Xin Chào aus Hanoi.

Xin Chào aus Hanoi. Ich bin Denise, 24 Jahre alt und studiere Politik und Wirtschaft an der WWU. Für ein Auslandspraktikum bei der Auslandshandelskammer bin ich nun für 5 Monate nach Hanoi gezogen. Die ersten Wochen vergingen wie im Flug – bereits 4 Wochen bin ich nun im Land der Pho-Suppe, Tai-Chi-Künstler und Reisfelder.

Hanoi befindet sich ganz im Norden von Vietnam, das sich s-förmig an China, Laos, Kambodscha und Thailand schmiegt. Hanoi gleicht Münster in seiner Beschaulichkeit, die 7 Millionen Einwohner fallen nur auf, wenn man sich im Straßenverkehr bewegt. Anders als in anderen asiatischen Metropolen sind Hanoi viele Bäume und kleine Straßen erhalten geblieben. Die ganze Atmosphäre hier hat etwas romantisch-verklärtes. Es gibt viele innerstädtische Seen, Hühner bewegen sich am Straßenrand, vor den Häusern hängen kunstvolle Vogelkäfige und die Dunkelheit wird erhellt von vielen kleinen Lampions und Lichterketten, die in den Bäumen hängen. Und doch gibt es auch die Kehrseite. Das rasante Wirtschaftswachstum der letzten Jahre führt zu Kapazitätsengpässen auf den Straßen, die Mittelschicht tauscht das Moped gegen einen Geländewagen – alles zulasten der Umwelt- und Luftqualität in der Stadt. Berichte über Smog kennt man sonst aus chinesischen Großstädten, doch auch Hanoi versinkt gelegentlich unter einer Dunstwolke. Von meinem Arbeitsplatz im 18. Stock eines Hochhauses blickt man dann in eine gelblich-braune Wolke.

Nach einigem Suchen habe ich ein Zimmer in einem „shared house“ gefunden, welches ich mir mit 4 anderen Leuten teile. Es ist klein und etwas dunkel – hat aber alles was man braucht. Zusätzlich gibt es hier in fast jedem Haus eine Dachterrasse, auf der man sich sowieso mehr aufhält als im eigenen Zimmer. Stadtplanung ist in Hanoi quasi nicht existent. Die Straßen wurden mit der Zeit immer schmaler, Häuser wurden in jedem noch so kleinen Eckchen hochgezogen, sodass der Ausblick aus dem Fenster oftmals ein Einblick in das Leben im Nachbarhaus ist. Aber wann ist man schon mal längere Zeit zuhause? Das Leben in Hanoi spielt sich im Freien ab. Die Menschen sitzen vor ihren Häusern und kochen, spielen Brettspiele oder folgen dem Treiben auf den Straßen und versuchen nebenbei ihre Waren oder Dienstleistungen anzupreisen. Ein wichtiger Bestandteil des Lebens sind die kleinen Straßenrestaurants, in denen man, auf kleinen Schemeln sitzend, viele Köstlichkeiten serviert bekommt. Die vietnamesische Küche ist ja mittlerweile auch in Deutschland populär, meine Kenntnisse beschränkten sich jedoch auf Pho und Sommerrollen. Von der kulinarischen Vielfalt hier bin ich begeistert und noch längst habe ich nicht alles probiert. Gut, dass mir hier noch einige Zeit vergönnt ist!

 

 

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