Auslandssemester in Großbritannien – über mich und mein erster Eindruck von London

Bevor ich Euch in der nächsten Zeit mehr von meinem Auslandssemester hier in London berichte, möchte ich mich erst einmal kurz vorstellen. 😊

Mein Name ist Anna, ich bin 23 Jahre alt und studiere im 7. Semester Englisch und Geschichte für das Lehramt an Gymnasium und Gesamtschule. Eigentlich wollte ich das Auslandssemester, das ein verpflichtender Teil des Englischstudiums ist, schon letztes Jahr machen, aber leider hat mir die Corona-Pandemie dann einen Strich durch die Rechnung gemacht und es wäre zu unsicher gewesen, nach England zu reisen. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, ein Semester an den Bachelor anzuhängen und das Auslandssemester um ein Jahr zu verschieben und hier sitze ich also nun in London an meinem Schreibtisch und kann Euch von meinen Erfahrungen hier berichten. ☺️

Ich bin also vor 3 Wochen (nach einem seeehr langen Prozess bezüglich Stipendium, Visum und sonstigen Post-Brexit-Bürokratien) nach London gereist, um hier bis Dezember ein Praktikum an der Judith Kerr Primary School zu machen. Wieso ich diese Schule ausgewählt habe, was genau dort meine Aufgaben sind und wie mein Alltag aussieht, erfahrt ihr übrigens in meinem nächsten Post!

Ich lebe bei einer unglaublich netten, zuvorkommenden und sympathischen Gastfamilie in Nunhead, einem kleineren Vorort von London mit ca. fünfzehntausend Einwohnern. Mit dem Zug braucht man ungefähr 15-20 Minuten, bis man im Zentrum ist (die Busse brauchen um einiges länger, da der Verkehr hier oft nur schleichend voran kommt!) und bis zu meiner Praktikumsschule, die im Stadtteil Herne Hill liegt, sind es ungefähr drei Kilometer mit dem Fahrrad. Hier in Nunhead hat man nicht wirklich das Gefühl, in einer Großstadt zu sein, denn es gibt viele Parks und Straßen mit urigen Reihenhäuschen, in denen vor allem viele Familien wohnen. Den englischen Baustil kannte ich vorher noch nicht und als ich das erste Mal mit dem Fahrrad durch die Wohngebiete zur Schule gefahren bin, war ich einfach nur hin und weg. Die Häuser sehen alle so gemütlich, niedlich und irgendwie einzigartig aus. Viele von ihnen wirken nicht sehr gerade, sondern manche Dächer sehen krumm und schief aus, aber ich finde, dass ihnen gerade das noch einmal einen ganz besonderen Touch verleiht.

Generell bin ich sehr begeistert von London, denn ich war vorher noch nie in Großbritannien, sodass ich alles höchstens von Fotos oder aus dem Fernsehen kannte. Um mich besser zurechtzufinden, habe ich deshalb an meinem ersten Wochenende hier den Touri-Modus angeschaltet und eine Busfahrt mit den roten Doppeldeckerbussen gemacht. Das kann ich jedem, der noch nicht hier war, nur empfehlen, denn so bekommt man einen tollen Überblick über die Stadt und sieht alle Sehenswürdigkeiten auf einen Schlag. Außerdem hat man während der Busfahrt einige Hintergrundinformationen zu den einzelnen Orten bekommen, die ich sonst so wahrscheinlich nie selbst nachgeschaut hätte. (Wusstet ihr zum Beispiel, dass das Wort „hangover“ in der Zeit entstanden ist, als es hier noch öffentliche Hinrichtungen gab? Die wurden von der Bevölkerung ausgiebig zelebriert und die Familien haben sich mit Essen und Trinken um die Hinrichtungsstätte versammelt und den ganzen Tag gefeiert. Als es dann am nächsten Tag hieß, „the hanging is over„, waren viele Besucher müde und verkatert und fühlten sich also so wie wir heute, wenn wir einen hangover haben 😉).

Ich war sehr beeindruckt von den ganzen Sehenswürdigkeiten, die ich das erste Mal irgendwann im Englischunterricht im Schulbuch gesehen habe und jetzt endlich auch „in echt“. Natürlich muss ich mir alle Sachen noch einmal aus nächster Nähe und in Ruhe anschauen, sodass meine Liste der Dinge, die ich hier unternehmen möchte, noch sehr lang ist.

Ich freue mich daher, dass ich durch mein Studium die Möglichkeit habe, für drei Monate in diesem spannenden Land zu leben und die britische Kultur kennenzulernen. Gerne nehme ich Euch auf meiner Reise mit und berichte von meinen Eindrücken hier!

Viele Grüße aus London! 🇬🇧

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