschung in Cambridge sehr modern und es gibt viele interessante Gastredner und Seminare, die man als Student des Departments besuchen kann.
Ich selbst absolviere ein Forschungsmodul am Department of Physiology, Development and Neuroscience in einer für England üblichen kleinen Arbeitsgruppe, die sehr international besetzt ist. Die Tatsache, dass sich meist mehrere Forschungsgruppen eine Labor- und Bürofläche teilen, finde ich gut organisiert, da so ein größerer Austausch zwischen den Gruppen besteht und die Forschungsansätze durch verschiedene Anregungen methodisch vielseitiger werden. Die Atmosphäre in der Gruppe wie auch im Department ist sehr freundlich und locker und es kommt daher nicht selten vor, dass man nach der Arbeit zusammen in eins der naheliegenden Pubs geht, um dort einen ‚Pint‘ zum Feierabend zu trinken.
Obwohl das Stadtzentrum relativ überschaubar ist, gibt es zahlreiche Pubs und Bars, teilweise auch mit Live Bands. Das berühmteste Pub ist wohl ‚The Eagle‘, das am Wochenende von Touristen und wilden Erasmus-Studenten geradezu belagert wird. Da lohnt es sich, auch mal einige hundert Meter weiter zu laufen und der urigen Bar ‚The Anchor‘ einen Besuch abzustatten. Diese liegt direkt am Flussufer der Cam, sodass sich zugleich die wunderbare Gelegenheit bietet, waghalsigen Touristen dabei zuzusehen, wie sie stehend versuchen, mit einem meterlangen Stab ein kleines Holzboot zu bewegen – und nicht selten ins Wasser fallen. Das sogenannte ‚Punting‘ ist allerdings für jeden Besucher ein Muss in Cambridge. Wer zur anfänglichen Orientierung einen kleinen Stadtrundgang machen will, dem sei außerdem die ‚Free walking tour‘ zu empfehlen, der Treffpunkt wird auf der entsprechenden Hompage bekannt gegeben. Die Tour wird von Studenten organisiert und verläuft daher in lockerer Atmosphäre und am Ende bietet sich die Gelegenheit, Fragen zu stellen und einige wertvolle Tipps zu bekommen.
Da die Colleges und Uni-Institutionen in der ganzen Stadt verteilt sind, gibt es in Cambridge übrigens fast flächendeckendes WLAN, sodass es nicht unbedingt nötig ist, eine englische SIM-Karte zu besorgen. Wer viel reist, für den lohnt es sich allerdings am Bahnhof eine Railcard zu besorgen (kostet 35 Pound), da man als Student mit dieser Karte relativ große Rabatte auf Fahrten zwischen den einzelnen Städten bekommt. Vor allem bietet sich die Zugfahrt nach London an, die mit dem ‚fast train‘ nur 45 Minuten dauert und man für 15 Pound nicht nur ein Hin- und Rückfahrt Ticket, sondern auch ein London Underground Tagesticket erhält.
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