Bildung und Abenteuer in Neuseeland: Einblick in das Leben und eine dreiwöchige Reise – Ein reflektierender Rückblick nach sechs Monaten

Neuseeland, ein faszinierendes Land mit atemberaubender Natur und freundlichen Menschen, hat mir in den letzten fünf Monaten nicht nur Einblicke in das Bildungssystem und das tägliche Leben gewährt, sondern auch eine unvergessliche dreiwöchige Reise durch das Land ermöglicht. Jetzt, nach sechs Monaten seit meiner Rückkehr nach Deutschland und dem Beginn meines Masterstudiums, möchte ich endlich die Zeit nutzen, um meine Erfahrungen in Neuseeland umfassend zu reflektieren.

Das Bildungssystem in Neuseeland

Mein Aufenthalt an der Green Bay High School gewährte mir Einblicke in das neuseeländische Bildungssystem, das trotz fehlender Fremdsprachenpflicht eine breite Palette von Sprachkursen anbietet. Deutsch erwies sich als äußerst beliebt, was nicht zuletzt an der Vielfalt der Schülerschaft und ihren kulturellen Verbindungen zu Deutschland lag. Die Unterrichtsgestaltung war von den Vorgaben des Ministeriums und den zentralen Abschlussprüfungen geprägt, was die Freiheit bei der Auswahl der Themen einschränkte.

Meine Tätigkeiten und Erfahrungen in der Schule

In der Schule begleitete ich eine engagierte Deutschlehrerin und erhielt Einblicke in alle Klassenstufen und außerschulische Aktivitäten. Besonders herausfordernd war die Arbeit mit einer zehnten Klasse, die erst seit einem Jahr Deutsch lernte. Hier musste ich meine Unterrichtsmethoden an eine größere und heterogene Schülergruppe anpassen. Neben dem Unterrichten hospitierte ich in einer Klasse mit Schülern, die den Förderschwerpunkt Lernen hatten, und unterstützte diese so gut wie möglich.

Gesellschaftliche Herausforderungen und das teure Leben in Neuseeland

In Neuseeland wurde ich mit einigen gesellschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die das Leben der Menschen dort beeinflussen. Alles ist unfassbar teuer, was dazu führt, dass viele Lehrer*innen einen zweiten oder sogar dritten Job benötigen, um über die Runden zu kommen. Dieser finanzielle Druck spiegelt sich auch in der Ernährung wider, da gesundes Essen oft zu teuer ist. Viele Menschen greifen daher auf Fast Food zurück, was zu einem weit verbreiteten Problem mit Übergewicht führt.

Darüber hinaus schließen Geschäfte und Einrichtungen in Neuseeland früh, was sich auf den Alltag der Menschen auswirkt. Eine Autoversicherung ist keine Pflicht, und sogar der Zahnarzt ist oft nicht in der Krankenversicherung mitinbegriffen, was zu zusätzlichen finanziellen Belastungen führt.

Der Einfluss von Technologie in Schulen

Eine weitere Beobachtung in den neuseeländischen Schulen war der stark zunehmende Einfluss von Technologie. Laptops im Klassenzimmer sind weit verbreitet, und dies hat dazu geführt, dass viele Schüler*innen nicht mehr von Hand schreiben können. Online-Spiele auf den Laptops können zu Ablenkungen führen, und die meisten Schüler*innen  bringen nicht einmal mehr Zettel und Stift mit.

Diese Erfahrungen haben mir gezeigt, dass das Leben und die Bildungssysteme in verschiedenen Ländern ihre eigenen Herausforderungen und Besonderheiten haben. Meine Zeit in Neuseeland hat meinen Horizont erweitert und mir wertvolle Einblicke in eine andere Kultur und Gesellschaft ermöglicht. Trotz der Herausforderungen, denen die Menschen dort gegenüberstehen, habe ich die Schönheit des Landes und die Freundlichkeit seiner Bewohner zu schätzen gelernt.

Die dreiwöchige Reise und persönliche Reflexion

Während meines Aufenthalts in Neuseeland hatte ich das Privileg, eine dreiwöchige Reise durch das Land zu unternehmen. Diese Reise führte mich durch verschiedene Städte und Regionen, und ich konnte die einzigartige Kultur und atemberaubende Natur Neuseelands in vollen Zügen genießen.

In Christchurch erlebte ich die beeindruckende Widerstandsfähigkeit der Bevölkerung, die  nach dem verheerenden Erdbeben von 2011 immer noch mit dem Wiederaufbau beschäftigt ist. In Dunedin tauchte ich in die Geschichte des Otago Gold Rush ein, der die Region geprägt hat.

Queenstown, das Abenteuerparadies, bot aufregende Outdoor-Aktivitäten wie Bungee-Jumping und Paragliding. Die Coromandel-Halbinsel begeisterte mich mit malerischen Stränden und Buchten, die ich erkunden konnte. Am Lake Taupo, dem größten Süßwassersee Neuseelands, hatte ich sogar das Glück, einen wilden Kiwi zu beobachten, eine Erfahrung, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

In Wellington beeindruckte mich das National Museum, das tiefe Einblicke in die Kultur und Geschichte des Landes bot. Auch die Auckland Art Gallery und das Auckland War Museum zeigten eindrucksvolle Maori-Kunst und lehrten mich viel über Neuseeland.

Die dreiwöchige Reise war eine intensive und bereichernde Erfahrung, die meinen Blick auf Neuseeland vertieft hat. Sie ermöglichte es mir, die Schönheit und Vielfalt des Landes zu erleben und in die Kultur einzutauchen.

Schlussfolgerung und Ausblick

Mein Aufenthalt in Neuseeland war geprägt von Bildung, Abenteuer und wertvollen Erfahrungen. Trotz der gesellschaftlichen Herausforderungen und des teuren Lebensunterhalts habe ich die Schönheit der Landschaft, die Freundlichkeit der Menschen und die Erkenntnisse über das Leben in Neuseeland stets in Erinnerung behalten. Die Zeit seit meiner Rückkehr nach Deutschland und der Beginn meines Masterstudiums hat mir die Möglichkeit gegeben, diese Erlebnisse in Ruhe zu reflektieren und sie noch intensiver zu schätzen. Ich werde diese Erfahrungen und Erkenntnisse mein Leben lang in meinem Herzen tragen und sie als Grundlage für meine persönliche und berufliche Entwicklung nutzen.

 

3 Gedanken zu „Bildung und Abenteuer in Neuseeland: Einblick in das Leben und eine dreiwöchige Reise – Ein reflektierender Rückblick nach sechs Monaten

  1. Hi Helena, eine Frage hätte ich noch Wie bist du denn an die Schule rangekommen? Lief das über irgendein Programm oder hast du denen einfach eine Mail und Initiativbewerbung geschrieben? Liebe Grüße, Ana

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