Arbeitsalltag im Krankenhaus Meran

Ich arbeite auf der Medicina 1, eine der beiden allgemeinen internistischen Stationen des Krankenhauses Meran. Die Abteilung Innere Medizin verfügt über insgesamt 48 Betten und umfasst neben den beiden Stationen mehrere Ambulanzen (u.a. Schilddrüsen-Visite, diabetologische Visite, Endoskopie usw.).


Hier im Krankenhaus Meran müssen alle Ärzte mindestens C1-Niveau in beiden Sprachen sprechen, da die Patienten ein Anrecht auf Kontakt in Ihrer jeweiligen Muttersprache und zum Beispiel auch auf einen Arztbrief in dieser Sprache haben. Nichtsdestotrotz sind auch die meisten Patienten zweisprachig, was die Kommunikation bei meinen eher rudimentär ausgeprägten Italienisch-Kenntnissen immer wieder vereinfacht.

Während eines Gesprächs wird dann allerdings auch mitten im Satz plötzlich die Sprache gewechselt, je nachdem, welcher Kollege dazustößt oder mit wem man zusammenarbeitet. Viele der Mitarbeiter sind gebürtige Südtiroler, einige auch Süditaliener oder Österreicher und einige haben auch in Österreich/ Deutschland/Schweiz studiert oder gearbeitet.

In den Frühbesprechungen tritt oft das den Italienern nachgesagte Temperament zutage. Gerne reden alle kreuz und quer, gleichzeitig und laut und es wird hitzig diskutiert. Gut, dass sich die Gemüter in der obligatorischen ersten Kaffeepause direkt danach wieder beruhigen können (die zweite, dritte usw. folgt zugleich…)
Der Arbeitsalltag unterscheidet sich zu dem in Deutschland vor allem auch in den Aufgabenbereichen der PJler. Während dies in Deutschland einen sehr großen Teil der Arbeit einnimmt, übernehmen hier die Krankenschwestern die Blutabnahmen und das Legen der peripheren Zugänge. Wir als PJler nehmen also vormittags an der langen und ausführlich durchgeführten Visite teil.
Den Nachmittag verbringe ich auf Station mit Aufnahmen neuer Patienten, dem Schreiben von Arztbriefen, Untersuchungen von Patienten und der Mitarbeit bei den auf Station durchgeführten Punktionen.

3 Gedanken zu „Arbeitsalltag im Krankenhaus Meran

  1. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass die Patienten ein Anrecht auf Kontakt in Ihrer jeweiligen Muttersprache habe. Ich finde das aber sehr sinnvoll, denn nur so weiß man wirklich was einem medizinisch fehlt. Vor allem in der Inneren Medizin ist das wichtig, denn man kann die Erkrankung nicht zeigen, wie zum Beispiel bei einem Armbruch.

  2. Ich habe wohl Probleme mit der Schilddrüse. Daher ist es gut zu wissen, dass ich mich auch an einen Spezialisten für Innere Medizin wenden kann. Schließlich findet man sowas wohl in dieser Abteilung.

  3. Mein Mann muss demnächst auch für eine Endoskopie in ein Krankenhaus. Daher ist es in diesem Zuge interessant zu erfahren, wie eigentlich der Arbeitsalltag in solch einem Krankenhaus aussieht. Ich bin gespannt, was er berichten wird.

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