Und dann kommt der Moment, in dem ich all die Sachen, die ich nicht mit nach Madagaskar genommen habe, wieder aus dem Keller hole. Vorwiegend Klamotten. Ich packe aus: einen dunkelgrünen langen Cardigan. Eine kurze jägergrüne Strickjacke. Eine Jeans, noch eine Jeans. Jeans, Jeans, Anzughose. Ich zähle durch. Ungläubig.
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Voyage, voyage!
Die letzten drei Wochen meines Aufenthaltes in Madagaskar sind dem Reisen gewidmet. Als meine Reisebegleitung eine Woche vor Start in Antananarivo eintrifft, macht sich Vorfreude breit: sehr viele Madagass*innen hatten mir immer wieder versichert, wie wichtig es doch sei, im Land herumzukommen und die unterschiedlichen Lebensweisen der 18 Stämme zu entdecken.
„Es gibt Reis“ oder „Liebe geht durch den Magen“
Der durchschnittliche Madagasse isst morgens, mittags und abends Reis. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass Madagaskar nach China und Vietnam der drittgrößte Reiskonsument weltweit ist: stolze 120 Kilo verdrückt jede*r Bewohner*in pro Jahr. Ich habe mal überschlagen, wieviel Reis ich esse und bin zum Schluss gekommen, dass es wohl so um die 5 Kilo jährlich sein dürften. Ich bin aber auch einfach eher eine Kartoffel.
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Home, sweet home in Madagaskar
Ich wohne bei einer madagassischen Familie: Dem Vater Lala, der Mutter Oliva, und den Kindern Sahy (13 Jahre) und Sarobidy (8 Jahre). Unser Haus liegt im gut situierten Stadtteil Antsahabe, zu Fuß sind es von hier aus etwa 20 Minuten in die Innenstadt. Lala erzählte mir letztens, dass sein Großvater das Haus 1940 gebaut hat.
Kaufrausch
„Komm, wir spielen ein Spiel“, sagt Sarobidy zu Sahy und mir und holt vier Schaumstoffpuzzleteile, auf denen jeweils per Hand mit einem großen X vier Felder markiert sind.
Zeit
Madagassen haben viel mehr Zeit als Deutsche. Ob auf der Arbeit, beim Einkaufen oder im Restaurant, fast überall gilt das Prinzip „mora mora“, „langsam, langsam“.
Work-out in Antananarivo
16h30, Feierabend, Nachhauseweg. Ich gehe schnellen Schrittes bergauf, überhole langsamere Menschen auf dem schmalen, staubigen Bürgersteig indem ich stückchenweise auf der Straße laufe und gleichzeitig aufpasse, nicht von Taxi-B, Autos oder Rollern überfahren zu werden. Work-out in Antananarivo weiterlesen