Arbeiten in Madrid – Meine Eindrücke des Spanischen Arbeitsalltags (Praktikum im Controlling)

Hallo ihr Lieben,

in diesem Beitrag möchte ich euch ein bisschen etwas zu meinem Arbeitsalltag in Madrid erzählen. Vorab ein paar Informationen zu meinem Praktikum an sich: Ich absolviere das Praktikum in einem mittelständischen Serviceunternehmen im Bereich Controlling. Das Unternehmen verfügt über mehrere europäische Standorte und ist insgesamt sehr divers. Neben Spanisch hört man im Büro daher auch regelmäßig Englisch und Französisch, was ich sehr cool finde und so in der Form bei meinen bisherigen Praktika noch nicht erleben durfte.

Mein Arbeitsalltag

Mein Arbeitstag startet morgens um 8.30 Uhr. Die Spanier arbeiten in der Regel 40 Stunden pro Woche – ich habe mich aber entschieden etwas weniger zu machen, um meine Zeit hier noch intensiver genießen zu können. Zwischen 10 und 11 Uhr gibt es dann erstmal eine kleine Kaffee- und Frühstückspause, die wir in einem Café verbringen. Die Spanier frühstücken meistens nicht vor der Arbeit und schlafen lieber etwas länger. Das Frühstück besteht meistens aus einem Stück Tortilla oder einem Brot mit Marmelade oder Öl und Tomatenmus. Auch wenn die Preise hier – zumindest was das Frühstück angeht – teilweise geringer sind als in Deutschland, so beeinflusst dieses tägliche Ritual das Portemonnaie trotzdem deutlich. Dies ist für mich wieder mal ein Beispiel dafür, dass die Spanier den kleinen Dingen im Alltag einfach mehr Aufmerksamkeit schenken und das Leben in dieser Hinsicht mehr genießen als wir. Nach einigen weiteren Stunden Arbeit, gibt es dann um ca. 14 Uhr eine einstündige Mittagspause. Zumindest bei meinem Team besteht diese zur einen Hälfte aus dem Mittagessen und zur anderen Hälfte aus einem Spaziergang. Um 16.30 geht es dann für mich nach Hause.

Frühstück: Pincho de Tortilla

Die Spanische Arbeitskultur

Insgesamt habe ich den Eindruck, dass das Arbeitsleben hier etwas entspannter ist und die Spanier deutlich offener und herzlicher sind. Außerdem ist es durch die ganzen gemeinsamen Pausen leichter sich in das Team zu integrieren und man unterhält sich auch deutlich mehr. Die Gesprächsthemen werden dabei schnell etwas tiefgründiger und man spricht auch schnell mal über persönlichere Dinge. Bezüglich der Arbeitszeiten habe ich das Gefühl, dass hier recht pünktlich Schluss gemacht wird und auf jeden Fall eher gearbeitet wird, um zu leben und nicht umgekehrt. Im Sommer gibt es zum Beispiel angepasste Arbeitszeiten, wo der Betrieb bereits um 15 Uhr schließt. Das hat zum einen mit den hohen Temperaturen im Sommer zu tun, zum anderen aber sicherlich auch damit, dass man so den Sommer mehr genießen kann. 🙂 Das Arbeitsleben gefällt mir alles in allem auf jeden Fall sehr gut und ich werde die Leichtigkeit, mit der hier an die Dinge herangegangen wird, auf jeden Fall vermissen.

Arbeiten auf Spanisch – Poco a Poco

Ich habe mich entschieden das Praktikum in einem ganz normalen spanischen Unternehmen zu absolvieren, weshalb die Arbeitssprache Spanisch ist. Das war natürlich eine große Herausforderung, vor allem weil die Spanier sehr schnell sprechen. Ich habe zuvor 2 Jahre Spanisch an der Uni gelernt. Offiziell habe ich dabei das Niveau B2/C1 erreicht, hätte mich realistischerweise aber zu Beginn des Praktikums eher bei B1 eingeordnet. Besonders das Sprechen und Verstehen sind mir dabei noch sehr schwer gefallen. So hat es tatsächlich auch mehrere Wochen gedauert bis ich mich daran gewöhnt habe den ganzen Tag von Spanisch umgeben zu sein. Die ersten Tage/Wochen hatte ich doch schon mal öfter Kopfschmerzen oder musste mich nach der Arbeit erstmal ein bisschen entspannen. Jetzt wo mein Praktikum schon fast vorbei ist, kann ich allerdings sagen, dass sich das Ganze sehr gelohnt hat. Auch wenn es lange gedauert hat bis ich einen Unterschied gemerkt habe, kann ich doch sagen, dass sich mein Sprachniveau auf jeden Fall merklich verbessert hat. Insgesamt kann ich es also nur jedem empfehlen. 🙂

 

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