Vacanze Romane

Rom, eine der ältesten Städte, seit jeher Sehnsuchtsort für Dichter und Denker, das Land, wo die Zitronen blüh’n, darf ich für drei Monate mein Zuhause nennen. Ich war schon vor etwa zehn Jahren einmal in der Ewigen Stadt und seither habe ich mir immer gewünscht, einmal dort zu leben.

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Jetzt bin ich schon seit zwei  Monaten hier und kann mich ganz la dolce vita widmen. Nagut, nebenbei widme ich mich auch noch Goethe und seiner Italienischen Reise und mache ein Praktikum in der Casa di Goethe. Dabei handelt es sich um ein Museum, das sich in der Wohnung befindet, in der Goethe im Jahre 1786 für zwei Jahre gelebt hat. Da der gute Goethe sehr zentral gewohnt hat, befinde ich mich täglich mitten in der Stadt und habe nach getaner Arbeit noch genug Zeit, Rom ausgiebig zu erkunden. Das habe ich in den letzten zwei Monaten auch eingehend getan und dabei schon eine beträchtliche Kilometerzahl zu Fuß zurück gelegt. Da in Rom alle Sehenswürdigkeiten sehr nah beieinander liegen, kann man die Stadt am Besten erlaufen. In die engen Gassen, die meistens am Schönsten sind, würde man mit dem Bus sowieso nicht kommen und der Weg ist hier meist das Ziel. Man kann aber auch Vieles gut mit der U-Bahn erreichen, die aus zwei Linien besteht. Seit Jahren wird an einer dritten Linie gebaut, die Fertigstellung zieht sich jedoch durch immer neue archäologische Funde in die Länge.

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Casa di Goethe – Eingang

Der römische Verkehr, der über die Grenzen hinaus berühmt-berüchtigt ist, macht seinem Ruf alle Ehre. Autos, Busse und Roller fahren nicht in ihrer Spur, sondern irgendwie zwischen den anderen durch, es wird lautstark gehupt und generell nur selten angehalten. Den Busfahrern muss man an Haltestellen winken, sonst fahren sie vorbei und lassen einen „im Regen“ stehen.  Das ist dann sehr ärgerlich, da es keine festen Zeiten gibt und man nicht genau weiß, wann der nächste Bus kommt. Apropos Regen: So schön das Wetter in Rom auch im Herbst ist, WENN es einmal regnet, dann schüttet es gleich wie aus Kübeln. Es bilden sich dann sehr schnell kleine Seen auf den Straßen, da die Stadt nicht auf Regen eingestellt ist und das Wasser nicht gleich abfließt. Aber zumindest die Nässe von oben kann man abhalten, da einem bei den ersten Regentropfen von allen Seiten farbenfrohe Regenschirme angeboten werden.

Rom zieht im Herbst viele Touristen an, aber nicht nur die, sondern auch Zugvögel lassen sich im Herbst gerne in der Ewigen Stadt nieder. Die Vogelschwärme sehen von oben auch sehr schön aus, die Römer sind allerdings nicht so begeistert von den tierischen Gästen, die sich gerne in Bäumen zu Hunderten versammeln und lautstark kommunizieren. Außerdem hinterlassen sie meist einen unschönen Fleck, so dass die Römer jedes Jahr wieder (vergeblich) versuchen, die Stare zu vertreiben.

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Zugvögel in Rom

All diese Kuriositäten machen letztlich den Charme der Stadt aus und Pistazieneis, Pasta und Pizza versüßen zudem den römischen Alltag. Steht man dann abends auf dem Kapitol und genießt mit Blick auf den Petersdom den Sonnenuntergang, lässt einen diese Stadt, in der es so unendlich viel zu entdecken gibt, nicht mehr los.

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