Suah Sdei!
Ich melde mich das zweite Mal aus Tropeangtrea in Kambodscha und möchte in diesem Blogbeitrag meinen Arbeitsalltag als Assistant Teacher an den Sorya Schulen beschreiben.
Jeden Morgen stehen Isabelle (die andere deutsche Freiwillige) und ich gegen halb 6 auf, fegen das Haus, gehen zum Markt und kaufen Gemüse und Obst für den bevorstehenden Tag und frühstücken in unserem Dachgeschoss mit schönem Ausblick auf die umliegende Landschaft. Dann fährt Isabelle mit dem Moto rüber an die andere Schule in Tropang Sdock und ich bleibe hier. Arbeitsbeginn für die Lehrkräfte ist halb 9, also haben wir dann 2 ½ Std. Zeit, um wichtige Dinge zu klären und planen, die demnächst anstehen, den Unterricht vorzubereiten oder einfach über alles Mögliche zu quatschen. Von 11 bis 12 ist dann Englischunterricht in der Pre-Intermediate-Class. Hier sind SchülerInnen im Alter von 13 bis 16 Jahren, die schon ein eher fortgeschrittenes Buch durcharbeiten. Die SchülerInnen kommen nach dem Unterricht der High School angeradelt oder angedüst mit dem Moto. Unterricht an regulären Schulen beginnt 7 Uhr bis 10/11 Uhr und dann nochmal nach der Mittagspause von 2 bis 4 Uhr. So gut wie jede/r Schüler/in besucht darüber hinaus Private classes für Sprachen oder andere Nachhilfe. Ich unterrichte gemeinsam mit der kambodschanischen Lehrerin. Nach dem Unterricht kommt Isabelle nach Hause, wir kochen gemeinsam Mittag, reden und haben eine kleine Pause. Dann treffe ich mich halb 2 wieder mit einer kambodschanischen Lehrerin und wir fahren gemeinsam mit dem Moto an die andere Schule in Tropang Sdock. Von 4-5 bin ich in der ABC-Class, wo vorallem kleine Kinder sind und die ersten Wörter lernen und im Anschluss gehe ich mit in die Headstart-Class, Unterricht für SchülerInnen, wo grundlegende Englischkenntnisse vermittelt werden. Klassen bei Sorya sind nach Englischkenntnissen, nicht nach Alter, geordnet. Nach dem Unterricht fahren wir 18 Uhr wieder zurück nach Hause und die Sonne geht unter. Dann kochen Isabelle und ich Dinner, essen wieder oben auf unserem Dachgeschoss und quatschen noch eine Runde. Vor dem Schlafengehen wird auf jeden Fall immer geduscht, damit der ganze Schweiß des Tages abgespült wird und dann geht es gegen 9 hundemüde ins Bett.
Der Unterricht findet von Montag bis Donnerstag statt, Freitagmorgens ist das wöchentliche Teacher Meeting. Es gibt immer eine Menge zu besprechen. Am Wochenende bleiben wir entweder im Dorf und laden die Schüler zu uns ein oder machen was in der Gegend oder treffen uns mit Lehrerinnen. Oder aber wir fahren weg und sehen etwas mehr vom Land.
Wir haben schone einige Dinge organisiert. Letzte Woche hatten wir einen Tag der Offenen Tür an unserer Schule, mit Musik, Ballons, Spielen und Süßigkeiten. Leider hat es wie aus Eimern geschüttet (Hallo Regenzeit), aber es war trotzdem ein schöner Tag. Gestern Abend haben wir außerdem eine Movie Night für die Schülerschaft angeboten und haben gemeinsam einen Film auf Leinwand geschaut. Ende Juni fahren wir mit einigen älteren SchülerInnen nach Siem Reap, um die Tempel von Angkor Wat zu besichtigen. Das wird eine ganz besondere Reise, denn die Schüler freuen sich wirklich riesig und können es kaum erwarten, dieses Highlight zum ersten Mal zu sehen.
Ansonsten geht alles seinen gewohnten Weg. Die Zeit vergeht wirklich schnell und manchmal fragen wir uns, warum wir denn nicht länger bleiben, dann könnte man noch so viel mehr organisieren, verändern, sehen und noch besser die Sprache lernen. Kaum zu glauben, dass diese Woche schon Halbzeit ist.
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Eure Ines